DAB(+) in NRW

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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Japhi hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 07:31
Reg Bez.
Arnsberg: 8 Lokalradios 8 Plätze frei
Detmold: 6 Lokalradios 10 Plätze frei
Münster: 6 Lokalradios 10 Plätze frei
Ruhrgebiet: 10 Lokalradios 6 Plätze frei
Niederrhein: 8 Lokalradios 8 Plätze frei
Falls die Lokalradios mit in die Regionallayer kommen sieht das im Ruhrgebiet allerdings so aus:
Ruhr-West/Niederrhein:
Ruhr-Ost/Südwestfalen:
Und wenn OWL noch mit dazu kommt wirds sogar für die Lokalradios eng:
Das hängt davon ab, für wen wird es eng. Du berufst dich in deiner Aussage auf eine Karte, die für die Öffentlichkeit gemacht wurde. Die LfM NRW präsentierte auch schon mal Karten mit mehr Overspill. Man muss sich tatsächlich auch an der Infrastruktur orientieren. Wer Castrop-Rauxel im Münsterland-Mux versorgen will, kommt an Dortmund nicht vorbei. Man kann auch Scholven nehmen, ist allerdings ein WDR-Standort. Wenn man nicht gerade den gleichen Kanal für OWL und den Niederrhein nutzt, kann man den Übergang im mittleren Ruhrgebiet flexibel gestalten. So wurde das auch bei der LfM NRW präsentiert. Gerade Herne und Bochum gehören viel mehr in den Niederrhein-Mux als nach Südwestfalen. Das wurde beim Overspill berücksichtig. Die ursprüngliche Karte berücksichtigte stärker die Gebiete der Servicegesellschaften. Es gab auch eine Karte auf der Radio WAF OWL zugeschlagen wurde. Eine vernünftige Entscheidung. Was ich nie verstanden habe, warum man Dortmund nicht zu Münster verschoben hat, damit die Verteilung der Lokalradios gleichmäßig ist.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:15Was ich nie verstanden habe, warum man Dortmund nicht zu Münster verschoben hat, damit die Verteilung der Lokalradios gleichmäßig ist.
Weil der Südwestfalen-Mux dann deutlich unattraktiver wäre.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nasowas! hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 09:03 Ist ja lustig zu lesen, wie manche hier auf Stadtmuxe spekulieren. Diese sind für NRW nicht geplant. Daher werden auch keine Frequenzen für Stadtmuxe koordiniert.
Das ist doch kompletter Blödsinn. Bei DAB+ gilt das Gleiche wie bei UKW. Wenn sich ein Betreiber einen freien Kanal sucht, findet und beantragt, wird es kaum Möglichkeiten geben das zu verhindern. Das Land wird 6 Layer koordinieren und beim 7. Layer wird es keine flächendeckende Versorgung geben. Es gibt noch Anbieter mit einer gültigen Lizenz, die sich für keinen der Muxe eignen z.B. Hochschulradios. Die Verdichtung der Netze beginn doch jetzt erst.
Nicoco hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:18
SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:15Was ich nie verstanden habe, warum man Dortmund nicht zu Münster verschoben hat, damit die Verteilung der Lokalradios gleichmäßig ist.
Weil der Südwestfalen-Mux dann deutlich unattraktiver wäre.
Ist er auch, nur wer wird die Lippewelle Hamm in Wenden hören? Wenn es tatsächlich so viele Anbieter in dem landesweiten, regionalisierten Mux starten wollen, dann sollte man für die Lokalradios wie Radio Herne, Antenne Unna, Lippewelle Hamm eine andere Lösung suchen. Radio 91,2 könnte ein Interesse haben auch Südwestfalen als Regionalsender zu versorgen, weil Dortmund die Einkaufsmetropole für den HSK und MK ist. Dafür würde ich aber einen neuen Sender starten, sagen wir mal „Radio 91,2 Plus“. Ein Dortmunder Taxi-Unternehmer gewinnt keine Kunden in Südwestfalen. Wenn die Betreiber der Lokalradios einen neuen Sender starten, dann sind sie den Bürgerfunk und die Veranstaltergemeinschaften los. Die Inhalte können Sie von den Lokalradios übernehmen. Da lässt sich gerade bei den freien Mitarbeitern ein Zweitverwertungsvertrag aushandelt. Lizenztechnisch ist es gar kein Problem, weil die VGs die Lizenz haben und die Verlagshäuser nicht am Rundfunk beteilig sind. Nur die Verleger, die in großen Teilen des Verbreitungsgebietes ebenfalls Zeitungen verlegen, bekommen Probleme. Die vielen kleinen dürften dieses Problem nicht haben. Lensing Media ist überwiegend im Münsterland auf dem Zeitungsmarkt aktiv und dem Südwestfalen-Mux zugeordnet.

