[DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

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Spacelab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Spacelab »

Das ist ja auch genau das was ich vorgeschlagen habe. Lokal- und Sublokalfunk auf UKW. Die größeren Programme auf DAB+. UKW ganz abzuschalten wäre unsinnig und Ressourcenverschwendung.
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Man sollte sich vielleicht mal die Frage stellen: Angenommen DAB+ wird wirklich 2013 oder 2014 eingestellt. Wie geht es denn dann weiter?

UKW forever?
Oder Einstellung jeglichen Rundfunks und Verbreitung nur noch über das Internet?
Würde es Radio nur noch über Internet geben, würde Radio zu einer Zweiklassensegelschaft werden. Da gibt es dann diejenigen die sich eine Mobile Internetflat leisten können, und diejenigen die es sich nicht leisten können.
Spacelab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Spacelab »

Mal davon abgesehen das dann der Datenschutz mit Füßen getreten wird wäre das auch der Startschuss für Pay-Radio. Und damit meine ich jetzt nicht die Grundgebühr die ich meinem Mobilfunkprovider abdrücken muss. Sondern echtes Pay-Radio. "Wenn Sie hier drücken ziehen wir ihnen 1,99Euro pro gehörter Stunde von ihrer Mobilfunkrechnung ab."
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Stimmt, auch das könnte passieren, würde man Radio nur noch übers Internet anbieten.
mysputnik

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von mysputnik »

Mal davon abgesehen das dann der Datenschutz mit Füßen getreten wird wäre das auch der Startschuss für Pay-Radio. Und damit meine ich jetzt nicht die Grundgebühr die ich meinem Mobilfunkprovider abdrücken muss. Sondern echtes Pay-Radio. "Wenn Sie hier drücken ziehen wir ihnen 1,99Euro pro gehörter Stunde von ihrer Mobilfunkrechnung ab."
Aber vom Grundsatz her wäre das bei DAB doch auch möglich verschlüsselte Angebote für einen bestimmten Nutzerkreis zu übertragen, oder? Soweit ich gelesen habe wäre das bei "Litera" ja der Fall gewesen. Über die Hintergrunde warum das nicht möglich ist lässt sich ja spekulieren, ich nehme mal an, dass es auf der Empfängerseite keine entsprechende Hardware gibt.
Nohab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Nohab »

Aber vom Grundsatz her wäre das bei DAB doch auch möglich verschlüsselte Angebote für einen bestimmten Nutzerkreis zu übertragen, oder? Soweit ich gelesen habe wäre das bei "Litera" ja der Fall gewesen. Über die Hintergrunde warum das nicht möglich ist lässt sich ja spekulieren, ich nehme mal an, dass es auf der Empfängerseite keine entsprechende Hardware gibt.
Doch, Hardware gibt es, allerdings nur in begrenzter Stückzahl und nur altes DAB.
In Singapur gibt es eine Firma namens 'Rediffusion', die betreiben dort eine Art drahtloses Kabelradio. http://www.rediffusion.com.sg/
Wer lauschen will, muß monatlich Geld abdrücken, das Ganze ist verschlüsselt.
Mittlerweile auch ein Programm FTA.

Letztendlich wäre es aber nur eine Softwarefrage.
dxbruelhart

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von dxbruelhart »

Ich muss es hier auch nochmals bringen:
Tragisch an diesem geplanten Ausbaustop bis 2014 ist eben, dass die Deutschlandradios sich nun fast von der Hälfte Ihrer Hörer verabschiedet haben. Ich schätze die Situation so ein, dass bei den Deutschlandradios überdurchschnittlich viele Menschen via DAB hören. Der DLF ist wohl in vielen Regionen problemlos noch per UKW und MW/LW zu hören, im Osten und in grösseren Städten ist auch DLR Kultur weitgehend auf UKW verfügbar, aber DLR Wissen steht nun ganz blöd da - da gibts jetzt viel weniger terrestrische Verbreitung als noch im Juli 2011. Gerade im Süden von Deutschland (B-àW, Bayern) ist DAB doch in den Haushalten wesentlich verbreiteter, als das manche hier denken (eine siebenstellige Zahl von Empfängern ist in diesen beiden Bundesländern wohl sicher vorhanden). Wer ausserhalb der Ballungszentren wohnt und keine Super-DAB (bzw.TV-Band III)-Antenne auf dem Dach hat, schaut jetzt in die Röhre bzw. ist auf die Webstreams oder Kabel- und Sat-Empfang angewiesen, also ists so ziemlich aus mit dem mobilen Empfang.
Deshalb ist es im Interesse von Deutschlandradio, aber auch von den privaten Sendern, dass jetzt der Vollausbau möglichst rasch aufgenommen wird (und nicht erst 2015); denn die privaten Sender die auf dem Bundemux sind, wollen ja eben auch Geld verdienen, das können sie nur dann wirklich, wenn sie auch quasi flächendeckend empfangbar sind.
Spacelab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Spacelab »

