DAB(+) in NRW

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FQXfritz
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

pfennigfuchser hat geschrieben: Mo 22. Feb 2016, 13:16 Wegen der Ungewissheit von DAB+ wollen die Politiker keine Schlagerwelle auf DAB+ genehmigen. Ist das nicht langsam lächerlich? 16 potenzielle Interessenten gab es bei dem Call of Interest und Interesse im Bundesmux gibt es auch. Glauben die Politiker das eigentlich selbst, was sie sagen?! Echt unfassbar!

Quelle: www.satnews.de vom 22.02.2016:

"Landesregierung NRW: Keine WDR-Seniorenwelle wegen ungewisser Zukunft von DAB+
Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat einem Wunsch des Westdeutschen Rundfunks (WDR) nach einer zusätzlichen digitalen Hörfunkwelle nicht entsprochen, da die Zukunft von DAB+ ungewiss sei. Das berichtet der Branchendienst "Medienkorrespondenz". Der WDR hatte von der rot-grünen Regierungskoalition in NRW den gesetzlichen Auftrag für ein Programm für „die Gruppe der Hörer 70 plus“ erhalten wollen. Den Start eines solchen Zusatzprogramms lehnten SPD und Grüne jedoch ab. "Die weitere Entwicklung von DAB+ ist bisher nicht absehbar, so dass wir uns gegen eine Beauftragung eines zusätzlichen Hörfunkprogramms entschieden haben“, erklärte Alexander Vogt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, zur Begründung.


Mon, 22. Feb 2016"
Gibt es beim WDR eigentlich noch das Vorhaben, eine Senioren-/ Schlagerwelle via DAB+ auszustrahlen? Da nun auch die LfM NRW die zunehmende Bedeutung des DAB+ Standards erkannt hat (Goldmedia-Studie), dürfte das schon 2016 fragwürdige Argument der ungewissen Zukunft von DAB+ jetzt endgültig entkräftet sein.
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

NRW: Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe wollen 5G statt DAB+
Die NRW-Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe haben sich gegen den Einstieg ins digital-terrestrische Radio DAB+ entschieden. Die Zukunft des Hörfunks liege in einem Mix aus UKW, Internet und dem Hoffnungsträger 5G.
https://www.teltarif.de/dab-plus-ukw-lo ... 74511.html
DigiBC
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DigiBC »

Danke für den Link!

Dass weltweit "einzigartige" Selbstverständnis des gleichgeschalteten NRW Lokalfunks zeigt die folgende Aussage:
DAB+ werde sich bei den Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe auch nicht durchsetzen können, weil die Reichweiten zu groß seien und es völlig unnötige Overspills in andere Landkreise gäbe.
:kopf:

Jede andere Radiostation wäre über eine vergrößerte Reichweite froh, aber in NRW möchte sich kein Lokalradio mit besserem Programm von anderen Lokalradios abheben und neue Hörergruppen auch außerhalb des Haupt-Zielgebietes erschließen...
Statt auf vergleichsweise kostengünstigen DAB Broadcast zu setzen klammert man sich an Strohhalme wie Internet und kleinzelliges 5G. Die auch in diesem Artikel zitierte "junge Generation" kann mit ihren Mobilgeräten hunderte Webstreams hören - warum sollte sie da in großer Zahl ein NRW Lokalradio mit für sie wenig interessanter Musik einschalten...?

Na ja, vielleicht wird ein solcher "Suizid" der NRW Lokalradios dazu führen, dass es auch in NRW irgendwann einmal einen "normalen" Lokalfunk geben wird, wie er sich überall sonst in der Welt etabliert hat. :rolleyes:
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Ich glaube hier wird der Begriff „Bedarfsanfrage“ überschätzt. Eine Bedarfsanfrage ist wie eine Stellenanzeige in der Fachpresse. Eine Firma gibt vor einen neuen Mitarbeiter zu suchen. Die Firma kann immer sagen, wir haben den passenden Kandidaten nicht gefunden. Für die Wettbewerber suggeriert man Wachstum, weil man Geld für Anzeigen ausgibt und Zeit und Geld in Auswertung von Kandidaten ausgibt. Es gibt aber ausreichend Stellen, die in Wirklichkeit nicht existieren. Mit der „Bedarfsanfrage“ der Landesanstalt ist es genauso. Man zeigt Interesse an einem Multiplex, der nicht existiert. Man zeigt den Wettbewerbern, dass man wachsen möchte. Dabei prophezeien Wirtschaftsexperten eine Flaute. Gibt es dann auch einen Einbruch der Werbeeinnahmen?

