DAB(+) in NRW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Marc!?
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Marc!? »

PrismaPlayer hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 20:56 Ne mit 4 Streams
Aachen+Köln
Rhein Ruhr+Dortmund
Münster+Bielefeld
Siegen+Wuppertal
Man könnte Rhein und Ruhr dann auch wieder splitten mit einem 5.ten Stream auch auf UKW.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Und wo soll man die UKW-Frequenz wieder herbekommen?
Cosmo auf 103.3 ablösen?
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Der DAB Freak Gabi
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Der DAB Freak Gabi »

Es geht doch nur um DAB+. UKW wird selbstverständlich nicht angetastet.
PrismaPlayer
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von PrismaPlayer »

Marc!? hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 22:20
PrismaPlayer hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 20:56 Ne mit 4 Streams
Aachen+Köln
Rhein Ruhr+Dortmund
Münster+Bielefeld
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Man könnte Rhein und Ruhr dann auch wieder splitten mit einem 5.ten Stream auch auf UKW.
Wofür? Reicht doch so wie es ist. Regionalstudio Rhein Ruhr aus dem Studio Essen und gut ist es.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Der DAB Freak Gabi hat geschrieben: Mi 8. Jul 2020, 22:42 Es geht doch nur um DAB+. UKW wird selbstverständlich nicht angetastet.
Marc schrieb doch "auch auf UKW"
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Kommt mal auf den Teppich zurück. Es ist nicht der WDR, der Euch etwas vorenthält, sondern die Regierung. Die Landesregierung gibt dem WDR nicht seine Ressourcen in Form von Frequenzen und finanziellen Mitteln. Einerseits haben die Politiker recht, dass wir UKW und DAB+ nicht parallel benötigen, sind aber so unehrlich und verraten nicht, dass sie die zurückgegebenen Frequenzen erneut ausschreiben wollen. Das sieht man an der 103,0 MHz im Bielefeld und dem ganzen Elend an Frequenzen, die die landesweite Kette bilden sollen, die nie das ganze Land umfassen wird.
Die Öffentlich-Rechtlichen sollen dafür sorgen, dass DAB+ ein Erfolg wird aber Privaten schmeißt die Politik UKW-Frequenzen nach. Nur weil die Politiker in Deutschland keine Eier haben ein Abschaltdatum festzulegen. Ausgerechtet in zwei nicht EU-Ländern gibt es ein Abschaltdatum, in Norwegen halbwegs vollzogen und in der Schweiz angesetzt.

Schauen wir mal in die Niederlande:

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     Einwohner   Provinz         Anstalt                 Regionale Fenster
1      583.990   Groningen       Radio Noord
2      647.672   Friesland       Omrop Fryslân Radio
3      492.167   Drenthe         Radio Drenthe
4    1.156.431   Overijssel      RTV Oost (Radio Oost)
5      416.546   Flevoland       Omroep Flevoland
6    2.071.972	 Gelderland      Radio Gelderland	 Veluwe
                                                         Achterhoek
                                                         Arnhem/Nijmegen
                                                         Rivieren
7    1.342.158   Utrecht         Radio M (Midden) Utrecht
8    2.853.359   Noord-Holland   NH Radio
9    3.673.893   Zuid-Holland    Omroep West
10               Zuid-Holland    Radio Rijnmond
11     383.032   Zeeland         Omroep Zeeland
12   2.544.806   Noord-Brabant   Omroep Brabant
13   1.116.137   Limburg         L1 Radio

