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Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 08:25
von TobiasF
Marc!? hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 23:26 Ich sehe heutzutage kein Grund mehr die Regionalisierungen an eine Musikfarbe zu koppeln. Theoretisch könnte man 4 Wellen alterneirend im 15 Min takt mit Regionalnachrichten versorgen.
Theoretisch könnte man gleichzeitig auf allen Wellen die gleichen Nachrichten senden. Das hat den Vorteil, dass man die Kapazität, die man normalerweise für 1 Live, 1 Live Diggi, WDR 2, WDR 3, WDR 4, WDR 5 benutzt, dann für 11 regionale Nachrichtenfenster benutzen kann. Nur die Programmliste in den DAB+-Empfängern wird dann zugemüllt, der WDR-Mux hätte dann 70 Einträge, jeweils 11-mal die 6 vorgenannten Programme plus Cosmo, Kiraka, Vera und Event.

Kapazitätsmäßig würde das alles auf einen Mux passen: Bei EEP 3-A haben wir 1.152 kbit/s zur Verfügung. Wenn Cosmo, Kiraka und Event mit jeweils 88 kbit/s senden, Vera mit 72 kbit/s sendet und 24 kbit/s für Zusatzdienste entfallen, haben wir 792 kbit/s übrig. Die 11 Nachrichten können mit 72 kbit/s senden und die 6 regulären Programme hätten jeweils luxuriöse 128 kbit/s zur Verfügung.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 09:08
von DH0GHU
TobiasF hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 08:25
Marc!? hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 23:26 Ich sehe heutzutage kein Grund mehr die Regionalisierungen an eine Musikfarbe zu koppeln. Theoretisch könnte man 4 Wellen alterneirend im 15 Min takt mit Regionalnachrichten versorgen.
Theoretisch könnte man gleichzeitig auf allen Wellen die gleichen Nachrichten senden. Das hat den Vorteil, dass man die Kapazität, die man normalerweise für 1 Live, 1 Live Diggi, WDR 2, WDR 3, WDR 4, WDR 5 benutzt, dann für 11 regionale Nachrichtenfenster benutzen kann. Nur die Programmliste in den DAB+-Empfängern wird dann zugemüllt, der WDR-Mux hätte dann 70 Einträge, jeweils 11-mal die 6 vorgenannten Programme plus Cosmo, Kiraka, Vera und Event.

Kapazitätsmäßig würde das alles auf einen Mux passen: Bei EEP 3-A haben wir 1.152 kbit/s zur Verfügung. Wenn Cosmo, Kiraka und Event mit jeweils 88 kbit/s senden, Vera mit 72 kbit/s sendet und 24 kbit/s für Zusatzdienste entfallen, haben wir 792 kbit/s übrig. Die 11 Nachrichten können mit 72 kbit/s senden und die 6 regulären Programme hätten jeweils luxuriöse 128 kbit/s zur Verfügung.
Theoretisch ja, praktisch wäre das aus Nutzersicht ein ziemlicher Horror. Nicht nur, weil mnche Geräte nur 100, 128 oder 256 Programme abspeichern können oder andere Geräte bei hoher Programmzahl langsam beim scrollen werden, sondern auch, weil die Liste höllisch unübersichtlich wird.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 11:35
von Marc!?
Die Frage wäre natürlich, ob ich wirklich 11 Regionalfenster benötige.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 11:56
von Nicoco
Wer die regionalen Nachrichten unbedingt haben will, kann zur halben Stunde auch eben auf WDR 2 umschalten. Dürfte niemanden vor eine große Herausforderung stellen.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 16:18
von Marc!?
Nicoco hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 11:56 Wer die regionalen Nachrichten unbedingt haben will, kann zur halben Stunde auch eben auf WDR 2 umschalten. Dürfte niemanden vor eine große Herausforderung stellen.
Gerade regionale Nachrichten bzw Wort im allgemeinen, ist doch ein Merkmal des Radios im Vergleich zu Spotify und Co. Ich denke schon, dass man darüber nachdenken sollte.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mi 14. Aug 2019, 17:15
von Nicoco
Okay, dann aber bitte in regionalen Multplexen wie der NDR es tut.
Sonst würden dem WDR auch zwei landesweite Bedeckungen nicht reichen...

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Do 15. Aug 2019, 17:45
von smseplus
Ich habe dunkel in Erinnerung, dass man damals bei 90elf erst auf dem Hauptstream war und dann die Unterkanäle separat aufrufen musste. Das wäre doch auch für den WDR gut. Hauptstream wäre WDR2 RR und in den Untermenüs kämen dann die anderen Varianten. Technisch würden die Unterkanäle auf WDR2 RR pointen und nur zu den Lokalnachrichten den eigenen Stream mit niedriger Datenrate senden. Außerhalb der Lokalnachrichten ginge die Bandbreite dann die Bandbreite hoch. Einen weiteren Trick würde man brauchen, um WDR4 und WDR2 mit lokalen Elementen zu versorgen. WDR4 dürfte von XX:00 - XX:03 auseinanderschalten und WDR2 von XX:30 -XX:33. So hätte man zwei Haupstreams, nämlich WDR2 RR und WDR 4 RR und eine nicht zeitgleiche Auseinanderschaltung auf beiden Wellen.