Außerdem heißt doch in der Goldmedia-Studie, dass ab dem Jahr 2023 die Werbung sich noch stärker in das 5G-Internet verlagert. Warum sollte man in DAB+ investieren?

Im Jahr 2012 hat die LfM 288 CUs für kommerzielle Hörfunkprogramme ausgeschrieben. Das Projekt war bis 2014 befristet. An der „Bedarfsanfrage“ haben mehrere Interessenten teilgenommen, es folgte eine Ausschreibung. Es gab 5 Plätze und folgende Kandidaten:

rmc medien+kreativ consult GmbH, Wuppertal | Kulturschocker
Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V., Köln | Domradio
Pleximedia GmbH, Berlin | TopDABRadio (Arbeitstitel)
MEGA Radio Bayern GmbH, Augsburg | MEGA RADIO
Die Neue Welle Rundfunk-Verwaltungsgesellschaft mbH&Co.KG, Nürnberg | Absolut relax
REGIOCAST DIGITAL GmbH, Leipzig | 1 für NRW – Unser neues Radio (3 Programme mit jeweils verschiedenen Musikformaten)

Wer ist übrig geblieben? Nur das Domradio. Mega Radio ist nicht gestartet und Impala war ein versteckter Putin-Sender.

Das Pilotprojekt wurde bis 2015 verlängert. Es gab erneut einen Call For Interest 2015. Zur Verfügung standen ein landesweiter Multiplex auf dem Kanal 9D und regionale Multiplexe. Damals schrieb teltarif: „Reges Interesse an DAB+ in Nordrhein-Westfalen“. Angeblich gab es 16 Bewerber, nur keine ernsthaften, denn gestartet ist keiner. Auf die Ausschreibung der UKW-Kette in NRW haben sich 12 Bewerber gemeldet, aus 11 Bewerbern wurde METROPOL FM ausgewählt und erfolgreich verhindert.

Man kann davon ausgehen, dass die Vertreter des Lokalfunks und von Radio NRW irgendwie an dem ganzen Prozess beteiligt sein werden, nur um zu erfahren ob irgendwelche geplanten Projekte ernsten Wettbewerb darstellen.

Jeder der an der „Bedarfsanfrage“ teilnimmt, sagt nur ich will wissen was da vor sich geht. Keiner muss in dieser Phase offenlegen, ob er das nötige Know-How und Kleingeld für den Betrieb hat.

Der Verzicht auf eine Interessensbekundung verhindert auch nicht, dass man sich später auf einen konkreten Multiplex bewirbt. Meiner Ansicht nach, ist alles offen. Viel spanender ist, wer sich auf die alte METROPOL-FM-Kette mit weiteren Frequenzen bewirbt. Hier werden die Verhinderer am lautesten ihr Interesse bekunden.
FQXfritz
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

Hallenser hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 16:29
NRW: Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe wollen 5G statt DAB+
Die NRW-Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe haben sich gegen den Einstieg ins digital-terrestrische Radio DAB+ entschieden. Die Zukunft des Hörfunks liege in einem Mix aus UKW, Internet und dem Hoffnungsträger 5G.
https://www.teltarif.de/dab-plus-ukw-lo ... 74511.html
Manfred Z hat geschrieben: Fr 16. Mär 2018, 17:39 Der Mediendienstleister ams in Bielefeld, der für die Lokalradios in OWL tätig ist, hat den Betrieb für 20 Sendeanlagen von MB übernommen.
Newsmeldung vom 09.01.2017:

>> ams betreibt das UKW-Sendernetz für Lokalradios der Region eigenständig

ams hat das UKW-Sendernetz vom bisherigen Betreiber Media Broadcast übernommen und organisiert den Sendebetrieb für die UKW-Frequenzen der Lokalradios fortan selbst. Die Übernahme ermöglicht den von ams vermarkteten Sendern deutliche Kostenvorteile, sowie Qualitäts- und Serviceverbesserungen.

Das Jahr 2017 begann für die ams-Technikabteilung mit einem gelungenen Projektabschluss: Insgesamt 20 bestehende UKW-Sender mitsamt des dazugehörigen terrestrischen Leitungsnetzes in Ostwestfalen-Lippe und im Kreis Warendorf gingen in den Besitz von ams über und wurden bis zum Jahreswechsel an den jeweiligen UKW-Senderstandorten erfolgreich in Betrieb genommen werden.<<

https://www.ams-net.de/ams/hoerfunkverb ... ender.html
Es handelt sich schlicht wieder um eine Verzögerungstaktik, da UKW-Sendeantennen von Media Broadcast gekauft wurden und die mögliche Vielfalt via DAB+ als Bedrohnung empfunden wird. Falls es trotz dieser ablehnenden Haltung aufgrund anderer Anfragen zu einer regionalen Ausschreibung für OWL kommen sollte, bin ich gespannt, wie schnell sich der Standpunkt ändern wird.


SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 1. Nov 2018, 23:17 Im Jahr 2012 hat die LfM 288 CUs für kommerzielle Hörfunkprogramme ausgeschrieben. Das Projekt war bis 2014 befristet. An der „Bedarfsanfrage“ haben mehrere Interessenten teilgenommen, es folgte eine Ausschreibung. Es gab 5 Plätze und folgende Kandidaten:

rmc medien+kreativ consult GmbH, Wuppertal | Kulturschocker
Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V., Köln | Domradio
Pleximedia GmbH, Berlin | TopDABRadio (Arbeitstitel)
MEGA Radio Bayern GmbH, Augsburg | MEGA RADIO
Die Neue Welle Rundfunk-Verwaltungsgesellschaft mbH&Co.KG, Nürnberg | Absolut relax
REGIOCAST DIGITAL GmbH, Leipzig | 1 für NRW – Unser neues Radio (3 Programme mit jeweils verschiedenen Musikformaten)

Wer ist übrig geblieben? Nur das Domradio.
Regiocast hat frühzeitig verzichtet, nachdem klar war, dass im Multiplex nur Platz für ein Programm sein würde. Sie hätten aber ihr weiteres Interesse bekunden sollen, falls andere Bewerber sich wie geschehen zurückziehen sollten, haben damit aber wohl nicht gerechnet. Außerdem sollten sich die sechs Bewerber bzgl. der Aufteilung zunächst untereinander einigen, was nicht geklappt hat. Die zugesagte Leistungserhöhung auf 10 kW an sechs Standorten ließ auch mindestens ein Jahr auf sich warten, so dass letztlich fast alle Interessenten abgesprungen sind.
Nordi207
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nordi207 »

Die pot. Bewerber wollten auch Planungssicherheit.
Das hat(ten) sie in NRW nicht, aufgrund der genannten Punkte.
sup2a
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von sup2a »

Och, hat sich niemand gefunden, der das neue Spielzeug spendieren will ?
Und wie geht es dann in NRW weiter ?
DXer
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DXer »

sup2a hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 07:51Und wie geht es dann in NRW weiter ?
Wie wäre es, erst einmal mit den Ballungsraummultiplexen zu beginnen?
MEHR-Radio in Düsseldorf hat inzwischen ebenso ein Interesse an einer DAB-Verbreitung bekundet wie Lulu FM.
Irgendwann muss mit der Rücksichtnahme auf den Lokalfunk auch Schluss sein: Wenn die keine DAB-Verbreitung wollen, sind sie selber schuld, dadurch darf jedoch nicht der weitere DAB-Ausbau verhindert werden.
Gerade jetzt, wo NRW nicht mehr von Rot-Grün, sondern von Schwarz-Gelb regiert wird, ist es Zeit für neue Weichenstellungen in der Medienpolitik.
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

DXer hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:41 Gerade jetzt, wo NRW nicht mehr von Rot-Grün, sondern von Schwarz-Gelb regiert wird, ist es Zeit für neue Weichenstellungen in der Medienpolitik.
Warum sollte sich da etwas ändern? Bei Rot-Grün war Rot am Lokalfunk beteiligt, bei Schwarz Gelb sitzen Lokalfunk-Eigner für Schwarz in der Landesregierung. Es kommt mir keine Farbkombination in den Kopf, die Interesse hätte daran etwas zu ändern. Es ist also davon auszugehen, dass Schwarz sich länger an der Macht hält.
DXer hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:41 Wie wäre es, erst einmal mit den Ballungsraummultiplexen zu beginnen?
Immer das gleiche Argument, NRW ist ein Flächenland und alle Bürger sollten gleichmäßig versorgt werden. Das traf und trifft für den Bundesmux nicht zu. Dieser durfte in den Ballungsräumen starten und weist immer noch Versorgungslücken auf.
DXer hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:41 Irgendwann muss mit der Rücksichtnahme auf den Lokalfunk auch Schluss sein: Wenn die keine DAB-Verbreitung wollen, sind sie selber schuld, dadurch darf jedoch nicht der weitere DAB-Ausbau verhindert werden.
Das darf man denken, im Gesetz steht etwas anderes.
DXer
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DXer »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 21:57 Warum sollte sich da etwas ändern? Bei Rot-Grün war Rot am Lokalfunk beteiligt, bei Schwarz Gelb sitzen Lokalfunk-Eigner für Schwarz in der Landesregierung. Es kommt mir keine Farbkombination in den Kopf, die Interesse hätte daran etwas zu ändern. Es ist also davon auszugehen, dass Schwarz sich länger an der Macht hält.
Damit bestätigst Du ja nur, wie verfilzt das ganze Mediensystem ist.
Eigentlich sollte es in einer westlichen Demokratie doch so sein, dass die Medien der Politik kritisch gegenüberstehen, oder?

