Nun muss ich mich als Heidelstein-Fan aber melden
Das was du schreibst, kann ich alles nachvollziehen und will ich gar nicht dementieren, aber ich möchte unterstreichen, dass der Heidelstein im Nahbereich, gerade für Hessen aber auch für Thüringen, die deutlich bessere Wahl wäre.
Betrachten wir mal den Kreuzberg: für Bayern definitiv die beste Wahl, auch wenn er mit seinem jetzigen Diagramm für die bayerischen Muxe Lücken um Fladungen, Obweißenbrunn und um Raum Bad Brückenau/Motten lässt. Der Heidelstein würde ähnliche und zusätzlich andere Lücken verursachen. Kreuzberg kommt Richtung Süden weit, so besteht nicht nur im Grabfeld (A71), sondern im Schweinfurter Oberland, im Steigerwald und im Landkreis Kitzingen vielerorts Sichtverbindung zu ihm, aber nicht zum Heidelstein.
Nördlich der Rhön sieht das anders aus. Im Fuldaer Land, im östlichen Vogelsberg und sogar an einigen exponierten Punkten im Knüll (Mengshäuser Kuppe, Rimberg, Knüllköpfen) und darüber hinaus im Kellerwald und bis ins Hochsauerland (Kahler Asten) besteht vielerorts Sichtverbindung zum Heidelstein, aber nicht zum Kreuzberg. Im Süden und Westen Fuldas, der Rhön zugewandten Seite, linst der Mast gerade so zwischen Wasserkuppe, Eube und Simmelsberg bzw. Großer Nalle raus, zu allen Antennen besteht Sichtverbindung. Der Kreuzberg samt Mast versteckt sich hingegen hinter der Dammersfeldkuppe. Für die 100 kW UKW-Brüller bedeutet das in Fulda oft Mehrwegeempfang. Beim bayerischen DAB ist er Minimalfunzel und zeigt genau die Probleme: Bei mir im Fuldaer Südwesten empfange ich bayerisches DAB vom Kreuzberg am besten, wenn ich die Yagi Richtung Frauenberg bzw. Hummelskopf (also Richtung Nordosten) drehe. Das reflektierte Signal scheint besser zu sein, als das direkte. Klar, die bayerischen Muxe sind danke Minimalleistung und Mastabschattung in Fulda schon DX.
Ebenso leuchtet der Heidelstein deutlich besser in die Täler der Fulda zwischen Gersfeld und Schmalnau und der Ulster zwischen Quelle am Heidelstein und Tann. Der Kreuzberg hinterlässt hier Versorgungslücken, die kein Standort besser schließen würde als Heidelstein selbst. Telefónica o2 versorgte die Stadt Gersfeld jahrelang mit GSM primär vom Heidelstein, hatte bis zur Fusion mit E-Plus keinen eigenen Standort in der Stadt. Es besteht hier Sichtverbindung zu Heidelstein während sich Kreuzberg hinter dem Eierhauckberg versteckt.
Um zum Thema zurückzukommen: Für Thüringen sehe ich den Heidelstein auch besser geeignet als Kreuzberg. Wie du schon schreibst, befindet sich die komplette Lange Rhön in direkter Linie zum Hauptversorgungsgebiet in der Thüringer Rhön. Klar bringt der Kreuzberg Vorteile im Thüringer Teil des Grabfelds, aber da versorgt auch Bleßberg oder Erleshügel. Dagegen hinterlässt er Lücken im Zielgebiet westlich des Weidbergs (Unterweid, Oberweid), im Ulstertal zwischen Tann, Geisa bis Buttlar und im Feldatal zwischen Kaltennordheim über Dermbach und Stadtlengsfeld bis zur Mündung in die Werra unterhalb der Krayenburg, ebenso in und um Vacha, wo auch der Inselberg abgeschattet ist. All diese Bereiche würde ein Heidelstein besser versorgen.