XX:00-XX:03
WDR2 (RR); WDR 4 RR; WDR 4 AC; WDR 4 K; WDR 4 MS; WDR 4 BI; WDR 4 SI je 48 kbps & WDR3+WDR5 je 96 kbps === 528kbps

XX:03-XX:30
WDR2 (RR); WDR4 (RR); WDR3; WDR5 je 128 kbits === 512 kbps + Slideshows

XX:30-XX:33
WDR2 RR; WDR2 AC; WDR2 SI; WDR2 BI; WDR2 DO; WDR2 K; WDR2 MS; WDR2 W; WDR 4(RR); WDR3; WDR 5 je 48 kbps=== 528kbits

XX:33-XX:59
WDR2 (RR); WDR4 (RR); WDR3; WDR5 je 128 kbits === 512 kbps + Slideshows

Auf Dauer müsste man dann die Lokalnachrichten von der halben auf die vollen Stunde auf WDR2 legen, damit man auf den "ernsten" Wellen WDR3+5 zur halben Stunde nicht extra so weit runter Stufen muss, aber wo ein Wille ist ist auch ein Weg :xcool:

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Sa 17. Aug 2019, 21:23
von radneuerfinder
Regionale Einsprengsel technisch so wie bei 90elf zu realisieren fände ich gut. Endlich mal einen Vorteil von DAB+ auch konkret nutzen!

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 12. Aug 2019, 02:16 Der Fehlerschutz A-2 ist zwar nett, aber ist dieser tatsächlich bei einem gut ausgebauten Netz auch nötig?
Der für digitale Übertragungen (Stream, DAB+, DRM, BOS, etc.) typische Fehler Aussetzer, Stottern ist für die allermeisten Menschen so nervig, dass der beste Fehlerschutz gerade gut genug ist. Das Verschlucken von nur einer Silbe in den Nachrichten, kann schon ziemlich sinnentstellend sein.
Zur Erinnerung, im mobilen Betrieb (Taschenradio) in Häusern und Zügen sind Aussetzer bei DAB+ auch in offiziell indoor gut versorgten Gebieten an der Tagesordnung.

Und mit unbehandelten 128 kbits wird dann auch die Klangqualität UKW ebenbürtig, bei besserer Stereokanaltrennung.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Sa 17. Aug 2019, 21:31
von radneuerfinder
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 18:56 wo steht im Gesetz, dass der WDR mit 30 Sekunden Wetter-Auseinanderschaltung seinen Auftrag erfüllt?
Und alles was nicht erlaubt ist, ist verboten, oder wie?? Der WDR erfüllt hier, auf sinnvolle Weise, schlicht seinen Informationsauftrag.

Nicoco hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 11:56 Wer die regionalen Nachrichten unbedingt haben will, kann zur halben Stunde auch eben auf WDR 2 umschalten. Dürfte niemanden vor eine große Herausforderung stellen.
Mein Smartphone zeigt mir den Wetterbericht, passend zum Aufenthaltsort. Ich finde das praktisch. Das Argument, den Ort händisch aufzurufen, wenn man "unbedingt" den lokalen Wetterbericht haben möchte, zieht nicht.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Sa 17. Aug 2019, 23:19
von SeltenerBesucher
Es ist schade, dass die Erinnerung einiger hier nicht soweit reicht. Bereits bei 90elf gab es das Problem, dass die Programme während der Aufschaltung der zusätzlichen Streams eingefroren sind und man am Empfänger erneut die Stationstaste betätigen musste. Die Bandbreite wurde von anderen Programmen abgezweigt, die CUs wurden reduziert. Diese Umschaltung machten viele Empfänger nicht mit. Wie sollten sie auch? Wenn man KISS FM aufgezeichnet hat und für 90elf eine abweichende Multiplex-Konfiguration aufgeschaltet wurde, brach die Aufzeichnung ab.
Vielleicht funktioniert die Umschaltung dann, wenn die Bandbreite nicht verändert wird.
Eigentlich könnte man diese Umschaltung auch bei DRadio Dok & Deb und DLF durchführen. Der Deutschlandfunk hat es getestet und die Umschaltung funktioniert bei vielen Empfängern nicht. In Sachsen-Anhalt wird für die Umschaltung die entsprechende Bandbreite stets für die Programme vorgehalten. Ein Abzweigen von Bandbreite bei anderen Programmen oder Reduzierung der Bandbreite wird vermieden, weil die Empfänger damit nicht klar kommen.

Die Diskussion lautet nicht wie Quetsche ich alles in einen Multiplex damit es irgendwie passt. Wir haben ein duales Rundfunksystem. Den öffentlich-rechtlichen Anstalten steht die Hälfte der Frequenzen zu. Das bedeutet in Zahlen: 3 Multiplexe für den DLF und den WDR und vier für 4 für die LfM NRW. Ich glaube da gibt es einen Konsens sowohl beim WDR als auch beim Land NRW.