Im Hinblick auf UKW hat man immer argumentiert, es gäbe nicht genügend Frequenzen.
Jetzt gibt es digitale Kapazitäten und die sollen nicht ausgeschrieben werden, nur weil dadurch der Lokalfunk eine Konkurrenz bekommt?
Ich weiß ja nicht, wie Du darüber denkst, aber in meinen Augen ist das ein Skandal, da es Anbieter gibt, die gerne senden möchten.
Es kann doch nicht angehen, dass man privaten Veranstaltern einen Zugang zum Markt systematisch verweigert, nur um die bestehenden Akteure zu schützen.
Das wäre so, als würde jemand in Köln eine Bäckerei eröffnen wollen, er bekommt aber keine Konzession, weil er dadurch Merzenich Kunden abspenstig machen würde. Außer im nordrhein-westfälischen Rundfunksektor gibt es ein derartiges Vorgehen nirgendwo.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 21:57Immer das gleiche Argument, NRW ist ein Flächenland und alle Bürger sollten gleichmäßig versorgt werden. Das traf und trifft für den Bundesmux nicht zu. Dieser durfte in den Ballungsräumen starten und weist immer noch Versorgungslücken auf.
Weil man aus ökonomischen Gründen immer zuerst dort zu senden anfangen muss, wo die meisten Menschen leben.
Kultradio hat es mit einer landesweiten DAB-Versorgung versucht und ist jetzt pleite. Landesweit rentiert sich DAB noch nicht, dazu sind die Verbreitungskosten zu hoch.
DXer hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:41 Das darf man denken, im Gesetz steht etwas anderes.
Sorry, aber im Gesetz steht nirgendwo, dass es keine Konkurrenz zum bestehenden Lokalfunk geben dürfe.
Bereits in den Grundsätzen heißt es:
DXer hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 14:41Ziel dieses Gesetzes ist es, die Meinungs- und Angebots- und Anbietervielfalt des Rundfunks sowie die Vielfalt der vergleichbaren Telemedien (Telemedien, die an die Allgemeinheit gerichtet sind) in Nordrhein-Westfalen zu garantieren und zu stärken. Es stellt sicher, dass der Rundfunk Medium und Faktor der freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung auch nach der Einführung digitaler Techniken ist.
Die Anbieter sind da, die digitalen Kapazitäten sind ebenfalls vorhanden, also sollte meines Erachtens endlich §2 des LMG Rechnung getragen werden, damit diese auf Sendung gehen können.
Was sonst außer dem nordrhein-westfälischen Medienfilz spricht dagegen?
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07
SeltenerBesucher hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 21:57 Warum sollte sich da etwas ändern? Bei Rot-Grün war Rot am Lokalfunk beteiligt, bei Schwarz Gelb sitzen Lokalfunk-Eigner für Schwarz in der Landesregierung. Es kommt mir keine Farbkombination in den Kopf, die Interesse hätte daran etwas zu ändern. Es ist also davon auszugehen, dass Schwarz sich länger an der Macht hält.
Damit bestätigst Du ja nur, wie verfilzt das ganze Mediensystem ist.
Ich frage mich, warum ich das überhaupt erneut schreiben musste? Und über Textilien habe ich nichts geschrieben.
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Eigentlich sollte es in einer westlichen Demokratie doch so sein, dass die Medien der Politik kritisch gegenüberstehen, oder?
Wo steht das? Im Artiekl 5 des GG steht nur: „Eine Zensur findet nicht statt.“
Die Demokratie ermöglicht nur, dass jeder seine eigene Postille herausgeben kann. Im Grundgesetz steht aber nicht, dass jeder einen Anspruch auf ein Verlautbarungsorgan hat. Es gibt Gemeinden in NRW ohne Zeitung.
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Jetzt gibt es digitale Kapazitäten und die sollen nicht ausgeschrieben werden, nur weil dadurch der Lokalfunk eine Konkurrenz bekommt?
Wer hat das gesagt?