Klar wäre auch über DAB+ eine Verschlüsselung möglich. Über Worldspace wurde das damals ja auch gemacht. Allerdings könnte man Pay-Radio über Internet den Leuten besser verkaufen. So nach dem Motto: "Sie bezahlen nur das was sie hören". Also Abrechnung pro Minute oder Stunde. Und das sehr einfache Bezahlen über die Mobilfunkrechnung könnte ebenfalls die Hemmschwelle senken mal ein kostenpflichtiges Radioprogramm zu hören. Man muss ja auch nicht gleich komplett verschlüsseln. Es wäre ja auch möglich nur die Sahnestücke im Programm kostenpflichtig zu machen. "Weiterhören? Drücken Sie hier und für nur 2,99Euro gibts den kompletten Trancemix." Ich habe da vollstes vertrauen in die Marketingfuzzies das die sich da schon was ausknobeln werden. :rolleyes:
Winterkönig

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Winterkönig »

Ich muss es hier auch nochmals bringen:
Tragisch an diesem geplanten Ausbaustop bis 2014 ist eben, dass die Deutschlandradios sich nun fast von der Hälfte Ihrer Hörer verabschiedet haben. Ich schätze die Situation so ein, dass bei den Deutschlandradios überdurchschnittlich viele Menschen via DAB hören. Der DLF ist wohl in vielen Regionen problemlos noch per UKW und MW/LW zu hören, im Osten und in grösseren Städten ist auch DLR Kultur weitgehend auf UKW verfügbar, aber DLR Wissen steht nun ganz blöd da - da gibts jetzt viel weniger terrestrische Verbreitung als noch im Juli 2011. Gerade im Süden von Deutschland (B-àW, Bayern) ist DAB doch in den Haushalten wesentlich verbreiteter, als das manche hier denken (eine siebenstellige Zahl von Empfängern ist in diesen beiden Bundesländern wohl sicher vorhanden). Wer ausserhalb der Ballungszentren wohnt und keine Super-DAB (bzw.TV-Band III)-Antenne auf dem Dach hat, schaut jetzt in die Röhre bzw. ist auf die Webstreams oder Kabel- und Sat-Empfang angewiesen, also ists so ziemlich aus mit dem mobilen Empfang.
Deshalb ist es im Interesse von Deutschlandradio, aber auch von den privaten Sendern, dass jetzt der Vollausbau möglichst rasch aufgenommen wird (und nicht erst 2015); denn die privaten Sender die auf dem Bundemux sind, wollen ja eben auch Geld verdienen, das können sie nur dann wirklich, wenn sie auch quasi flächendeckend empfangbar sind.
Was DLF und DLR angeht waren diese Sender in Bayern über DAB sowieso nur in den Ballungsgebieten zu hören, in Ländlichen Raum waren beide Sender sowieso nicht vertreten. Dank den Bundesmux sind diese Sender aber nun nicht mehr nur in Nürnberg oder München digital zu hören, sondern auch hier in Amberg. Ich denke das sich gerade hier die Reichweite sogar erhöht hat.
Thomas (Metal)

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Thomas (Metal) »

Es ist unstrittig ,dass DAB UKW in allen Belangen überlegen ist.
Aber es bleibt die Frage, was man daraus macht :sneg: . Betrachten wir es mal für mich nüchtern: Ein Metal-Programm ist nicht dabei und AFK MAX gibt es nicht via DAB/DAB+. mdr, SWR und hr sind hier via UKW stationär stabil empfangbar. Bei DAB/DAB+ habe ich allenfalls Sonneberg für einen Yagi-Empfang im Verdacht. Von Aalen wird hier selbst DVB-T mit einer 91-Elemente-Yagi nur kurz eingelesen, obwohl die Prognosekarten einen Dachantennenempfang ausweisen. Vermutlich würde der Heidelstein wie bei DVB-T auch für eine Überraschung sorgen ;-) . Aber: Man könnte das DAB-Angebot auch wie bei DVB-T mit den Nachbarn bereichern. Macht man aber nicht und will man zukünftig auch nicht :sneg: .
Und noch ein Beispiel: Ich empfange hier in der Wohnung den SWR-Multiplex aus ca. 120 km Entfernung nicht ganz aussetzerfrei - er sendet derzeit nur mit 1 kW. Mit 10 kW wären > 6 dB Reserve vorhanden, der Empfang in der Wohnung wäre "felsenfest".
Da können wir mal gespannt sein, wer zuerst seines bekommt: Du die Leistungserhöhrung für den SWR oder Aufschaltung auf dem Grünten oder ich das ursprünglich koordinierte Antennendiagramm der 106,2 am Heidelstein. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, fürchte aber, das unsere beiden Wünsche nicht umgesetzt werden.
Und genau das wäre eines unstrittigen der Vorteile für DAB: SWR vom Grünten und Augsburg-Welden als zusätzliche Standorte könnte man einfach ein ein SFN einbinden...
DigiAndi

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von DigiAndi »

[quote Thomas (Metal)]Bei DAB/DAB+ habe ich allenfalls Sonneberg für einen Yagi-Empfang im Verdacht. Von Aalen wird hier selbst DVB-T mit einer 91-Elemente-Yagi nur kurz eingelesen, obwohl die Prognosekarten einen Dachantennenempfang ausweisen.[/quote]

Laut Sender-Tabelle ist der Sonneberg gar nicht in Betrieb. Aber selbst wenn, würde er (wie auch die anderen Sender in Thüringen) noch nicht mit "normaler" Sendeleistung laufen, sondern mit 1 kW oder niederiger vor sich hinfunzeln. Du vergleichst da Äpfel mit Birnen.

