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Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Do 17. Jan 2019, 14:50
von Habakukk
@Seltener Besucher:
Denke mal, es geht um das hier in der Tagesordnung:
Gesetz zur Zustimmung zum Zweiundzwanzigsten Staatsvertrag zur Änderung rundfunkrechtlicher Staatsverträge (Zweiundzwanzigster Rundfunkänderungsstaatsvertrag) und zur Änderung weiterer Gesetze (17. Rundfunkänderungsgesetz)
Gesetzentwurf der Landesregierung
Drucksache 17/4220
wo vermutlich die Grundlage für den künftigen DAB-Betrieb drin stehen wird,

und insbesondere um die
Anhörung von Sachverständigen
Der Rest basiert auf die bei SatelliFax üblichen "gut informierten Kreise".

Edit: In dem von dir verlinkten Dokument stehen die beabsichtigten Gesetzesänderungen ja anscheinend eh drin, wenn ich das richtig sehe... Ich bin kein Jurist, aber ich lese da jetzt (noch) nicht unbedingt etwas raus, das eine künftige Programm- und Anbietervielfalt wirklich verhindern würde. Dass man in einem Regionalensemble einem regionalen Anbieter mit den entsprechenden regionalen Inhalten einen gewissen Vorrange gewährt, halte ich auch für gerechtfertigt und sinnvoll, solange sich das nicht nur auf die bestehenden UKW-VGs/BGs beschränkt.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Do 17. Jan 2019, 15:03
von SeltenerBesucher
Im Kulturausschuss wird das nicht behandelt werden. Die laden sich vor oder nach der Sitzung die Vertreter der Verlage ein und ein paar Leute die senden wollen. Solche Gespräche finden regelmäßig statt.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Do 17. Jan 2019, 15:16
von zerobase now
SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 17. Jan 2019, 14:30 Es ist davon auszugehen, dass einige Lokalradios von Anfang an senden werden, sich ausreichend Platz reservieren und mitbestimmen wollen.
Na sowas, wo man DAB doch immer für Teufelszeug hielt. Jetzt wo es ernst wird, kommen die also doch aus ihren Löchern. Hab ich mir schon gedacht. ;)

Sollte es wirklich eine Vorrangregelung für die Lokalradios geben oder sogar ein freihalten von Plätzen wäre das m.E. rechtswidrig. Womit will man das denn begründen? Sowas geht doch gar nicht. Man hält also 3-4 Plätze frei mit dem Argument das Antenne XY vielleicht ja in 2-3 Jahren noch den Platz haben möchte? Das wäre echt der Höhepunkt der NRW-Klüngelei und damit würde man sich komplett zur Lachnummer machen.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Do 17. Jan 2019, 17:07
von Eckhard.
- Ist ja alles schön und gut mit dem "Freihalten" von Programmplätzen, nur müssten dann die gleich sendenden Anbieter logischerweise erst eimal alleine den gesamten Mux bezahlen (viel Spass bei nur wenigen Anbietern, die zum Zuge kommen, aber alles erst allein bezahlen müssen). Je nach Anzahl der freizuhaltenden Plätze ist das kaum bezahlbar. .. oder wird eine soganannte "Freihaltegebühr" von den Lokalradios gefordert, die sich Programmplätze unbefristet reservieren lassen??

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 07:47
von Habakukk
Auch bei der Radioszene wurde das ganze thematisiert:
https://www.radioszene.de/129403/nrw-lo ... aeten.html

Die Stellungnahmen für die Anhörung der Experten finden sich hier:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/W ... order=&fm=

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 10:31
von zerobase now
Aus dem verlinkten Artikel:.

So fordert der Verband der Lokalradios NRW (VLR):
•Oberster Vorrang für Anbieter, die bereits in NRW lizenziert sind und terrestrische Frequenzen haben
•Finanzielle Unterstützung für Lokalfunk durch die öffentliche Hand
•Späteren Einstieg für Lokalfunk bei DAB+ ermöglichen (Kapazitäten freihalten)

Die Politik soll also sicherstellen, dass Plätze auf den Multiplexen so lang für die Lokalradios freigehalten werden, bis diese den Einstieg in Digitalradio wagen wollen. Außerdem wollen sie wie bei UKW auch bei DAB+ den absoluten Vorrang vor allen anderen.


Gehts eigentlich noch dreister? :kopf:

Die haben ja wohl den Knall nicht gehört. Erst wollen Sie von DAB nix wissen und jetzt soll alle Welt nach deren Regeln den DAB-Ausbau umsetzen. Was ist eigentlich unter einem "späteren Einstieg" zu verstehen? In 1 Jahr, in 2 oder in 10 ? Habe ich noch nie gehört, dass irgendwo Plätze freigehalten werden und das macht auch keinen Sinn, weil die anderen dann dafür mitbezahlen sollen und warum überhaupt warten? Wenn es genug BEwerber gibt, dann ist eben der Mux voll. Wer dann nicht will, der hat eben Pech gehabt. Wenn ich zum Konzert von Justin Timberlake will und die Kartennachfrage ist groß, kann ich auch nicht sagen, haltet mir mal 5 Tickets noch 2 Monate zurück, ich überlege mir dann nochmal ob ich da hin will. Wenn weg dann weg.
Hoffentlich lässt die LfM sich darauf NICHT ein, das ist erfüllt ja fast schon den Tatbestand der Nötigung..

