Nun ist die LfM NRW daran gehalten sich an Gesetze zu halten und bedient sich keiner Glaskugel. Manchmal hilft vor einem vorschnellen Urteil ein Blick in das Gesetz. § 11 Zuordnungsverfahren: „Die Zuordnung von Übertragungskapazitäten erfolgt auf schriftlichen Antrag eines öffentlich-rechtlichen Veranstalters oder der LfM. In dem Antrag ist der konkrete Bedarf für die Übertragungskapazitäten, insbesondere das Versorgungsgebiet, die Übertragungstechnik, die Versorgungsqualität und der Zeitrahmen der beabsichtigten Nutzung, darzulegen.“
Das Gesetz ist im Fall eines Systemwechsels zur Digitaltechnik und der Einführung von Multiplexen absolutes Kokolores. Allerdings denken Politiker immer nur in den Landesgrenzen. Sie verstehen nicht, dass eine Überstrahlung in die Nachbarländer sinnvoll für die Menschen in der Grenzregion ist. Es wäre Sinnvoll sich die Frequenzen so schnell wie möglich zu sichern, um eine weite Überstrahlung zu ermöglichen und nicht diese von Politikern ausgedachte Regeln, die den Wettbewerb um Frequenzen zwischen Deutschland und den Nachbarländern nicht berücksichtigen.
Sagte mir gestern meine Glaskugel auch. Die Glaskugeln scheinen sich abgesprochen zu haben.
Allen Bewerbern von außerhalb NRWs sollte klar sein, dass sie nicht unbedingt eine Chance haben werden, in die regionalen Multiplexe zu kommen. Auch wenn vielleicht nicht alle Lokalradios dort Einzug halten werden, einige werden sich in die digitale Zukunft retten können. Große Marken wie Antenne Düsseldorf, Radio Köln oder Radio 91,2 werden dabei sein, weil es Prestigeprojekte der Verlage sind. Die Großstadtsender bieten eine Identifikation für Hörer auch außerhalb der Großstädte, weil sie sich vielleicht mit dem lokalen Sportverein identifizieren. Soll heißen, ein Teil der Kapazitäten könnte weg sein. Dazu kommen noch Projekte von den regionalen Verlegern für die Region, die das eine oder andere Lokalradio ersetzen werden. Gut die Hälfte der Plätze wird weg sein, wenn die Verleger ihr Regionalradio auch in die benachbarten Multiplexe reinpacken werden wollen. Wer in den NRW-Markt rein will, sollte jetzt schon sich überlegen, womit er trumpfen will. Er wird mehr anbieten müssen, als bei einem Small-Scale-Projekt in Leipzig.FQXfritz hat geschrieben: ↑Mo 13. Jul 2020, 16:32 Wenn man weiß, dass die Bundesnetzagentur in wenigen Monaten garantiert auch sechs regionalisierte Bedeckungen für NRW zur Verfügung stellen wird, sollten die zusätzlichen Kapazitäten doch wenigstens unter dem Vorbehalt der Frequenzzuteilung zusammen mit denen für die landesweite Bedeckung ausgeschrieben werden. Aber natürlich wird wieder herumgeeiert und erstmal nur landesweit ausgeschrieben, danach werden absehbar wieder weit mehr Bewerber als Plätze zur Verfügung stehen und das notwendige Auswahlverfahren dauert wieder viele Monate; letztendlich werden dann die leer ausgegangenen Bewerber auf die weitere Ausschreibung der Regionalmuxe vertröstet.
Vielleicht haben die Anbieter nur kalkuliert und sich überlegt, ob sie mit ihrem Geld den Hauptkonkurrenten WDR unterstützen wollen. Es sind immer alle daran interessiert die Konditionen zu erfahren und machen bei solchen Projekten mit.FQXfritz hat geschrieben: ↑Mo 13. Jul 2020, 16:32 Bei der Vergabe von Kapazitäten in NRW für den Pilotversuch (2012) sind durch die Verzögerungstaktik namhafte Bewerber nachträglich wieder abgesprungen (z.B. Regiocast) und den übrig gebliebenen war daraufhin das Risiko wohl teils zu groß, so dass nur Domradio und Radio Impala auf Sendung gingen.