Der Südwestfalen-Mux wird nicht attraktiver, wenn dort zum größten Teil nur Lokalradios untergebracht werden. Der Mux wird attraktiver, wenn sich um die Plätze Sender aus Hessen bewerben, weil ihnen bei DAB+ der UKW-Overspill verloren geht. Ich würde dort schon FFH, harmony.fm und planet radio erwarten.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Ich wäre bei den Regionalmuxen sowieso vorsichtig davon auszugehen, dass dort alle Lokalradios untergebracht werden.
In OWL ist man weiterhin bekanntlich komplett Anti-DAB+ und Pro-5G Broadcast (eine Technik, die bis heute nicht abschließend standardisiert ist).

Ich würde eher mit Regionalprogrammen rechnen, 2-3 pro Mux. Das heutige Konstrukt der NRW-Lokalfunker ist für die von der LfM geplanten Muxe eigentlich ungeeignet. Wenn quasi der halbe Mux mit fast den gleichen Programmen vollgepackt wird, stehen Kosten und Nutzen in einem schlechten Verhältnis.

Generell stehen die Lokalfunker in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen.
Das wurde auch in der Sitzung der LfM am Freitag deutlich gemacht.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:56 Ich wäre bei den Regionalmuxen sowieso vorsichtig davon auszugehen, dass dort alle Lokalradios untergebracht werden.
Diese Idee trifft weder in der Verwaltung, noch in der Kommission auf Begeisterung. Anderseits soll man die Lobby der Verleger nicht unterschätzen.
Nicoco hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:56 In OWL ist man weiterhin bekanntlich komplett Anti-DAB+ und Pro-5G Broadcast.
Ja, ist halt die SPD, die DAB+ jahrelang in NRW verhindert hat. Die NW aus Bielefeld ist halt voll auf Parteilinie. Ich könnte mir trotzdem vorstellen, wenn die AMS den Mux betreiben darf, werden die schon einknicken. Sonst kriegen die 16 neue Wettbewerber und wenn sich der Markt wandelt, sind sie nicht dabei. Ein riskantes Spiel.
Nicoco hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:56 Ich würde eher mit Regionalprogrammen rechnen, 2-3 pro Mux. Das heutige Konstrukt der NRW-Lokalfunker ist für die von der LfM geplanten Muxe eigentlich ungeeignet.
(,,,) Generell stehen die Lokalfunker in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Das wurde auch in der Sitzung der LfM am Freitag deutlich gemacht.
Regionalradio ohne den ganzen Firlefanz (BüFu, VG), mit Verbindung zum Regionaldesk der Tageszeitung und auf Verlegerlinie getrimmt. Ich glaube trotzdem, dass einige Lokalradios dabei sind. Der Umbau des Systems wurde angedeutet. Das Lokalfunksystem ist zu unbeweglich, das System hat mehr Räte als alle öffentlich-rechtlichen Anstalten in Deutschland zusammen. Auch das wurde in der Sitzung deutlich.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Mit Sicherheit werden einige Lokalradios dabei sein.
Ein Umbau des Systems würde auch nicht von heute auf morgen passieren.
Aber garantiert werden nicht alle 45 Lokalfunker dabei sein. Dafür geht es einigen auch finanziell nicht gut genug.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Holdudieladio »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 13:07 Regionalradio ohne den ganzen Firlefanz (BüFu, VG), mit Verbindung zum Regionaldesk der Tageszeitung und auf Verlegerlinie getrimmt.
Bürgerfunk ist kein Firlefanz. Die machen wenigstens noch echtes Radio, nicht nur "auf Verlegerlinie getrimmten" S...Hitradio-Dudelfunk.
Letzteres gibt es doch schon mehr als genug.
Mein Empfangsgerät: Pure Elan Connect+(mit 1 m Kupferdraht als Antenne)
FQXfritz
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 13:07
Nicoco hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 11:56 In OWL ist man weiterhin bekanntlich komplett Anti-DAB+ und Pro-5G Broadcast.
Ja, ist halt die SPD, die DAB+ jahrelang in NRW verhindert hat. Die NW aus Bielefeld ist halt voll auf Parteilinie. Ich könnte mir trotzdem vorstellen, wenn die AMS den Mux betreiben darf, werden die schon einknicken. Sonst kriegen die 16 neue Wettbewerber und wenn sich der Markt wandelt, sind sie nicht dabei. Ein riskantes Spiel.
Ganz so vehement wird der Standpunkt "Anti-DAB+ und Pro-5G Broadcast" aber von der NW nicht mehr vertreten. Es gab auch einen hier im Forum verlinkten Bericht zum Fernmeldeturm Willebadessen, in dem vom "zukunftsweisenden digitalen Standard DAB+" die Rede ist.
Quelle: https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/w ... n-ist.html
michaelis.stock
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von michaelis.stock »

Warum die Diskussion über die Lokalradios auf DAB+? Selbst wenn die Kachellösungen kommen, dürften diese weiterhin wegen den zusätzlichen Verbreitungskosten kein Interesse haben. Die Sender in Münster z.b. haben extra eine Firma namens Radio Münsterland Digital GmbH & Co. KG gegründet, die eine 5G Lösung für jugendliche Fossieren. Peter Härtl hat selbst mitgeteilt das man nicht auf DAB+ setzen wird., weil dies wirtschaftlich nicht zuschaffen sei. Auch die AMS in Bielefeld sieht das genauso.
Habakukk
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Habakukk »

