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Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 14:22
von Manfred Z
Die Frequenzsituation wird dramatischer dargestellt, als sie tatsächlich ist.

Zunächst gilt GE06 mit 9A, B, C, D im Rheinland und an der Ruhr. Nach Absprache mit den Niederländern können 9A, B und D auch im Münsterland und damit in ganz NRW genutzt werden, während 9C nach Südwestfalen verlegt worden ist.

Da 9B zunächst für den 2. Bundesmux reserviert ist, können 9A und 9D sofort für landesweite Muxe genutzt werden.

Es sei noch daran erinnert, dass die ursprüngliche Planung nur eine regionalisierte Bedeckung (neun Versorgungsgebiete) vorgesehen hat.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 17:30
von radneuerfinder
Was macht denn der WDR mit seinem 2. Mux? Ein best of ARD Radio, wie in Berlin, würde mir gefallen. Aber laut Rundfunkstaatsvertrag darf der WDR keine weiteren Radioprogramme produzieren, oder übernehmen.

Der 2. Mux wird nicht regionalisiert und bringt dann 10 x WDR2 in Regionalversionen, die sich lediglich im Minutenbereich unterscheiden, in 144 kbits??

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 18:50
von PrismaPlayer
Ein zweiter WDR Mux ist auch eigentlich totaler Blödsinn. Es sind doch alle Programme im 11d bis auf die fehlenden Regionalversionen von WDR 2.Diese kann man doch mit in die 6 Regionalmuxe einbringen und aufteilen. Eine Version zb.die Kölner kann ja dann ruhig im 11d bleiben wenn zb der Rheinlandmux zu voll werden würde

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 19:48
von DH0GHU
Dass er mit den Privatmuxen kooperiert, hat der WDR ja offenbar schon ausgeschlossen. Eigentlich bescheuert. Bayern zeigt, wie's geht.

Eine Option, die nicht so schlecht ist, wäre wohl, der WDR würde sein Sendegebiet in 2-4 Regionen aufteilen. Also nur EINE Bedeckung, aber in 4 Regionen aufgeteilt mit jeweils allen Programmen.

Bei 2 Regionalisierungen wäre aber die Datenrate schon arg klein, also eher 3 Regionen, z.B
Region 1: DO, MS, BI
Region 2: R-R, WU, SI (Nordteil)
Region 3: AC, K, SI (Südteil)

Alternativ:
Region 1: DO, RR
Region 2: MS, BI
Region 3: WU, SI
Region 4: K, AC

Man hätte dann auch die Chance, zumindest 11D im Osten aufzugeben (Konflikt mit dem BR).

Bei einer Aufteilung auf 2 Muxe, die flächendeckend senden, könnte man freilich (bei deutlich mehr Kosten) auch deutlich höhere Datenrate für ALLE Programme anbieten. Das sollte man nicht außer Acht lassen.
Mit allen Regionalisierungen kommt der WDR derzeit auf bis zu 17 parallele Aussendungen:
1. 1live
2. 1live Digi
3. WDR2 AC
4. WDR2 K
5. WDR2 RR
6. WDR2 MS
7. WDR2 BI
8. WDR2 DO
9. WDR2 W
10. WDR2 SI
11. WDR3
12. WDR4
13. WDR5
14. WDRcosmo
15. KiRaKa
16. WDR Event
17. VERA
Dazu noch 24 kbit/s Daten

Packt man das in 2 Muxe, beläßt VERA bei 40 und die Daten bei 24 kbit/s und bleibt bei PL3A, so hat man noch 1088 kbit/s für die restlichen 8 Programmen über. Das sind im Schnitt 136 kbit/s. Man könnte also je nach Musiklastigkeit des Programms zwischen 128 kbit/s und 144 kbit/s arbeiten. Das wäre eine dem ÖR angemessene Datenrate. Ansonsten hätte man bei jeder beliebigen Regionalisierungsform weniger Datenrate pro Programm.
Bei regional getrennten Muxen mit 4 Regionalversionen blieben nur ca. 90 kbit/s pro Programm (außer Vera+Daten), bei dreien immerhin >98 (also 96 pro Programm außer VERA und außer z.B. 128 für WDR3)...

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 21:01
von Manager
Die verschiedenen WDR 4 Versionen (Wetter) bitte nicht vergessen.
Wenn schon, denn schon... :D

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 21:13
von Nordi207
Dann muss hierfür der zweite Privatmuxx genommen werden. Sorry Privatfunk, Meinungsvielfalt geht vor :D

Unglaublich, was für ein mediales Tam Tam um die Beantragung von Kapazitäten gemacht wird. Der Vorgang läuft sonst überall still und routiniert durch.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 22:33
von FQXfritz
DH0GHU hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 19:48 Dass er mit den Privatmuxen kooperiert, hat der WDR ja offenbar schon ausgeschlossen. Eigentlich bescheuert. Bayern zeigt, wie's geht.
Ohne die Einzelheiten zu kennen, finde ich es falsch, den WDR für das Scheitern einer möglichen Kooperation verantwortlich zu machen.
Die Landesmedienanstalt hat bereits mit dem WDR Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit beim Betrieb der regionalen Multiplexe geführt. Eine solche Kooperation wird es jedoch nicht geben, es gebe keine Möglichkeit zusammenzukommen, versicherte Schmid.
Quelle: http://www.radiowoche.de/medienanstalt- ... er-dab-an/