13 Programme + Auseinanderschaltung
Mecklenburg-Vorpommern 1,6 Millionen Einwohner

Regionalprogramme:
  • Schwerin
  • Greifswald (Vorpommern)
  • Neubrandenburg (Haff-Müritz)
  • Rostock (Ostseestudio)
Glaubt Ihr immer noch, dass man Programme zusammenlegen muss?
Würde man Mecklenburg-Vorpommern zum Maßstab nehmen, wären es 45 Lokalzeiten in NRW!
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Jetzt weißt du auch, warum es 45 Lokaldudler in NRW gibt :D
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RF_NWD
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von RF_NWD »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 02:12
Die Öffentlich-Rechtlichen sollen dafür sorgen, dass DAB+ ein Erfolg wird aber Privaten schmeißt die Politik UKW-Frequenzen nach. Nur weil die Politiker in Deutschland keine Eier haben ein Abschaltdatum festzulegen. Ausgerechtet in zwei nicht EU-Ländern gibt es ein Abschaltdatum, in Norwegen halbwegs vollzogen und in der Schweiz angesetzt.
Die jüngste Entscheidung im Ex-EU Land Großbritannien, wo die digitale Radionutzung schon recht hoch ist,
hast du dabei aber ausgeblendet.
https://www.radioszene.de/145162/grossb ... ltung.html
Lizenzen privater Sender werden bis 2032 verlängert, wenn auch eine Ausstrahlung über DAB erfolgt.
So könnte man es hierzulande auch machen. Die Neuvergabe der UKW Frequeznzen in NRW soll ja an
DAB + gekoppelt sein.
Wenn sich DAB + schneller durchsetzt, regelt das der Markt. früher als 2032. Aufgabe der Politik wäre es aber bundeseinheitlich zu klären, ab wann abgeschaltete UKW Frequenzen der ÖR Sender nicht mehr an den privaten
Wettbewerb vergeben werden dürfen. Bei der föderalen Zuständigkeit für die Medienpolitk einen tragbaren Kompromiss zu finden, dürfte keine leichte Aufgabe sein.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Ich habe gar nichts vergessen, auch nicht den „Aktionsplan für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter“ des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur:

Ich zitiere:
„In einzelnen Ländern enthalten die Mediengesetze aktuell konkrete Bestimmungen zu einer geplanten Ablösung von UKW. In Sachsen dürfen Hörfunkprogramme bis Ende 2025 über UKW verbreitet werden. Ab 2026 soll die terrestrische Rundfunkübertragung ausschließlich digital erfolgen. In Sachsen-Anhalt ist als spätestes Abschaltdatum, das bereits einmal verschoben wurde, ebenfalls der 31.12.2025 festgelegt. Eine Einstellung von UKW vor diesem Datum ist möglich, wenn schon vorher die im Gesetz auf-geführten Kriterien erfüllt werden. In Bayern werden Genehmigungen für die digitale und analoge Verbreitung von Hörfunk seit dem 01.09.2016 unbefristet erteilt. Es besteht eine Widerrufsmöglichkeit der UKW-Genehmigung, falls das Programm nicht auch digital verbreitet wird. In Sachsen-Anhalt wird die Verlängerung von UKW-Lizenzen an die Bedingung gekoppelt, dass der jeweilige Anbieter sein Programm auch über DAB+ verbreitet.“
und
„Die ARD plant im Zeitraum zwischen 2018 und 2020 eine nahezu flächendeckende Versorgung von 95 % der Bevöl-kerung mittels DAB+ zu erreichen. Für den Netzausbau und die begleitenden Marketing-Maßnahmen hatte sie einen Finanzbedarf in Höhe von 122,7 Mio. EUR angemeldet und Szenarien für eine UKW-Abschaltung nach 2025 bzw. nach 2028 vorgelegt.“
„Das Deutschlandradio plant den weiteren Ausbau seines Sendernetzes und hatte dafür 73,7 Mio. EUR einschließlich 4 Mio. EUR für Marketing angemeldet. Es hat erklärt, spätestens ab 2025 seine UKW-Sender abschalten zu wollen.“
Quelle: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlag ... cationFile

Nur warum die ARD und das ZDF die Transformation bestimmen sollten und die Politik den Markt nicht reguliert, weiß ich nicht:
https://www.teltarif.de/dab-plus-kef-ar ... 54670.html
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von RF_NWD »

Der von dir erwähnte Aktionsplan für die Transformation ist mittlerweile auch schon wieder 3 Jahre alt. Was ist ist in der Zwischenzeit passiert ? Nicht viel, ausser ein paar Querschüssen aus Niedersachsen. und dass NRW parallel zu DAB + auch eine UKW Kette ausschreiben will.
In einem System, wo die Gefahr droht,, dass eine Negativ-Koalition in Sachsen-Anhalt die Erhöhung des Rundfunkbeitrags zu Fall bringt und damit auch Mittel für den DAB + Ausbau knapper werden, ist eine Blockade eines bundesweiten UKW Abschaltdatums durch einzelne Länder auch nicht völlig undenkbar.