[quote Thomas (Metal)]Aber: Man könnte das DAB-Angebot auch wie bei DVB-T mit den Nachbarn bereichern. Macht man aber nicht und will man zukünftig auch nicht :sneg: .[/quote]

Welchen Sinn macht das? Wir sprechen hier von terrestrischer Verbreitung. Wenn ich Programme von woanders hören will, greife ich zu DVB-S (oder Internet). Und wenn ich im Grenzgebiet wohne, bekomme ich sowieso die Programme von "drüben" - auch per DAB.
Ich bin auch der Meinung, dass "fremde" Dritte Programme auf DVB-T nichts zu suchen haben. Weg damit - früher konnte man in Passau über Antenne auch kein SWR Fernsehen sehen! Mit einem bundesweiten Programm wie z.B. Einsfestival wäre man besser dran und es wäre auch logisch.
(Keine Ahnung, wie oft ich das schon geschrieben habe)
Dampfradio

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Dampfradio »

Es ist doch aber sehr "lustig" dass, zumindest hier im Saarland, die regionalen Programme wie SR und Salu über das alte DRSaar laufen und die DRadios auf den neuen Mux gewechselt sind.
Also hier laufen dann mehrere Arten der Übertragung parallel und man bräuchte schon 3 verschiedene Geräte.

UKW - DAB - DAB+
Thomas (Metal)

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Thomas (Metal) »

@ DigiAndi:
Schon klar, daß aus Sonneberg derzeit nicht kommen kann. Dennoch sollte man einen Vergleich anstellen können. (Fernsehen) Analog hatte sehr hohe Leistungen. Trotz der relativ geringen ERP bei DVB-T kann ich ohne Aussetzer empfangen und das obwohl gerade dieser Standort hier im Forum für seine geringe DVB-T-Reichweite angezählt wurde. So sollten sich durchaus Überlegungen lohnen was passiert wenn man im Hörfung in ein digitales System überwechselt.
Ich halte es durchaus für sinnvoll die Programme der Nachbarbundesländer mitzuverbreiten! Vielleicht argumentiertst du so, falls du aus dem Raum Passau kommst, also weit weit von einem Nachbarbundesland und damit kein Nachbarbundesland empfangbar war. Du konntest daran also nie teilhaben und es ist für dich nicht nachvollziehbar. Da frag dann doch mal bitte im Rhein-Main-Gebiet wie das damals mit SWF3 war oder im Raum Köln, oder, oder, oder. Bei den ganzen privaten Programmen die dann diese von dir angedachten Plätze einnehmen könnten frage ich mich eines: Wie soll sich das auf Dauer rechnen? Vor allem dann, wenn die Ausstrahlung bundesweit sein soll! Es gibt dagegen das Programm aus dem Nachbarbundesland bereits. Zudem nehmen die keinen Platz weg, sondern das SFN würde einfach in seiner Fläche erweitert werden. Das wir ein Qualitätsproblem in den Programmen haben ist ein Thema, was anderweitig zu diskutieren ist. Und nochwas: DAB ist doch auch für den mobilen Empfang konzipiert worden :rolleyes: . Wo geht denn mobil DVB-S oder durchgehend Internet und letzteres mit ordentlicher Datenrate? Und das im Grenzgebiet die Programme via DAB von drüben gehen sollen ist eine Legende. Ein Eintrag zuvor hieß es, daß der Kreuzberg nur 50km nach Norden ins hessische reicht. Per UKW kann man bereits ab der Landesgrenze NRW - Hessen (BAB 44) stabil empfangen. Und UKW ist das doch abzulösende System :rolleyes: ...
Spacelab

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von Spacelab »

Hier im Saarland ist das eh alles etwas seltsam. Zuerst konnte man es nicht abwarten das die DRadios das lokale Ensemble verlassen weil man ja sooo viel vor hatte. Aber dann passiert nichts. Und dann ist man sich mittlerweile noch nicht mal mehr sicher ob und wie lange man im DAB<>DAB+ Simulcastbetrieb senden möchte oder man nicht gleich komplett auf DAB+ umstellt.
PowerAM

Re: [DAB] Erläuterungen zum Ausbau-Stopp bis 2014

Beitrag von PowerAM »

Na dann lieber ein Ende mit Schrecken und alles auf DAB+ umstellen! Wessen Geraete DAB+ nicht dekodieren koennen, der wird entweder neu kaufen oder muss auf DAB kuenftig verzichten. Ein paar Sender in MP2 laufen zu lassen macht die Attraktivitaet nicht groesser...
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