Soso, und die 5G-Lösung finanziert sich dann von selber?
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QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
Nordi207
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nordi207 »

Durch audiovisuelle Befeuerung mit Werbung und Data-Tracking schon. Also, natürlich solange Mama und Papa teure Tarife für die kleinen Buchen oder in der Schule und Starbucks Wlan verfügbar ist.
Nasowas!
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nasowas! »

In einem aktuellen Bericht der LfM werden erhebliche Mängel des "Lokalfunksystems" aufgezeigt(DEHNMEDIA berichtet). Sollen die ruhig auf 5G,6G,7G warten, während DAB+ immer erfolgreicher wird! ;)
http://www.dehnmedia.de/?page=update
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nordi207 hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 09:17 Durch audiovisuelle Befeuerung mit Werbung und Data-Tracking schon. Also, natürlich solange Mama und Papa teure Tarife für die kleinen Buchen oder in der Schule und Starbucks Wlan verfügbar ist.
5G Broadcast ist nicht das gleiche wie 5G. So lange man das nicht versteht, kann man eine unsinnige Diskussion führen, die eine Verschieberitis auf den St. Nimmerleinstag ist. Die Betriebsgesellschaften machen nur das, was ihre Eigentümer – die Verleger – sagen. Die LfM NRW hat langsam den Kaffee auf. Laut Auftrag soll sie für Programm- und Veranstalter-Vielfalt sorgen. Klar wollen die Verleger weiterhin ein Duopol mit dem WDR haben, haben sie längst nicht mehr und das bekommen sie nach 10 Jahren DAB+ deutlich zu spüren. Die kein DAB+ wollen, sind die in einer bequemeren Situation. In OWL war DAB+ Langezeit schlecht ausgebaut, die Wege durch die Landkreise sind weit und die Leute hören lange Radio. Es werden dort momentan Hörer-Gestern-Quoten von 50 % und mehr eingefahren. Doch sollte man sich dort nicht täuschen, denn eins war die Lippewelle Hamm ein Kandidat für 50 % und auch Radio Kiepenkerl gehörte zu den Siegern und träumt heute davon, dass nur ihre Fans angerufen werden und gestehen gestern das Lokalradio gehört zu haben. Fakt ist, dass die erfolgreich ins Programm investieren. Wenn sie mehr in die Verbreitung investieren müssen, fehlt das Geld in der Programmproduktion. Dennoch kenne ich Leute, die nicht mehr das Lokalradio hören, weil es auf ihrem DAB+-Empfänger nicht mehr aufgelistet wird. Somit werden die Lokalradios nicht mehr als Zweitsender genutzt. In NRW schielte die Verleger schon immer nach Baden-Württemberg mit den Regionalradios und jetzt können sie diese in DAB+ umsetzen. Copy-Past der Lokalradios ins DAB+ wird es nicht geben, wenn die Verleger nicht ihre Regionalradios an den Start bringen werden, dann können Sie ihr Radiogeschäft einmotten.
JoSchD
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von JoSchD »

Dennoch kenne ich Leute, die nicht mehr das Lokalradio hören, weil es auf ihrem DAB+-Empfänger nicht mehr aufgelistet wird.
Trifft z.B. genau auf mich zu. Vor allem zu Homeoffice-Zeiten hat mein Radiokonsum nochmal deutlich zugenommen. Jedoch dudelt in meinem Bürozimmer ein DAB-Radio. Antenne Düsseldorf gibts nur noch verrauscht, seitdem der UKW-Sender verlagert wurde. Also findet es bei mir quasi gar nicht mehr statt. Einzige Möglichkeit wäre derzeit es über analoges Kabel im Haus rauschfrei zu hören, aber dem analogen UKW im Kabel geht es ja auch bald an den Kragen.

Natürlich könnte ich es über Internetradio hören. Mein Onkyo-Receiver im Wohnzimmer hat das sogar integriert, jedoch stelle ich fest, dass dort eher Programme in der Favoritenliste landen, die ich auch sonst im Radio regelmäßig höre. Und im Auto kommt das Lokalradio ja quasi nicht vor, wenn man ein bißchen aus der Stadt rausfährt, da mich dort eher nur der lokale Bezug reizt als die Einheitsdudelmusik auf gefühlt 100 verschiedenen Lokalfunzeln, die cih ständig neu einstellen muss.. Da bleibt man fast eher bei einem Sender hängen, der bundeslandweit mehr oder weniger gut zu empfangen ist (ich habe bei meinen Fahrten nach Hessen z.B. so harmony fm entdeckt).

Kurzum: Gäbe es das Lokalradio über DAB, würde ich es sicher auch irgendwo laufen haben (sei es im Radiowecker, Homeoffice,...). So bin ich komplett davon weg.
Nasowas!
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nasowas! »

Ich schätze, 5G Broadcast für Radio wird es nie geben. Falls doch, wird es wahrscheinlich ein Flop, weil man ab 2030 schon auf 6G Broadcast setzt. Und die Smartphones fallen dafür aus, weil kein Smartphone-Hersteller es dafür freischalten wird(als ohne SIM).
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