[DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Analog-Freak

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Analog-Freak »

Funkohr hat geschrieben:Man sollte sich vielleicht mal die Frage stellen: Angenommen DAB+ wird wirklich 2013 oder 2014 eingestellt. Wie geht es denn dann weiter?

UKW forever?
Oder Einstellung jeglichen Rundfunks und Verbreitung nur noch über das Internet?


Das ist - lt. Dehnmedia - in Österreich so vorgesehen, dort heißt es:
http://www.dehnmedia.de/?page=update&subpage=arch1108 hat geschrieben:12.8.2011 • Digitalradio: In Österreich „maximal ein Übergangsmedium“

Das am 1. August in Deutschland gestartete DAB+-Radio hat für Karl Amon keine herausragende Zukunftsbedeutung. Selbst nach möglicher erfolgreicher Einführung in Deutschland und einem späteren Start in Österreich „glaube ich, dass es maximal ein Übergangsmedium ist, weil einfach das Internet die Vorteile der Digitalisierung in viel besserem und preisgünstigerem Umfang bietet“. Das erklärte der Radiodirektor des ORF gegenüber der Nachrichtenagentur APA.
Ein Pilotbetrieb mit DAB+ könnte in der Alpenrepublik noch 2011 beginnen. Für die fünf Ensembles á 15 Programme werden „Interessensbekundungen bis Mitte 2012 erwartet. Für einen Regelbetrieb soll jedoch die Entwicklung in anderen Ländern, insbesondere beim Nachbarn Deutschland, abgewartet werden. Da auch in Österrreich bisher von einer UKW-Abschaltung nicht die Rede ist, stehen viele Veranstalter den doppelten Verbreitungskosten ablehnend gegenüber. Sendungen mit DAB (alt) wurden bereits 2008 eingestellt.


Fragt sich, wieso dennoch DAB+ - Testsendungen dort geplant sind.
Philipp77

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Philipp77 »

Mich würde nur mal interessieren, wie man sich bei den Privaten im Bundesmux eigentlich die Zukunft vorstellt. Möglichst wenig Sender in Betrieb nehmen und hauptsächlich die Festplatte dudeln lassen. So erreicht man doch technisch und inhaltich keine neuen Hörer, geschweigedenn dass sich der Normalo dafür ein zusätzliches Gerät anschafft.

Müssten nicht gerade die Privaten (die Geld mit Radio verdienen müssen/wollen) JETZT den schnellen Ausbau fordern?!? Man muss doch kein Wirtschaftsweiser sein, um festzustellen, dass wenn man JETZT nicht investiert, auch SPÄTER keinen Gewinn einfahren kann. Wem der Senderausbau im Moment zu teuer ist, der kann sich auch gleich die 400.000¤/Jahr sparen, wird dann später eh nix mit Gewinn.

Wer von NRJ, Absolut und Co wirklich glaubt, dass man mit dem jetzigen Stand (Programm + techn. Reichweite) bis 2014 noch irgnendeinen Blumentopf gewinnt, muss ein echter Optimist sein.

RTL 102.5 Fan

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von RTL 102.5 Fan »

Funkohr hat geschrieben:Man sollte sich vielleicht mal die Frage stellen: Angenommen DAB+ wird wirklich 2013 oder 2014 eingestellt. Wie geht es denn dann weiter?

UKW forever?
Oder Einstellung jeglichen Rundfunks und Verbreitung nur noch über das Internet?


Das ist - lt. Dehnmedia - in Österreich so vorgesehen, dort heißt es:
http://www.dehnmedia.de/?page=update&subpage=arch1108 hat geschrieben:12.8.2011 • Digitalradio: In Österreich „maximal ein Übergangsmedium“

Das am 1. August in Deutschland gestartete DAB+-Radio hat für Karl Amon keine herausragende Zukunftsbedeutung. Selbst nach möglicher erfolgreicher Einführung in Deutschland und einem späteren Start in Österreich „glaube ich, dass es maximal ein Übergangsmedium ist, weil einfach das Internet die Vorteile der Digitalisierung in viel besserem und preisgünstigerem Umfang bietet“. Das erklärte der Radiodirektor des ORF gegenüber der Nachrichtenagentur APA.
Ein Pilotbetrieb mit DAB+ könnte in der Alpenrepublik noch 2011 beginnen. Für die fünf Ensembles á 15 Programme werden „Interessensbekundungen bis Mitte 2012 erwartet. Für einen Regelbetrieb soll jedoch die Entwicklung in anderen Ländern, insbesondere beim Nachbarn Deutschland, abgewartet werden. Da auch in Österrreich bisher von einer UKW-Abschaltung nicht die Rede ist, stehen viele Veranstalter den doppelten Verbreitungskosten ablehnend gegenüber. Sendungen mit DAB (alt) wurden bereits 2008 eingestellt.