Nach dem Pilotprojekt dürfte der WDR jedenfalls zu der Erkenntnis gelangt sein, dass die LfM die ganze Zeit über nichts unternommen hat, freie ungenutzte Kapazitäten neu zu vergeben. Der WDR wird bestimmt nicht noch einmal, für brach liegende von der LfM reservierte CUs zahlen wollen. Außerdem wird er den Netzbetrieb und die Standortwahl sicherlich nicht anderen überlassen.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Mo 18. Mär 2019, 23:21
von RF_NWD
Ich finde es auch etwas merkwürdig, dass es im Januar in der Landtagsanhörung zum Thema technische Kooperation zwischen WDR und Privaten noch hieß:

" Wir befinden uns schon mitten in Auslotungsgesprächen und überlegen, was man da machen kann ... Man muss dabei Rücksicht aufeinander nehmen ; denn manchmal liegen unteschiedliche Ausrichtungsinteressen vor, was die sogenannten Kacheln angeht ". ( Tom Buhrow WDR )

Und diese Sondierungen soll laut Herrn Schmidt jetzt bereits gescheitert sein ?

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 03:04
von SeltenerBesucher
DH0GHU hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 10:36
SeltenerBesucher hat geschrieben: So 17. Mär 2019, 21:53
zerobase now hat geschrieben: Sa 16. Mär 2019, 15:22 Bin mal gespannt, ob man das Verfahren wirklich 2019 noch abschliessen kann. Ich habe da so meine Zweifel bei den Mühlen der Bürokratie.
Am 15.07. beginnen sie Sommerferien, dann sollte die Ausschreibung veröffentlicht sein und sechs Wochen später die Bewerbungsfrist enden.
Schlag das nicht zu laut vor: Ausschreibungsphase komplett in die Somerferien legen. So stellt man sicher, dass sich möglichst wenige Firmen bewerben, weil Chef gerade in Urlaub und so. ;-)
Ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern so gehört. Wenn man die Ferien abwartet, wird länger dauern.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 10:36 Und selbst wenn das so schnell ginge: Nachdem alles zugeteilt wurde, müssen Verträge mit Sendernetzbetreibern, dort ggf. wieder mit Standorteignern/Antenneneignern, ausgehandelt werden.
Es gibt drei Bewerber und drei Netze zu verlegeben. Nehmen wir mal an, das landesweite Netz bekommt MB, die haben Antennen, Standorte und Reservesender werden die auch im Lager haben. Also die fünf Sender für Rhein-Ruhr (BN/K/D/DO und Langenberg) können die kurzfristig aufschalten und dann den Rest ausbauen. Er schreibt keiner vor, dass das Netz von einem Tag auf den anderen voll ausgebaut werden muss.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 10:36 DAB-Sender, zumal in größeren (>1) Stückzahlen, sind keine Lagerware. Dann sind Lieferzeiten >3 Monate, erst recht angesichts der aktuellen Situation im Elektronik-Bauteilemarkt, ganz normal.
Außerdem werden jetzt doch Sender vom WDR und der LfM NRW für das Pilotprojekt genutzt. Der WDR hat doch eine Ausschreibung für 31 Sender an 29 Standorten bekannt gegeben und einen Anbieter gefunden. Wenn ein Sendernetzbetreiber gut vernetzt ist, bekommt er die Sender für einen schnellen Start zusammen und tauscht die Schritt für Schritt gegen Neuware aus.
Manfred Z hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 14:22 Es sei noch daran erinnert, dass die ursprüngliche Planung nur eine regionalisierte Bedeckung (neun Versorgungsgebiete) vorgesehen hat.
Und die wird jetzt möglicherweise geteilt in zwei Bedeckungen.
Nordi207 hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 21:13 Unglaublich, was für ein mediales Tam Tam um die Beantragung von Kapazitäten gemacht wird. Der Vorgang läuft sonst überall still und routiniert durch.
NRW übt gerade.
RF_NWD hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 23:21 Ich finde es auch etwas merkwürdig, dass es im Januar in der Landtagsanhörung zum Thema technische Kooperation zwischen WDR und Privaten noch hieß:
" Wir befinden uns schon mitten in Auslotungsgesprächen und überlegen, was man da machen kann ... Man muss dabei Rücksicht aufeinander nehmen ; denn manchmal liegen unteschiedliche Ausrichtungsinteressen vor, was die sogenannten Kacheln angeht ". ( Tom Buhrow WDR )
Und diese Sondierungen soll laut Herrn Schmidt jetzt bereits gescheitert sein ?
Einzelnen Mitarbeiter des WDRs behaupteten auch bereits im letzten Jahr, dass es keine Zusammenarbeit geben kann. Der WDR kalkuliert die Kosten anders als andere Sendenetzbetreiber. Als Verhinderer wird immer KEF vorgeschoben.