"Derzeit ist ein konkretes UKW-Abschaltdatum nicht geplant. Angesichts ihrer unternehmerischen
Freiheit (s. o.) sollte diese Entscheidung nur gemeinsam mit den Veranstaltern gefällt werden. Eine
zuverlässige Prognose, ob und gegebenenfalls zu welchem Zeitpunkt diese Entscheidung ansteht,
kann aktuell nicht getroffen werden. Die Niedersächsische Landesregierung würde ein mögliches
Abschalten der analogen Terrestrik entsprechend der Landtagsentschließung unter Berücksichtigung
der Interessen der Hörerinnen und Hörer sowie der betroffenen Unternehmen kritisch hinterfragen.
Bei unveränderten Rahmenbedingungen würde sie sich gegen einen solchen Schritt aussprechen."
https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -05129.pdf
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Alqaszar
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Alqaszar »

Das liegt auch daran, dass wir in einer Demokratie leben. "Die Politik" kann "den Medien" gar nichts vorschreiben. Im Gegenteil, eine demokratische Gesellschaft sollte wachsam sein, denn wenn es in Wirklichkeit ein Problem in diesem Bereich gibt, dann jenes, dass Parteien und Medien sich manchmal zu nah sind.

Insofern ist es auch schwierig, wenn der Staat einem Radiosender vorschreiben will, wo dieser nicht senden darf. Natürlich gibt es Regelungen und Prozeduren für Frequenzzuteilungen, weil auch Frequenzen ein allgemeines Gut sind, dass letztlich der Allgemeinheit dienen soll.

Das ist dann der Hebel, wo in der Realität auch angesetzt wird. Aber das geht eben nur, wenn der Gesetzgeber vorher klare und vor allem verfassungskonforme Regelungen geschaffen hat.

Der Gesetzgeber dient aber -- und das mag bei einigen völliges Unverständnis auslösen -- nicht nur den Interessen von DAB+, Der Gesetzgeber witf nämlich von Leuten gewählt, die on ihrem Leben auch andere Sorgen haben als die endlose Diskussion um UKW vs. DAB+.

Und das ist gut so, denn letztlich entscheidet sich diese Frage auf dem Markt. Den kann die Politik natürlich in bestimmte Richtungen fördern, dafür gibt es genügend Beispiele.

Aber gerade beim Thema "technische Übertragungsstandards für Rundfunk und Fernsehen" ist die Geschichte voll von politisch-technokratischen Fehlentscheidungen: TV-Sat, D2-Mac, DSR...

Wer daraus schließt, die Politik müsse die Menschen per Ordre par Mufti dazu zwingen, DAB+ zu nutzen, findet wahrscheinlich keine Mehrheit.

Wenn ich Politiker im Bereich Medien wäre und mich tatsächlich für DAB+ einsetzen wollte, würde ich das derzeit konkret beispielsweise dadurch tun, dass ich bei der WDR-Technik anrufen und mal fragen würde, ob es einrn bestimmten Grund gibt, warum WDR 2 über DAB+im Vergleich mit anderen Programmen mit dieser Bitrate hörbar schlechter klingt...
QTH: Viersen (NRW)
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Das liegt auch daran, dass wir in einer Demokratie leben. "Die Politik" kann "den Medien" gar nichts vorschreiben. Im Gegenteil, eine demokratische Gesellschaft sollte wachsam sein, denn wenn es in Wirklichkeit ein Problem in diesem Bereich gibt, dann jenes, dass Parteien und Medien sich manchmal zu nah sind.

Insofern ist es auch schwierig, wenn der Staat einem Radiosender vorschreiben will, wo dieser nicht senden darf. Natürlich gibt es Regelungen und Prozeduren für Frequenzzuteilungen, weil auch Frequenzen ein allgemeines Gut sind, dass letztlich der Allgemeinheit dienen soll.
Mit dem Satz „Insofern ist es auch schwierig, wenn der Staat einem Radiosender vorschreiben will, wo dieser nicht senden darf“ vertuest Du dich. Auf eine Frequenz gibt es häufig mehr Bewerber aber nur einer kann zugelassen werden. Deshalb wird allen die leer ausgehen vorgeschrieben, dass sie ihre unternehmerische Freiheit nicht ausleben dürfen. Frequenzen sind Schürfrechte die zeitlich begrenzt sind.

