DAB(+) in NRW

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Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 00:03 Davon bin ich überzeugt. Es stellt sich die Frage, wer kommt nicht rein und was dann.
Die Zeiten, in denen jemand ernsthaft Interesse an Blockade hat, sind glücklicherweise vorbei.
Ergo wird es wohl auf eine ähnliche Kuchenstücke-Verteilaktion hinauslaufen wie beim 9D.
Spannend wird vor allem, ob die Lokalfunker mit ihren Servicegesellschaften (AMS, Westfunk, etc.) selber als Plattformbetreiber aktiv werden wollen oder ob sie dem Platzhirsch den Vorzug gewähren und sich dann nur ins gemachte, aber teurere Nest setzen müssen.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

An Blockadepolitik glaube ich auch nicht. Mich würde interessieren, welche Kanäle die BnetzA noch aus dem Hut zaubert. Eine 7. Bedeckung steht NRW zu. Die wird es als Flickenteppich durchaus geben. Es stellt sich die Frage, wie groß die Flicken werden und wo sie möglich sein werden. Wir wissen wo nicht.

Zur zweiten Frage: Es ist kompliziert. Wenn es mehr Bewerber gibt als Plätze, entscheidet die LfM NRW selbst. Also kein Plattformbetrieb. Oder habe ich da etwas übersehen? Kein Plattformbetrieb bedeutet tatsächlich, dass sich die Programmanbieter auf einen Netzbetreiber einigen müssen, bevor die BnetzA eine Auswahl vornimmt, was Aufschub bedeutet.

Welche BG hat einen eigenen Hochfrequenztechniker? Zwei fallen mir auf Anhieb ein, bei weiteren fehlt mir die Kenntnis. Wenn man diese einkauft und nicht im eigenen Haus hat, dann kann man eine Düsseldorfer oder Kölner Firma beauftragen. Die erste kommt eher in Betracht, weil sie das Signal schon angeliefert bekommt. Für landesweite Sender wäre es vom Vorteil einen Netzbetreiber zu haben.

Sonderfall AMS. Die AMS hat die Sachkenntnis im Haus. Bei einer Abstimmung unter 16 Programmveranstaltern wird es knapp mit 6 Lokalradios und vielleicht Dein FM. Immer noch 7:9. Ob der Wille da ist den eigenen Wettbewerber zu unterstützen? Wenn es für OWL weniger Bewerber als Plätz gibt, wäre der Weg frei für einen Plattformbetrieb.

Ich finde es eher spannend, ob die LfM noch an die Allotements drangeht. Südwestfalen mit 11 Lokalradios, da könnten zwei Programme nach Essen wechseln. So würden mehr landesweite Programme reinpassen.
Ruhrwelle
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

In Südwestfalen sind es nur noch 10, Herne wurde bereits Essen zugeordnet. Ggf. könnte Bochum noch dorthin wechseln, dann wäre die Verteilung 9 zu 9. Allerdings gibt es auch noch Radio Vest. Die sind zwar Münster zugeordnet, wollen aber m.W. auch zeitnah starten, also via Essen oder Dortmund. Und ob Radio Ennepe Ruhr derzeit bei DAB mitmachen möchte ist auch fraglich, man spart sich ja auch die Kabelausstrahlung.
thomon
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von thomon »

Nicoco hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 00:16
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 00:03
Nicoco hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 22:20 Hünenburg wird garantiert nicht mit 10 kW laufen, da der 12D Schutzabstand zu 12D Wuppertal/Düsseldorf halten muss.
Wuppertal wird nach Osten keine große Leistung und keinen großen Schutz haben. Von der Hünenburg muss noch der ganze Kreis Gütersloh versorgt werden. Mit wieviel hast Du Hünenburg gerendert?
2 kW rund von der Bestandsantenne. Noch mehr Leistung würde dann die Versorgung im Kreis Warendorf verbessern, was aber eben nicht mehr offizielles Gebiet ist und damit sowieso kein Thema.
10 kW von Hünenburg ist Overkill für den 12D. Selbst wenn der 12D nicht für Düsseldorf/Wuppertal genutzt werden würde, würde die BNetzA das wohl kaum genehmigen, da die Überstrahlung viel zu groß wäre.
Was wäre, wenn man Südwest bis Nord etwas abblendet wie es z.B. beim 7A Richtung OWL der Fall ist. Dann könnte der Rest mit vollen 10kW ausgestrahlt werden ohne vielleicht Minden zu benötigen.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Dafür müsste man die Bestandsantenne umbauen was teuer ist und selbst 10 kW von Hünenburg würden Minden nicht verzichtbar machen.
Ruhrwelle hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 06:47 Und ob Radio Ennepe Ruhr derzeit bei DAB mitmachen möchte ist auch fraglich, man spart sich ja auch die Kabelausstrahlung.
Bei der internen Interessensabfrage der LfM zu den Regiomuxen, haben alle Lokalfunker unisono ihr Interesse bekundet.
Ruhrwelle hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 06:47 In Südwestfalen sind es nur noch 10, Herne wurde bereits Essen zugeordnet.
Das war mal der Plan, aber in der Ausschreibung wird Herne weiter zu Südwestfalen gezählt. :gruebel:
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 02:43 Mich würde interessieren, welche Kanäle die BnetzA noch aus dem Hut zaubert. Eine 7. Bedeckung steht NRW zu. Die wird es als Flickenteppich durchaus geben. Es stellt sich die Frage, wie groß die Flicken werden und wo sie möglich sein werden. Wir wissen wo nicht.
Natürlich wird das ein Flickenteppich, das kann man sich in etwa so vorstellen wie in Sachsen mit den vier Lokalmuxen. Eine siebte Bedeckung wird für NRW nie im Leben flächendeckend koordiniert werden können. Es wird einzelne Stadtmuxe geben können, aber davon spricht bei der LfM derzeit niemand. Ergo dürfte da in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch nichts passieren.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 02:43 Zur zweiten Frage: Es ist kompliziert. Wenn es mehr Bewerber gibt als Plätze, entscheidet die LfM NRW selbst. Also kein Plattformbetrieb. Oder habe ich da etwas übersehen?
Nicht zwingend, theoretisch könnte die LfM in einem Auswahlverfahren auch einen Plattformbetreiber berücksichtigen. Denn I.d.R. reichen die Plattformbetreiber mit ihrer Bewerbung auch Listen ein, die Programmveranstalter beinhalten, die sie für „ihre“ Plattform anwerben konnten.
So war das beim 9D damals auch, die Bewerbung von AD NRW enthielt z.B. Antenne NRW, die sich gar nicht direkt auf die Ausschreibung beworben hatten, sondern nur der Plattformbewerbung angeschlossen hatten.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 02:43 Ich finde es eher spannend, ob die LfM noch an die Allotements drangeht. Südwestfalen mit 11 Lokalradios, da könnten zwei Programme nach Essen wechseln. So würden mehr landesweite Programme reinpassen.
Ich vermute mal, dass sich z.B. Radio Herne direkt auf Region 5 bewerben wird, da es für sie viel sinnvoller ist. Der Mux ist dauerhaft erheblich günstiger, da er mit deutlich weniger Standorten auskommt.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 09:16 Natürlich wird das ein Flickenteppich, das kann man sich in etwa so vorstellen wie in Sachsen mit den vier Lokalmuxen. Eine siebte Bedeckung wird für NRW nie im Leben flächendeckend koordiniert werden können. Es wird einzelne Stadtmuxe geben können, aber davon spricht bei der LfM derzeit niemand. Ergo dürfte da in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch nichts passieren.
Da wäre ich mir bei den 5 bis 10 Jahren nicht sicher. Die Uniradios müssen irgendwo hin. Sie haben Interesse an DAB+ bekundet. Dabei gibt es zwei Probleme, denn Frequenzen von zwei Radios könnten an NRW1 gehen. Wenn sie langfristig einen terrestrischen Verbreitungsweg haben wollen, dann müsste z.B. Bonn auf jeden Fall auf DAB+ drauf. Bei Aachen wird die Situation so eingeschätzt, dass sich in Aachen kein weiterer Kanal koordinieren lässt. Da wird Belgien nicht mitspielen. Ergo sind auch diese Einrichtungsfunker in Zugzwang. Jetzt ist es kaum vorstellbar, dass ein Unifunker in Südwestfalen sich allein einen ganzen Multiplex leisten kann, denn dieser wird im Endausbau schon sehr teuer werden. Es könnte eine einheitliche Lösung geben, muss es aber nicht. Momentan sind die Uniradios Einrichtungsfunk, also darf das Signal nur das Gelände versorgen. Schlaue Bildungseinrichtungen haben sich zusammengeschlossen und versorgen so die ganze Stadt mit Leistungen um 500 Watt. Solche Frequenzen wären geeignet auch für den Privatfunk.
Nicoco hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 09:16 theoretisch könnte die LfM in einem Auswahlverfahren auch einen Plattformbetreiber berücksichtigen. Denn I.d.R. reichen die Plattformbetreiber mit ihrer Bewerbung auch Listen ein,
Wo bei hier die Regel weniger Bewerber als Plätze, dann Plattformbetrieb immer betont wurde. Beim Landesmux waren weniger Bewerber als Plätze, hier schätze ich die Situation anders ein.
Nicoco hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 09:16
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 02:43 Ich finde es eher spannend, ob die LfM noch an die Allotements drangeht. Südwestfalen mit 11 Lokalradios, da könnten zwei Programme nach Essen wechseln. So würden mehr landesweite Programme reinpassen.
Ich vermute mal, dass sich z.B. Radio Herne direkt auf Region 5 bewerben wird, da es für sie viel sinnvoller ist. Der Mux ist dauerhaft erheblich günstiger, da er mit deutlich weniger Standorten auskommt.
Das schätze ich auch so ein, gerade wenn das Funkhausmodell weiter vorangetrieben wird, wäre es erheblich günstiger mit der Signalübergabe, das – glaube ich – im Fall Westfunk jetzt schon passiert. Mal sehen wie lange sich Bochum und Herne noch gegen ein gemeinsames Funkhaus oder irgendwann man Umzug nach Essen wehren können.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 10:10 Da wäre ich mir bei den 5 bis 10 Jahren nicht sicher. Die Uniradios müssen irgendwo hin. Sie haben Interesse an DAB+ bekundet.
Richtig, aber seitens der LfM wurden bisher überhaupt keinerlei Anstalten gemacht, sich dieser Situation irgendwie anzunehmen. Es ging und geht weiterhin ausschließlich darum, den Lokalfunk auf DAB+ zu bringen.
Vielleicht ist das ein Thema für die LfM, wenn die Regiomuxe dann irgendwann in 2025 auf Sendung sind.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 10:10 Bei Aachen wird die Situation so eingeschätzt, dass sich in Aachen kein weiterer Kanal koordinieren lässt. Da wird Belgien nicht mitspielen.
Die Einschätzung betrifft aber nur flächendeckende, „normale“ Muxe. Lokalmuxe werden auch auf internationaler Ebene mit ganz anderen Schutzabständen definiert.
Für Aachen-Stadt sollte da definitiv was machbar sein.
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Veronica
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Veronica »

Ich denke, dass es kleine Füllsender geben wird, die Sendelücken abdecken, anders kann es nicht funktionieren. Warum sollte z. B. Radio Ennepe Ruhr für DAB+ bezahlen, wenn nur Teile des Versorgungsgebiet für den Empfang abgedeckt sind?
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Korrekt, es wird schon zu Beginn vergleichsweise gut ausgebaute Muxe geben.
Sonst können sich einige Lokalfunker die Aufschaltung auch sparen.
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Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Nur 2 kw von der Hünenburg,dann kann man es indoor in Gütersloh fast schon wieder vergessen. Es gab Zeiten als der 5C nicht mit 10 kw von der Hünenburg lief und da kam in Gütersloh City oder auch Rheda Wiedenbrück indoor Freude auf. Bei der geringen Senderdichte die der 12D in OWL haben wird,muss eigentlich alles mit 10 kw laufen. Alles andere ist wieder nur halbherzig.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Du vergisst dabei aber, dass es damals noch das alte Antennensystem war, was deutlich niedriger hing und zudem auch teils starke Ausblendungen hatte.
Ähnlich wie die alte Antenne in Wesel.
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Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Ja klar,die Antenne hängt nun höher. Trotzdem muss man wenigstens 5 kw dann hinkriegen,um wenigstens OWL mobil halbwegs zu versorgen. Herford kriegt man mit 2kw von der Hünenburg auch nicht vernünftig indoor versorgt. Jetzt hätte der ein oder andere Lokalfunker endlich mal die Chance sein Sendegebiet auch mal anständig abzudecken,mein örtlich zuständiges Programm (Radio Gütersloh) empfange ich am anderen Ende des Kreises nicht mehr anständig indoor. Oelde ist mit seinen 1 kw auch zu weit weg. Dies als Beispiel könnte man mit DAB+ nun ändern,aber nur wenn man nicht an der falschen Stelle spart und mit 2 kw meint große Gebiete abzudecken.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Mal gucken was geht, wenn der Netzbetreiber in OWL und im Rheinland identisch ist.
Dann könnte durchaus eine gewisse Störeinstrahlung akzeptiert werden.
Ähnlich zu 10A Unterfranken vs. 10A Oberbayern/Schwaben.
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shortwave
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von shortwave »

Selbst bei gleichem Netzbetreiber wird die BnetzA gegenseitige Störungen nicht tolerieren. Solange aber nicht feststeht, wer Betreiber wird können wir uns auch alle Planspiele schenken. Man kann ja auch eine Netzplanung a la SR machen, Medium Power aber mit dichterem Sendernetz. Wenn's MB wird dann wird's natürlich lieblos dahingeklatscht. Minimal Aufwand für Maximum Profit.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Natürlich auch richtig. Es bleibt in vielerlei Hinsicht spannend :dx:
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