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 11:07
von Nordi207
•Oberster Vorrang für Anbieter, die bereits in NRW lizenziert sind und terrestrische Frequenzen haben
•Finanzielle Unterstützung für Lokalfunk durch die öffentliche Hand
•Späteren Einstieg für Lokalfunk bei DAB+ ermöglichen (Kapazitäten freihalten)

•Oberster Vorrang für Anbieter, die bereits in NRW lizenziert sind und terrestrische Frequenzen haben -> Das geht erst mal so in Ordnung, wer dann nicht gleich mitzieht, dessen Platz wird dann anderweitig vergeben.
•Finanzielle Unterstützung für Lokalfunk durch die öffentliche Hand -> Wenn dafür keine Gegenleistung erwartet wird!?
•Späteren Einstieg für Lokalfunk bei DAB+ ermöglichen (Kapazitäten freihalten) -> Könne die gerne machen, mit Small-Scale zum Beispiel.

Neulich wieder in NRW gewesen: Ein Radio Erft- und ein Radio Köln-Moderator (und wahrscheinlich x-weitere) haben nahezu Zeitgleich die Geschichte des Songs "Underwater Love" erzählt und natürlich auch gespielt.
Welcher "Vertreter gesellschaftlich relevanter Gruppen" in der VG wohl dafür verantwortlich war? :D

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 11:09
von Ruhrwelle
Da sind wohl die verantwortlich, die sich für das Rahmenprogramm von RadioNRW inkl. deren Playlist entschieden haben

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 14:51
von Habakukk
Und nun widmet sich auch dehnmedia diesem Thema:

http://www.dehnmedia.de/?page=update&su ... 01#190118a

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 15:47
von sn0
Nordi207 hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 11:07 •Späteren Einstieg für Lokalfunk bei DAB+ ermöglichen (Kapazitäten freihalten) -> Könne die gerne machen, mit Small-Scale zum Beispiel.
Kapazitäten blockieren/freihalten? Kein Problem, im L-Band sollte für solch dreiste Forderungen genügend Platz vorhanden sein!
Aber das private Mux-Betreiber per Gesetz die Finanzierung für das Senden von Null-Bytes zugunsten der Konkurrenz übernehmen soll ist ja wohl lächerlich. Kostenlos darf das freihalten das auf gar keinen Fall sein, im Gegenteil muss es finanziell ein Anreiz sein sich zügig für einen Verbreitungsweg zu entscheiden und sich nicht wieder 30 Jahre auszuruhen!

Ich bin gespannt wie die NRW-Regierung das versemmelt! Tipp an die CDU-NRW und SPD-NRW: Ich und viele andere Radiohörer sind potentielle Wäher, nicht die Lokalradiomonopolisten!

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 15:53
von iro
sn0 hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 15:47 Kapazitäten blockieren/freihalten? Kein Problem, im L-Band sollte für solch dreiste Forderungen genügend Platz vorhanden sein!
Nein, das L-Band ist inzwischen anderweitig vergeben und steht in Deutschland für DAB nicht mehr zur Verfügung!

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 17:31
von sn0
iro hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 15:53 Nein, das L-Band ist inzwischen anderweitig vergeben und steht in Deutschland für DAB nicht mehr zur Verfügung!
Das habe ich auch kurz versucht zu googlen. Konnte aber nur veraltete infos finden. Kann man irgendwo erfahren wofür das Band verplant ist?

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 17:40
von Ruhrwelle
Aus dem L-Band ist das LTE-Band 32 geworden.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Fr 18. Jan 2019, 19:16
von Manager
zerobase now hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 10:31 Aus dem verlinkten Artikel:.

So fordert der Verband der Lokalradios NRW (VLR):
•Oberster Vorrang für Anbieter, die bereits in NRW lizenziert sind und terrestrische Frequenzen haben
•Finanzielle Unterstützung für Lokalfunk durch die öffentliche Hand
•Späteren Einstieg für Lokalfunk bei DAB+ ermöglichen (Kapazitäten freihalten)

Die Politik soll also sicherstellen, dass Plätze auf den Multiplexen so lang für die Lokalradios freigehalten werden, bis diese den Einstieg in Digitalradio wagen wollen. Außerdem wollen sie wie bei UKW auch bei DAB+ den absoluten Vorrang vor allen anderen.

Realsatire ist die beste Satire. Was wären wir ohne NRW? :D

Weckt mich bitte, wenn es in 25 oder 30 Jahren mit den Lokalradios in NRW via DAB+++ los geht.

Re: DAB(+) in NRW

Verfasst: Sa 19. Jan 2019, 11:53
von zerobase now
Da kann man nur hoffen, dass der BM 2 eher auf Sendung geht. Ich ahne für NRW wieder fürchterliches. :rolleyes: