DAB(+) in NRW

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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 17:08 Einfach Zuteilungen, die eigentlich für NDS sind, übernernehmen. NDS hat doch eigentlich keine rechtliche Handhabe, sich zu wehren, denn laut Landtagsbeschluss DARF man ja gar kein Interesse an den Frequenzen haben :-)
Klingt witzig, aber Niedersachen dürfte das gleiche Problem haben. Vielleicht wird es gleichzeitig gelöst. Die BnetzA ist für alle Bundesländer zuständig und wird sich auf keine Insellösung nur für NRW einlassen. Das Interesse an Frequenzen ist das eine, der rechtliche Anspruch auf gleiche Zuteilung das andere. Der Anspruch bleibt erhalten. Das einzige was Niedersachsen treffen wird, ist die Überstrahlung in die Nachbarbundesländer und -länder. Das haben die Franzosen sehr gut verstanden und schnell Deutschland mit ihrer Planung überholt. Deutschland war Vorreiter in Sachen DAB+ und ist doch 10 Jahre zu spät. Die Niederländer sind halt schlauer. Die wissen besser, wie sie sich ihre Ressourcen sichern können. Lustigerweise wissen alle Nachbarländer, wie dieses deutsche Zuständigkeitsgerangel für sich nutzen können.
Nicoco hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 21:34 Es sind ja ausreichend Frequenzen da.
Nur dauert das ganze eben was länger, da die Niederländer ihr neues Konzept inklusive zweiter landesweiter Bedeckung auch umsetzen wollen.
Es will halt später keiner dafür verantwortlich sein, falls dann doch Kanalwechsel stattfinden müssten.
Die Niederländer wollen nicht nur ihre dritte landesweite Bedeckung umsetzen, sondern wahrscheinlich ihre lokalen Multiplexe umsetzen. Das bedeutet aber, dass sie praktisch jeden Kanal irgendwo in den Niederlanden aufschalten und so die Überstrahlung verhindern werden. Die Niederländer entwickeln gerade die Allotment-Aufteilung für Niedersachsen mit. Den für Niedersachsen gibt es dann nur noch Frequenzen von der Resterampe. Wären sich die Niederländer eigentlich darüber einig, was sie wollen, wäre auch die Nachbarländer einen Schritt weiter. Die nichtkommerziellen Lokalradios sollen in den Niederlanden nicht mit kommerziellen Regionalradios in einen Multiplex zusammengepresst werden. Sie wollen größere Allotments, um mehrere Programme dort ausstrahlen zu können. Dann können mehrere Lokalradios auf ihre vorhandenen Sendeanlage Antennen montieren und mit geringer Leistung einem Allotment betreiben. Wenn die sich einigen werden, kommt die ganze Kanalzuweisung in Fahrt.

Das Durcheinander in Deutschland haben sich die Deutschen selbst verbockt. Warum die Zuweisung von Rundfunk-Frequenzen eine Aufgabe der Staatskanzlei in NRW ist und in Berlin die MABB es macht, erschließt es sich mir nicht. Das Problem dabei ist, dass die Rundfunkfreiheit darunter leidet. Bei der Aufgabenteilung BnetzA – Staatskanzlei – LfM NRW ist eindeutig einer zu viel. Ob die Ofcom das gleiche Problem in UK hat? Ich glaube kaum.
Leprechaun
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Leprechaun »

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, ob es noch in der ersten Jahreshälfte 2020 klappen sollte - man kann es glauben, muss man aber nicht!

https://www.teltarif.de/dab-plus-nrw-ra ... 79245.html
Pfennigfuchser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Pfennigfuchser »

Ganz ehrlich: Für NRW glaube ich an gar nichts mehr. Man festigt weiterhin Monopole. Radiovielfalt sieht einfach anders aus. Berlin ist da ein gutes Beispiel, aber auch Bayern oder Südtirol. Hier in NRW glaube ich nicht an die Umsetzung dieser Strategie (oder 20x Lokalsender, die die gleiche Musik mit ihren Zusatzkanälen anbieten).
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 10. Jan 2020, 17:08 Einfach Zuteilungen, die eigentlich für NDS sind, übernernehmen. NDS hat doch eigentlich keine rechtliche Handhabe, sich zu wehren, denn laut Landtagsbeschluss DARF man ja gar kein Interesse an den Frequenzen haben :-)
Im Prinzip hast du Recht, da NDS ja DAB abgelehnt hat, muss man auf die keine Rücksicht nehmen. Allerdings will ja der NDR noch weiter ausbauen. Von daher wird man das sicherlich nicht verbieten können.
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Ihr schreibt ganze Zeit Blödsinn. Der Landtag von Niedersachsen kann verabschieden was er kann. Nach den nächsten Wahlen kann der Landtag das Gegenteil verabschieden, weil die Politiker etwas neubewertet haben. Den rechtliche Anspruch auf 7 Bedeckung kann Niedersachsen nicht verlieren. Die Bundesnetzagentur muss immer so planen, dass bei einem möglichen Abruf der Frequenzen durch Niedersachen irgendwelche Frequenzen zu finden werden. Der einzige Unterschied ist die Überstrahlung in die Nachbarbundesländer und -länder.
DH0GHU
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DH0GHU »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 12:03 Ihr schreibt ganze Zeit Blödsinn. Der Landtag von Niedersachsen kann verabschieden was er kann. Nach den nächsten Wahlen kann der Landtag das Gegenteil verabschieden, weil die Politiker etwas neubewertet haben. Den rechtliche Anspruch auf 7 Bedeckung kann Niedersachsen nicht verlieren. Die Bundesnetzagentur muss immer so planen, dass bei einem möglichen Abruf der Frequenzen durch Niedersachen irgendwelche Frequenzen zu finden werden. Der einzige Unterschied ist die Überstrahlung in die Nachbarbundesländer und -länder.
Zumindest mein vorheriger Beitrag war ja auch eindeutig als Spaß zu verstehen- den Smiley hast Du hoffentlich nicht übersehen.

Mal wieder sachlich: Natürlich besteht dieser Anspruch. Allerdings IST eben die Überstrahlung das Problem, dieser "einzige Unterschied" ist ein ganz massiver Unterschied. denn wenn diese massiv beschränkt ist, KANN man kein halbwegs kostendeckendes, flächendeckendes Netz mit bestehenden Standorten realisieren. Man bräuchte dann sehr viele Standorte mit massiver Richtstrahlung in Grenznähe. Das treibt die Netzkosten nach oben.
Man sieht das doch aktuell auch am Beispiel von Rheinland-Pfalz 11A. Da kann man Versorgungslücken am Nordwest-Rand des Versorgungsgebiets nicht einfach durch Leistungserhöhungen schließen, sondern benötigt notgedrungen zusätzliche Standorte.
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Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
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Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 12:03 Ihr schreibt ganze Zeit Blödsinn. Der Landtag von Niedersachsen kann verabschieden was er kann. Nach den nächsten Wahlen kann der Landtag das Gegenteil verabschieden, weil die Politiker etwas neubewertet haben. Den rechtliche Anspruch auf 7 Bedeckung kann Niedersachsen nicht verlieren.
Da hast du Recht, die Frage ist aber dann, ob man diese dann auch verwerten könnte/ dürfte, solange es den entsprechenden Landtagsbeschluss noch gibt. Eine rechtlich hochspannende Frage, wie ich finde . Die Medienanstalt müsst dann ggf. dem Landtagsbeschluss zuwider handeln oder bekommt dann die Frequenzen und hortet die bis zum Tag X, wenn der Beschluss aufgehoben wird. Allerdings weiss ja niemand, wann der ist.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

Nicoco hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 16:30 Der Pilotbetrieb ist am 01.01.2020 offiziell beendet worden und der WDR hat volle Kontrolle über alle 864 CU.
Wie der WDR diese CU nutzt, kann er absofort selber entscheiden.
Und der WDR war so freundlich, zunächst Domradio bis Ende Juni 54 CU zu überlassen.
Der Pilotbetrieb wurde nochmals verlängert:
Beschlüsse der 49. Sitzung der Medienkommission (13.12.2019)
...
4. Zuweisung von Übertragungskapazitäten hier: Verlängerung der Zuweisung digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten im DAB+-Pilotversuch

1. Die dem Bildungswerk der Erzdiözese Köln e. V. mit Bescheid vom 06.12.2012 im Rahmen eines Pilotversuchs für das Hörfunkprogramm „domradio“ erteilte und zuletzt mit Bescheid vom 20.12.2016 verlängerte Zuweisung von DAB+-Übertragungs-kapazitäten wird antragsgemäß über den 31.12.2019 hinaus verlängert.
2. Die Verlängerung der Zuweisung erfolgt vorbehaltlich und entsprechend einer bestandskräftigen Zuordnung durch den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.
3. Die Zuweisung wird mit der Maßgabe erteilt, dass diese vor dem Ende der Zuordnung unwirksam wird, soweit die zugrundeliegende Zulassung unwirksam wird.
4. Im Übrigen bleiben die Festlegungen des Bescheides vom 06.12.2012 in Gestalt des letzten Verlängerungsbescheides vom 20.12.2016 unberührt.
Quelle: https://www.medienanstalt-nrw.de/filead ... _49_MK.pdf
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

So wirklich verlängert wurde der Pilotbetrieb aber nicht.
Das ganze ist mehr eine Duldung.
Es gibt nämlich keine Frist, eben weil man noch nicht genau weiß, wann die Privatmuxe laufen.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Die einzige Unbekannte ist die Zuweisung der Übertragungskapazität an die LfM NRW, weil diese noch nicht öffentlich wurde. Der Ministerpräsident unterrichtet den Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien über die Zuweisung der Übertragungskapazitäten. Der Vorsitzender unterrichtet darauf den Ausschuss. Das Protokoll der letzten Sitzung ist noch nicht im Internet veröffentlicht worden. Diese Information wird unter „Verschiedenes“ bekannt gegeben, deshalb steht diese nicht in der Einladung drin. Interessant ist auch, warum die Unterrichtung des Vorsitzenden im Internet nicht veröffentlicht wurde. Es wäre so einfach für Klarheit zu sorgen.

Das Pilotprojekt kann nur vom Ministerpräsidenten verlängert werden, weil er die Zuweisung der Übertragungskapazitäten vornimmt. Hier zeigt sich die Unfreiheit der Landesanstalt für Medien NRW. Die LfM NRW kann sich ein Pilotprojekte ausdenken und kann es durchführen wollen, wenn der Ministerpräsident keine Übertragungskapazität zuweist, sitzt die LfM NRW ohne Ressourcen da. Beantragt der Ministerpräsident keine Frequenzen, auch dann kann die LfM NRW da nichts tun.

In Berlin und Brandenburg sieht es so aus „Die Medienanstalt ist zuständig für die Feststellung, Zuordnung und Zuweisung von Übertragungskapazitäten.“ Quelle: Staatsvertrag über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich der Medien.

In NRW hingegen: „Die Ministerpräsidentin oder der Ministerpräsident ordnet die dem Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten zu. Der im Landtag zuständige Ausschuss wird über die Zuordnung unterrichtet.“ Quelle: LMG NRW
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Badestadt »

Der WDR rüstet auf:
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Ruhrwelle
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

Yesss! Da sind ja einige Überraschungen dabei.

Sackpfeife 1kW D ist ne Überraschung, aber ergänzt Hallenberg ganz gut.
Meschede-FMT/Stimm-Stamm mit 1kW füllt einige Lücken im nördlichen Sauerland und auch Lennestadt 1kW versorgt die Mittelgebirgsregionen gut.
Bielefeld 10kW ist dringend nötig, im Verbund mit Teutoburger Wald 10kW, Eggegebirge 10kW und Herford/Warburg/Höxter top!
Scholven mit 10kW bringt viel fürs Ruhrgebiet und das südliche Münsterland, Schöppingen 1kW fürs nördliche Münsterland.
Gummersbach 2kW kennt man schon von DVB-T.
Remscheid 1kW ergänzt die Talregion sehr gut.
Viersen 1kW ist auch wieder mit dabei für die Grenzregion und MG.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Jasst »

Sender der Teutoburger Wald rund?
Ist des weiteren bekannt, wann die Umstellungen passieren sollen?
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Scholven sogar auf 10kw, sehr gut :spos:
Und wie ich auch schon vermutet habe, kommt auch im nördlichen Münsterland mit Schöppingen ein Sender dazu.
Ich hatte zwar auf Ahaus oder Vreden getippt, Schöppingen ist aber auch gut
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Ruhrwelle
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

Jasst hat geschrieben: Mo 27. Jan 2020, 11:13 Sender der Teutoburger Wald rund?
Ist des weiteren bekannt, wann die Umstellungen passieren sollen?
Ist mit N, also Rund angefragt.
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