Ein Beispiel: § 33 Auswahlkriterien für drahtlose terrestrische Übertragungskapazitäten aus dem Staatsvertrag über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich der Medien.
„Vollprogramme haben Vorrang vor Spartenprogrammen. Sofern für Vollprogramme mehrere Personen gleichrangig einen Antrag stellen, wird vorrangig zugelassen, wer die größere Meinungsvielfalt im Programm erwarten lässt;“
Klingt so, als würde der Gesetzgeber bestimmte Anbieter bevorzugen.

§ 32 Zuweisung drahtloser Übertragungskapazitäten
„Über die Vergabe drahtloser terrestrischer Übertragungskapazitäten entscheidet der Medienrat im Vergabeverfahren durch Beschluss. Dieser Beschluss ist zu veröffentlichen. Die Zuweisung wird antragsgemäß für eine Dauer von höchstens sieben Jahren erteilt und setzt eine Zulassung der Antragstellenden als Rundfunkveranstalter für das Verbreitungsgebiet voraus.“
Und die Zuweisung kann einmal um 7 Jahre verlängert werden.

Frequenzen sind gar kein allgemeines Gut. Frequenzen gehören dem Bund, ausgenommen sind Frequenzen, die der Rundfunkverbreitung dienen. Diese gehören den Ländern und werden vom Bund verwaltet.
Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Aber das geht eben nur, wenn der Gesetzgeber vorher klare und vor allem verfassungskonforme Regelungen geschaffen hat.
Rückwirkend kann man die Zulassung nicht ändern, aber ab dem Verlängerungszeitpunkt schon. Die Niederländer spielen doch ständig mit ihrem Frequenzspektrum und teilen ihre Frequenzen anders auf. Es ist also eine Aufgabe der Politik klare Bedienungen zu schaffen.
Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Und das ist gut so, denn letztlich entscheidet sich diese Frage auf dem Markt.
Markt in NRW? In einem bis jetzt abgeschotteten Bereich, wo der Markt gar nicht funktioniert? Stichwort: Verlegerprivileg.
Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Aber gerade beim Thema "technische Übertragungsstandards für Rundfunk und Fernsehen" ist die Geschichte voll von politisch-technokratischen Fehlentscheidungen: TV-Sat, D2-Mac, DSR...
Es gibt trotzdem weichen Einfluss der Politik auf die öffentlich-rechtlichen Anstalten, in denen man ihnen Mittel für die Verbreitung streicht.
Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Wer daraus schließt, die Politik müsse die Menschen per Ordre par Mufti dazu zwingen, DAB+ zu nutzen, findet wahrscheinlich keine Mehrheit.
Das empfinden die Menschen ganz anders, die von DVB-T auf DVB-T2 oder mehrfach schon den Satellitenreceiver wechseln mussten. Auch die Abschaltung analoger Signale im Kabelanschluss diente dazu die Digitalisierungsquote zu erhöhen.
Alqaszar hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 11:58 Wenn ich Politiker im Bereich Medien wäre und mich tatsächlich für DAB+ einsetzen wollte, würde ich das derzeit konkret beispielsweise dadurch tun, dass ich bei der WDR-Technik anrufen und mal fragen würde, ob es einrn bestimmten Grund gibt, warum WDR 2 über DAB+im Vergleich mit anderen Programmen mit dieser Bitrate hörbar schlechter klingt...
Die Medienpolitische Sprecher der Parteien schreiben den WDR eher an und bitten um eine Stellungnahme. Der WDR wird da ganz einfach antworten können. Die Zuweisung der Übertragungskapazitäten ist Landessache und die Zuweisung von Mitteln für die Digitalisierung wird verhindert von KEF, wo die Regierungen ihre Vertreter entsenden. Gleichzeitig schalten die Öffentlich-Rechtlichen zu langsam ihre analogen Frequenzen ab, weil dieses sonst vielleicht neu vergeben würden. Das ist eine Sache der Politik keine Frequenzen mehr für analogen Verbreitung zur Verfügung zu stellen.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

Spacelab hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 11:29 Aber das gibt es ja auch schon kleiner. In den Landesmuxen ist es doch genauso. Bei den Call of Interest überschlagen sich alle. Wenn es dann aber um die Wurst geht ist mindestens die Hälfte wieder in der Versenkung verschwunden.
Der zweite "Call for Interest" vom Oktober 2018 (nach dem vom August 2015) war doch für jeden erkennbar Teil der Verzögerungstaktik in NRW. Dass der Bedarf - insbesondere für einen Landesmux - vorhanden sein würde, war schon vorher klar. Bei dieser überflüssigen Abfrage werden nicht einmal alle potentiellen Interessenten mitgemacht haben. Im Ergebnis waren es 46, die sich auf das Spielchen der LfM eingelassen haben. https://www.radioszene.de/128166/46-int ... frage.html
Auch die Intiative "MEHR! Radio" hatte zur Teilnahme angeregt, wurde aber bei der Beantragung der Bedeckungen von der LfM NRW übergangen: https://www.radioszene.de/126575/stefan ... b-nrw.html

Wenn man weiß, dass die Bundesnetzagentur in wenigen Monaten garantiert auch sechs regionalisierte Bedeckungen für NRW zur Verfügung stellen wird, sollten die zusätzlichen Kapazitäten doch wenigstens unter dem Vorbehalt der Frequenzzuteilung zusammen mit denen für die landesweite Bedeckung ausgeschrieben werden. Aber natürlich wird wieder herumgeeiert und erstmal nur landesweit ausgeschrieben, danach werden absehbar wieder weit mehr Bewerber als Plätze zur Verfügung stehen und das notwendige Auswahlverfahren dauert wieder viele Monate; letztendlich werden dann die leer ausgegangenen Bewerber auf die weitere Ausschreibung der Regionalmuxe vertröstet.

Bei der Vergabe von Kapazitäten in NRW für den Pilotversuch (2012) sind durch die Verzögerungstaktik namhafte Bewerber nachträglich wieder abgesprungen (z.B. Regiocast) und den übrig gebliebenen war daraufhin das Risiko wohl teils zu groß, so dass nur Domradio und Radio Impala auf Sendung gingen.
https://www.radioszene.de/44706/digital ... -vier.html
Zuletzt geändert von FQXfritz am Mo 13. Jul 2020, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

FQXfritz hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 16:32 Auch die Intiative "MEHR! Radio" hatte zur Teilnahme angeregt, wurde aber bei der Beantragung der Bedeckungen von der LfM NRW übergangen
Ja, weil "Mehr Radio" einen Stadtmux für Düsseldorf will, wo die umliegenden Regionen dann nix von DAB+ hätten.
Die LfM will "Rosinenpickerei" vermeiden, was ich definitiv befürworte.
Deshalb hat man das westliche Ruhrgebiet auch an den Regiomux für den Niederrhein gekoppelt, das östliche Ruhrgebiet an den Mux für Südwestfalen.
Vom Prinzip her finde ich das als Hörer sehr gut. So werden eben nicht nur die Ballungsräume mit neuen Programmen versorgt.
FQXfritz hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 16:32 Wenn man weiß, dass die Bundesnetzagentur in wenigen Monaten garantiert auch sechs regionalisierte Bedeckungen für NRW zur Verfügung stellen wird, sollten die zusätzlichen Kapazitäten doch wenigstens unter dem Vorbehalt der Frequenzteilung zusammen mit denen für die landesweite Bedeckung ausgeschrieben werden. Aber natürlich wird wieder herumgeeiert und erstmal nur landesweit ausgeschrieben, danach werden absehbar wieder weit mehr Bewerber als Plätze zur Verfügung stehen und das notwendige Auswahlverfahren dauert wieder viele Monate; letztendlich werden dann die leer ausgegangenen Bewerber auf die weitere Ausschreibung der Regionalmuxe vertröstet.
Der Grund ist einfach, die Koordinierung der Regio-Muxe läuft immer noch.
Soll man jetzt noch länger warten, um dann den 9D + die Regio-Muxe zusammen auszuschreiben?
Ich finde nicht.
FQXfritz hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 16:32 Bei der Vergabe von Kapazitäten in NRW für den Pilotversuch (2012) sind durch die Verzögerungstaktik namhafte Bewerber nachträglich wieder abgesprungen (z.B. Regiocast) und den übrig gebliebenen war daraufhin das Risiko wohl teils zu groß, so dass nur Domradio und Radio Impala auf Sendung gingen.
https://www.radioszene.de/44706/digital ... -vier.html
Der Markt von 2012 hat mit dem heutigen DAB-Markt absolut nichts mehr zu tun, daher Parallelen zu ziehen finde ich gewagt.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
FQXfritz
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

Der Abschnitt bezog sich auf das Zitat von Spacelab. Heutzutage würde Regiocast eine Bewerbung in NRW in vergleichbarer Situation bestimmt nicht mehr zurückziehen.
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