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DIe ORS verheimlicht auch Informationen zu diesem geplanten Test und gibt sie z.B nur auf Anfrage raus. Wieso, ist mir schleierhaft. Man will wohl gleich wie 2008 verfahren und unter Auschluss der Öffentlichkeit den Test durchführen.

Der ORF will Zitat" Seine marktmacht halten" und ist nicht an DAB+ interessiert.
drahtlos

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von drahtlos »

@Philip77

Angeblich erreicht man in Deutschland mit dem derzeitigen Ausbau 40% und mehr potentielle Hörer. Wenn man diese Zahl mit der Bevölkerung multipliziert, dann hat DAB+ ein ziemlich grosses Hörerpotential, keine Frage. Also, DAB+ braucht - wenn keine andere Werbung gemacht wird - eine Mund zu Mund Propaganda und das kann schon ein Jahr dauern. Ferner müssten jetzt noch die Autohersteller für ihre Neuwagen, aber auch für die älteren Modelle Geräte zur Nachrüstung anbieten, dann wäre man schon aus dem "Schneider". Diese Geräte sollten dann inkl. Antenne ab etwa 300 ¤ (eingebaut!) zu haben sein (Notfalls auch nur ein Zusatztuner zum bestehenden Radio). So würde ich mir keine DAB-Sorgen machen. Ein USB-Stick mit Player für ein normales Radio könnte noch ganz andere Dimensionen erreichen. Natürlich müsste dieser noch ein "klein" wenig besser als der derzeitige Noxon funktionieren.;-)
Internetradiofan

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Internetradiofan »

@RTL 102.5 Fan: Interessant, dass man in Österreich in Sachen DAB+ erst einmal die Entwicklung in Deutschland abwarten möchte.
Innovationsfreudigkeit sieht anders aus!
Philipp77 hat geschrieben:Mich würde nur mal interessieren, wie man sich bei den Privaten im Bundesmux eigentlich die Zukunft vorstellt. Möglichst wenig Sender in Betrieb nehmen und hauptsächlich die Festplatte dudeln lassen.
Ich hatte mal eine hohe Meinung von MagicStar: Nachdem ich die zwei Tage lang morgens vor der Arbeit via Webstream gehört habe, ist mir das Interesse an dem Sender vergangen: So gut ist die Musikauswahl nun auch nicht, vorallem jedoch: Es fehlt jegliche Moderation und zwischen allen zwei, drei Titeln läuft Werbung. :sneg:

Da bleibe ich doch lieber beim reinen Webradio: Dort moderiert zwar auch niemand, aber man wird wenigstens nicht ständig durch die immer gleichen Werbeeinblendungen genervt. ;)

Entweder man bringt in mehreren Multiplexen 30 bis 40 musikalische Spartensender via DAB+ on air und verzichtet dabei aus Kostengründen auf eine Moderation, oder man entscheidet sich für 15 bis 20 Sender, dann aber richtige Programme, die von einem Menschen, der hinter einem Mikro sitzt, gestaltet werden und nicht von einer toten Maschine, die die Titel nach dem Zufallsprinzip auswählt.
drahtlos

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von drahtlos »

@Internetradiofan

Fahre mal mit einem DAB-Radio nach London! So etwas könnte es auch mal in Deutschland geben. Die Technik kann das. Oder in die Schweiz mit einem Radio welches Bilder darstellen kann. Da werden auf den Spartensendern auch die CD-/Plattencovers angezeigt. Bei Klassikprogrammen und Jazz finde ich das ganz interessant, weil man die Interpreten oftmals nicht kennt. Das ist DAB-Radio, auch auf der Alm, wo oftmals kein UMTS/GSM/Internet funktioniert.
Philipp77

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Philipp77 »

@drahtlos
Genau das ist ja das Problem: Wenn man sieht was mit DAB(+) möglich ist, und dann das sieht was in Deutschland daraus gemacht wird, könnte man fast verzweifeln.
Radio-DX

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Radio-DX »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit DAB+ eine zufrieden stellende (Flächen-) Versorgung erreichen wird. Schon garnicht für mobile Nutzung (Auto).
Ich denke da nur an den erforderlichen Antennenaufwand, den man hier früher hatte, um einen ordentlichen Enpfang im Band 3 zu erzielen. Wenn ich die damalige Senderdichte (inkl. Füllsender) und die gefahrenen Sendeleistungen zu Grunde lege, wird DAB+ wohl nur etwas fürs Flachland und die Ballungsgebiete.
Wenn man nicht gerade einen Sender in seiner Nähe hat, wird sich der mobile DAB-Spaß sehr in Grenzen halten.
Hier in unserer bergigen Region (Pampa) bleibt also alles beim Alten: Kein schnelles Internet, kein Handyempfang, kein DAB+, ...aber UKW. :cool:
DH0GHU

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von DH0GHU »

@Radio-DX:
Das entspricht nicht im Geringsten meinen Erfahrungen mit DAB.
Drei Sender (München, Gelbelsee, Nürnberg) reichen, um das hügelige Bayern von Wolfratshausen bis Bamberg an einer Scheibenenantenne im Auto zu versorgen. Ich rede hierbei von weitestgehend aussetzerfreiem Empfang (ca. 2-3 Sekunden Signalverlust auf >250 km Autobahnfahrt).
Mit einer richtigen Antenne gehts noch besser.

Die damalige Senderdichte darfst Du eh nicht zugrunde legen, "damals" war vermutlich die Zeit mit 1 kW maximaler Sendeleistung.

Anderer Vergleich: Das fast schon flächendeckende Netz auf 12D in Bayern hat eine Summen-ERP (alle Sender zusammen) von nichtmal 70 kW. Mit ca. 320 kW Summen-ERP erreicht beispielsweise der DLF nicht einmal ansatzweise eine ähnliche Versorgung in der Fläche. Der BR pustet pro Programm ca. 800 kW ERP in die Luft.

Und noch ein Beispiel: Ich empfange hier in der Wohnung den SWR-Multiplex aus ca. 120 km Entfernung nicht ganz aussetzerfrei - er sendet derzeit nur mit 1 kW. Mit 10 kW wären > 6 dB Reserve vorhanden, der Empfang in der Wohnung wäre "felsenfest".
Terranus

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Terranus »

Ja, für Mobilempfang reichen bei DAB wirklich geringe Sendeleistungen aus, das 12D Netz versorgt Bayern damit nahezu flächendeckend. Trotz Ausblendung geht zB der Kreuzberg bereits 50km vor der Grenze in Hessen.
Aber das Problem ist sicher die inhaus Versorgung. Hier macht sich die höhere Dämpfung gegenüber UKW deutlich bemerkbar.
Ich hab hier am Fenster 4 Muxe einwandfrei stabil drin mit Stabantenne im Erdgeschoß. Sobald man vom Fenster weggeht, brechen die Muxe weg. Nur 12D geht noch etwas besser, aber im Hausinneren ist damit auch Ende. Kein Empfang mehr möglich.
Bei UKW gehen dort allerdings auch nur die starken Sender plus die R. Bamberg Funzel in Sichtweite gut. Und natürlich kann von sauberem Stereoempfang keine Rede sein...
Wiesbadener

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Wiesbadener »

Wer kann die Meinung des Volkes besser repräsentieren als die gute BLÖD-Zeitung:

http://www.bild.de/digital/computer/web ... .bild.html

Man sollte die Lage in der Tat auch mal jenseits unserer Freak-Mentalität betrachten. Es ist unstrittig ,dass DAB UKW in allen Belangen überlegen ist. Aber so recht glaubt halt keiner an die Technologie, noch nicht mal diejenigen, die sich daran beteiligen.

Dennoch gibt es ja auch positive Signale: Etwa dass es die DUAL-Radios jetzt auch im Real gibt. Problem ist halt, dass diese nicht speziell als Digital-Radios gekennzeichnet sind.
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Wozu also der Kauf eines teuren DAB+-Radios, wenn man mit der Auswahl auf UKW genauso gut bedient ist?
Wenn du danach gehst brauch man auch kein Internetradio. Und ist es nicht gerade das was du so gerne willst?
In Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg oder München liefert DAB+ kaum einen Mehrwert, da es bereits auf UKW eine breite Auswahl an Sendern und Formaten gibt.
Hast du in Nürnberg schon mal die Funkhaussender angehört? Das ist Langeweile pur. Da ist die breite Auswahl die es über DAB/DAB+ gibt eine Wohltat.



Was DAB+ generell angeht, ich denke zur IFA wird man richtig mit der Werbung beginnen. Ich selbst bin jetzt schon begeistert, liegt Amberg was die Empfangsprognose angeht eher im Grenzbereich, trotz allem empfange ich den Bundesmux indoor. Laut "Digitalradio.de" dürfte es hier aber nur outdoor gehen. Damit übertrifft es meine Erwartungen.
Spacelab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Spacelab »

@Philipp77: Lass doch die Sender erstmal richtig auf Sendung gehen. Energy beispielsweise sendet ja noch ein "Notprogramm". Das Berliner KissFM ist auch nur ein Platzhalter bis die bundesweite Version fertig ist. Der ERF will sein Programm auch noch umstellen und Bob! und RemiX/SSL sind überhaupt noch nicht auf Sendung. Also immer locker bleiben und den offiziellen Sendestart auf der IFA abwarten. Übrigens würde ich Absolut nicht als Festplattendudler bezeichnen. Dort wird den ganzen tag über Moderiert und man hält stetigen Kontakt mit den Hörern und liest deren E-Mails und Facebookeinträge vor.
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Dieses ständige Vergleichen mit Internetradio ist einfach Quatsch. Die Mobilfunknetze sind ebenfalls keinesfalls flächendeckend verfügbar und könnten eine große Zahl von Hörern nicht versorgen, die sind jetzt schon überbelastet. Einige wollen einfach die neue Mautstelle Mobilfunkbetreiber auf Teufel komm raus. Dabei schwitzen die jetzt schon wenn sie an die ganzen Smartphones denken, und ihre überbelasteten Netze. Ist ja nicht so, dass die Mobilfunknetze nichts kosten, so wie immer getan wird.
Sehe ich genauso, war am Montag erst in Nürnberg und bin dann später nach Pleinfeld zum Brombachsee gefahren (mit dem Zug). Bis fast nach Pleinfeld war sogar der Lokalmux aus Nürnberg zu empfangen. Direkt am See auf eine Bank gesetzt und dort Kiss FM gehört. Von Ramsberg aus bin ich wieder nach Nürnberg, in Ramsberg am Bahnhof empfing ich auch den Lokalmux aus Ingolstadt. Internet übers Handy war aber dort kaum möglich.
Gerade in Nürnberg bietet DAB einen Mehrwert !!! Sender wie Bayern plus, Fantasy, Pirate, Vilradio, bieten andere Klangfarben, dazu sind mittlerweile viele der "normalen" Sender auch über DAB hörbar.
Die mobile Empfangsqualität ist trotz teilweise niedriger Datenraten der von UKW WEIT überlegen.
Dazu brauche ich nichts mehr schreiben, kann ich bestätigen.

Nohab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Nohab »

Eine Strategie wäre es gerade in Bayern, irgendwann die Abschaltung dieser Programme in Aussicht zu stellen und per Gesetz festzuschreiben, dass die leeren Frequenzen nicht wieder belegt werden dürfen.
Oder für Lokal- und Sublokalfunk reservieren.
Ab 2015 dürfen die Programmanbieter ihren Senderbetreiber selbst wählen oder es, wenn die Fähigkeiten vorhanden sind, selber machen. Damit wird es kostengünstig.
Ich kann mir gut vorstellen, daß es gerade in religiös geprägten Gebieten einen recht großen Bedarf an Kirchenfunk gibt, auf diese Weise würde man dafür Platz schaffen.
Wenn man sieht, wie ein solches Angebot in den Niederlanden angenommen wird (> 480 Gemeinden), dann kann ich mir ähnliches auch sehr gut in DL vorstellen.
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