§ 14 Grundsätze
(1) Die LfM entscheidet über die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten entsprechend den Zielen des § 2. Hierbei nimmt sie folgende Priorisierung vor:
1. Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit lokalem Hörfunk im Sinne des § 54 Absatz 2;
Es steht nicht davon, ob es analoge oder digitale Frequenzen sind. Außerdem steht dort dieser Satz:
„(5) Bei der Nutzung digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten in dem nach § 54 festgelegten Verbreitungsgebiet haben lokale Hörfunkprogramme Vorrang.“
und weiter …
https://www.medienanstalt-nrw.de/servic ... html#c4500
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Ich weiß ja nicht, wie Du darüber denkst, aber in meinen Augen ist das ein Skandal, da es Anbieter gibt, die gerne senden möchten.
Es kann doch nicht angehen, dass man privaten Veranstaltern einen Zugang zum Markt systematisch verweigert, nur um die bestehenden Akteure zu schützen.
In NRW findet keine reguläre Ausstrahlung von DAB+ statt. Bis 1.1.2020 gibt es auf der Landesebene nur ein Pilotprojekt. Ganz 288 CU wurden ausgeschrieben und nicht verwendet. Also hat der WDR alle freien CUs bekommen. Ich kann nicht erkennen, dass hier jemanden der Zugang zum Markt verweigert wurde. Alle Landesmediananstalten schreiben ihre freien Frequenzen in einem bestimmten Rhythmus aus. Vorausgesetzt es gibt freie Frequenzen in NRW, was nachzuweisen wäre.
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Das wäre so, als würde jemand in Köln eine Bäckerei eröffnen wollen, er bekommt aber keine Konzession, weil er dadurch Merzenich Kunden abspenstig machen würde. Außer im nordrhein-westfälischen Rundfunksektor gibt es ein derartiges Vorgehen nirgendwo.
Das angesprochene Mehr Radio hat doch eine Lizenz erhalten und darf senden. Wo ist das Problem?
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Weil man aus ökonomischen Gründen immer zuerst dort zu senden anfangen muss, wo die meisten Menschen leben.
In Freiberg (Sachsen) wohnen wohl kaum die meisten Menschen in Sachsen. Deiner These nach, müsste der Sendebetrieb erst in Leipzig und Dresden aufgenommen werden.
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Sorry, aber im Gesetz steht nirgendwo, dass es keine Konkurrenz zum bestehenden Lokalfunk geben dürfe.
Im Gesetzt steht auch nirgend, dass DAB+ in NRW einzuführen ist. Wenn Du aufmerksam gelesen hast, dann gab es bereits Ausschreibungen für DAB+ in NRW und es sind Sender aufgeschaltet worden. Die gehörten leider Putins Propagandaminister.
DXer hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 01:07 Die Anbieter sind da, die digitalen Kapazitäten sind ebenfalls vorhanden,
Wo sind diese Vorhanden. Kannst Du es belegen?
Winterkönig
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Winterkönig »

Wenn man als bayrischer Bürger so nach NRW schaut kann man nur verwundert den Kopf schütteln. :rolleyes:
Geräte: Auna Gaga, Dual IR6S,Silvercrest 14 D1, Phillips DA9011, Technisat Techniradio 1
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Habakukk »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 03:01 Das angesprochene Mehr Radio hat doch eine Lizenz erhalten und darf senden. Wo ist das Problem?
Darf senden? Wo denn? Auf einem virtuellen DAB-Kanal? Auf einer virtuellen UKW-Frequenz?
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QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
DH0GHU
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DH0GHU »

Natürlich ist das aufgrund der speziellen Rechtslage in NRW alles rechtlich abgesichert.
Das ändert nichts daran, dass sich NRW in der Medienlandschaft absolut lächerlich macht.
Das paßt aber irgendwie ins Gesamtbild. Man mag es in NRW offenbar, lieber an nicht mehr wettbewerbsfähigem Alten festzuhalten, anstatt mit voller Kraft Neues aufzubauen. Schade nur um den progressiven Teil der Bevölkerung, die in diesem stillstehenden System gefangen ist.

Achja: Was das Argument der gleichwertigen Rundfunkversorgung in Ballungsräumen und auf dem Land betrifft: Viel Spaß mit 5G. Und wenn ich mir die UKW-Landschaft im Sauerland (z.B. Kreis Olpe) so anschaue...
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Als ob da jemand auf 5G warten würde,irgendeine fadenscheinige Ausrede braucht man halt offenbar. Nicht mehr und nicht weniger,sollte 5G dann wirklich mal soweit sein,dann gibt es wieder Krokodilstränen wegen der Masse an neuer Konkurrenz. :kopf:
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