Der WDR möchte – zusätzlich zu dem bestehenden – einen weiteren landesweiten Layer und die LfM NRW möchte einen weiteren landesweiten Layer haben. Weil der WDR einen landesweiten Layer auf einem Kanal hat, möchte der Privatfunk auch genauso einen Layer haben. Also soll die BnetzA mal schnell zwei landesweite und einen regionalisierten Layer aus dem Hut zaubern. Ein Layer auf unterschiedlichen Kanälen wäre schnell zu realisieren.

Der WDR ist ein Unternehmen, dem wir alle hoffentlich die redaktionelle Freiheit zugestehen. Alle Zahlenspiele sind sinnfrei, weil der WDR ausreichend schlaue Köpfe hat, die sicherlich keine Vorschläge benötigen, wie der Multiplex aufzuteilen ist. Habe ich die Ausrufung eines Wettbewerbs mit dem Titel „Der WDR benötigt Hilfe beim aufteilen eines Multiplexes“ verpasst? Außerdem wird die verfügbare Kapazität bei DAB+ in Capacity Units berechnet und nicht in kbps.

Mit 128 kbps wird die Qualität UKW nicht ebenbürtig, wenn der WDR an seine UKW-Sender gerade 384 kbps in verlustfreier Komprimierung anliefert. Das Problem bei UKW ist, dass die Qualität auf dem Weg zum Hörer verloren geht.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Sa 17. Aug 2019, 23:50
von Habakukk
Ich bin kein Fan davon, zig Regionalversionen eines Programms in einen landesweiten Multiplex zu quetschen, bei oft schauderhafter Qualität.

Warum nicht das, was regional sein soll, auch wie bei UKW regional ausstrahlen?

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: So 18. Aug 2019, 00:12
von Nicoco
Das ist wohl die einzige Sache, die der NDR von Anfang an bei DAB+ richtig gemacht hat.
Auf kleine, regionale Multiplexe zu setzen und in Zukunft ein Multiplex für alle 4 NDR-Bundesländer für die überregionalen Sender.
Der WDR hat jetzt das Problem, dass man gerne Regionalisieren würde, es aufgrund der Platzproblematik aber nicht hinbekommt.
Und ob man 9A & 9D landesweit auf die schnelle koordiniert bekommt, steht offenbar in den Sternen, so viel Zeit wie die BNetzA braucht.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: So 18. Aug 2019, 00:23
von RF_NWD
Nein, der NDR hat da leider sehr viel falsch gemacht. Über Jahre den Ausbau verschleppt. Kein SFN für einen Landesmux als 1. Ausbauschritt wie in Bayern.
Stattdessen eine unsinnige Regionalisierungsstrategie durchgezogen, die bis heute nicht einmal die eigenen Regionalprogramme liefert. und zu der allgeminen Anti DAB + Stimmung in NDS mit beigetragen hat. Einzig der bessere Fehlerschutz ist ein Vorteil.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: So 18. Aug 2019, 01:19
von Marc!?
RF_NWD hat geschrieben: So 18. Aug 2019, 00:23 Nein, der NDR hat da leider sehr viel falsch gemacht. Über Jahre den Ausbau verschleppt. Kein SFN für einen Landesmux als 1. Ausbauschritt wie in Bayern.
Stattdessen eine unsinnige Regionalisierungsstrategie durchgezogen, die bis heute nicht einmal die eigenen Regionalprogramme liefert. und zu der allgeminen Anti DAB + Stimmung in NDS mit beigetragen hat. Einzig der bessere Fehlerschutz ist ein Vorteil.
Man darf aber nicht vergessen, dass das NDR Gebiet abgesehen vom Harz und dem Weser Bergland nicht so sehr von einem SFN profitiert, wie Bayern etc.

Die fehlenden Multiplexer stehen natürlich auf einem anderen Blatt.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: So 18. Aug 2019, 11:12
von Nicoco
RF_NWD hat geschrieben: So 18. Aug 2019, 00:23 Nein, der NDR hat da leider sehr viel falsch gemacht. Über Jahre den Ausbau verschleppt. Kein SFN für einen Landesmux als 1. Ausbauschritt wie in Bayern.
Stattdessen eine unsinnige Regionalisierungsstrategie durchgezogen, die bis heute nicht einmal die eigenen Regionalprogramme liefert. und zu der allgeminen Anti DAB + Stimmung in NDS mit beigetragen hat. Einzig der bessere Fehlerschutz ist ein Vorteil.
Welchen Vorteil hat denn ein landesweites SFN? Außer einem Kanal fällt mir da nix ein.
Regionalisieren wäre wohl nur mit geringer Bitrate möglich.
Und dass der NDR bis heute die regionalen Multplexe nicht richtig nutzt, ist eine andere Sache.
Genau so wie der sehr langsame Netzausbau, einfach verschlafen. (WDR lässt grüßen)
Aber von Anfang an auf die regionalen Muxe zu setzen, war m.M.n. vollkommen richtig.