In deinem Zitat geht es um die Aufteilung der Frequenzen und nicht eine technische Kooperation. Ich deute es so, dass der WDR bei der Zuteilung der regionalen Frequenzen an das Land und weiter an die LfM NRW einen Einspruch einlegen könnte. Im WDR-Gesetz unter „§ 3 Aufgaben, Sendegebiet“ heißt es, dass der WDR ein Hörfunkprogramm veranstaltet, das neben ihren spezifischen Schwerpunkten auch der Darstellung der Regionen dienen soll: „ein Tagesbegleitprogramm mit Musik und aktuellen Informationen aus den verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens, Deutschland und der Welt.“ Wenn der Gesetzgeber es nicht gewollt hätte, könnte er den Satz verändern. Jetzt soll der Gesetzgeber die nötigen Frequenzen liefern.

Der WDR könnte darauf bestehen eine regionalisierte Bedeckung zugeordnet zu bekommen. Er könnte auch einen Teil der Capacity Units zugeordnet bekommen. Das würde den ganzen Prozess um über einen Monat verlangsamen. Die LfM NRW verzichtet auf die neuen Kacheln, will stattdessen zwei regionalisierte und eine landesweite Bedeckung. Der WDR will aber auch eine regionalisierte Bedeckung haben. Die Ressourcen sind nun wirklich nicht da. Die regionalisierte Bedeckung hat der WDR auf der GE06 für sich „reserviert“. Wo waren damals der Privatfunker und die Landesmedienanstalt? Vielleicht entsteht eine gemeinsame Betriebsgesellschaft, wie in Bayern. Dann könnte das Land das Digitalradio fördern und die LfM und der WDR wären Netzbetreiber. So könnte die Zusammenarbeit aussehen. Ich glaube nur kaum, dass der WDR es will.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 08:34
von DH0GHU
Selbst wenn MB 5 Reservesender rumstehen hätte: die sind eben Reserve, und werden für den Fall benötigt. Ich kann mir das aber nicht vorstellen. Eher hat man einzelne Module herumstehen - die Sendesysteme sind schließlich modular aufgebaut (von kleinen Füllsendern im Einzelgehäuse mal abgesehen). Auch nötige Weichen wird man nicht schon installiert haben.
Sind die neuen WDR-Sender Ersatz für den Bestand, oder dienen sie schon der zweiten Bedeckung des WDRs?

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 14:22
von SeltenerBesucher
DH0GHU hat geschrieben: Di 19. Mär 2019, 08:34 Sind die neuen WDR-Sender Ersatz für den Bestand, oder dienen sie schon der zweiten Bedeckung des WDRs?
Meine Glaskugel hat gerade Urlaub. Hat die KEF ein ja zum Aufbau eines zweiten Netzes gegeben? Hat das Land die Frequenzen für die zweite Bedeckung bereitgestellt? Ich denke die alten Sender werden durch neue ersetzt werden. Die sind auch nur gemietet, geleast oder wie man das heute so macht?

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 15:01
von radneuerfinder
Die KEF hat die Bedarfsanmeldungen der ARD Anstalten für DAB+ in gewissen Umfang abgesegnet und wacht jetzt darüber, dass diese € in dieser Gebührenperiode von jeder ARD Anstalt auch tatsächlich für DAB+ ausgegeben werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 19:39
von SeltenerBesucher
Hier geht es nicht um Peanuts, die der WDR aus der Portokasse zusätzlich mal für 29 Sender bezahlt. Ohne Genehmigung der KEF wird es keine Sender, ohne Sender keine Frequenzen, ohne Frequenzen keinen zusätzlichen DAB+-Betrieb geben. Der WDR behauptet, dass er nur eine DAB+-Bedeckung machen darf und ohne zusätzliches Geld wird keine weitere Bedeckung dazukommen.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 21:19
von radneuerfinder
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 19. Mär 2019, 19:39 Der WDR behauptet, dass er nur eine DAB+-Bedeckung machen darf
Quelle?

Hier:
RF_NWD hat geschrieben: Mo 18. Mär 2019, 12:10 http://www.radiowoche.de/medienanstalt- ... er-dab-an/
steht:

„Der WDR nutzt den Kanal 11D und soll noch eine zweite Bedeckung erhalten.“

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Di 19. Mär 2019, 22:05
von SeltenerBesucher
Es besteht doch Konsens darüber, dass der WDR eine zweite Bedeckung erhalten soll. Das bestreitet doch niemand. Ich fragte bereits ...
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 19. Mär 2019, 14:22 1. Hat die KEF ein ja zum Aufbau eines zweiten Netzes gegeben?
2. Hat das Land die Frequenzen für die zweite Bedeckung bereitgestellt?
Zwischen einem Anspruch auf eine zweite Bedeckung und einer Finanzierung bzw. Frequenzzuweisung liegen doch Welten. So mal ganz ehrlich, wieviele ARD-Anstalten haben bereits eine zweite Bedeckung erhalten? Wieviele eine zweite Bedeckung für sich allein erhalten? Wieviele sind onAir? Ich kenne nur ein Bundesland für die sich die Frage Nr. 1 positiv beantworten läßt.