DAB(+) in NRW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Leprechaun
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Leprechaun »

Dieses Beispiel diente lediglich zur Verdeutlichung, eines sich über Jahre ziehenden und ständig wiederholenden Themas!
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Im Westen weiterhin nichts neues...

https://www.radioszene.de/138407/nrw-fr ... t-dab.html
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Kann jemand die einzelnen Zulassungen von Domradio überblicken?

26.11.1999
Die Erzdiözese Köln erhält eine Zulassung für die digitale Satellitenausstrahlung von DOM-Radio.
Die Rundfunkkommission der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen (LfR) in Düsseldorf hat dem Bildungswerk der Erzdiözese Köln die Zulassung zur landesweiten Verbreitung des „DOM-Radios" erteilt. Das Programm soll nach LfR-Angaben über Satellit auf einem analogen Tonträger ausgestrahlt werden. Wie der Leiter der Abteilung Medien im Kölner Gene-ralvikariat, Joachim Zöller, am Dienstag ergänzend mitteilte, soll das Programm in die Kabelnetze im Bereich des Erzbistums Köln analog eingespeist werden. Der Sender werde im Frühjahr 2000, spätestens am 1. April, den Betrieb aufnehmen.
https://www.domradio.de/service/pressem ... m-radio-zu

18.06.2004
Das Kölner Domradio darf sein Programm in Nordrhein-Westfalen künftig auch über DAB verbreiten.

10.09.2004
Das Domradio erhält von der LfM eine bundesweite Hörfunk-Satellitenlizenz.

20.06.2008
Die LfM-Medienkommission vergibt bis 2014 an das Kölner Domradio die analoge terrestrische Frequenz 101,7 MHz.

23.11.2012
Die Medienkommission weist für ein DAB-plus-Pilotprojekt Programmen des Bildungswerks der Erzdiözese Köln e. V. (Domradio), (…) Übertragungskapazitäten zu. Darüber hinaus wird eine Verlängerung des Projektes NRW digital bis Ende 2017 beschlossen.

29.08.2014

Bei ihrer ersten öffentlichen Sitzung beschließt die Medienkommission, die Nutzungserlaubnis für bestehende DAB+-Frequenzen für drei Hörfunkprogramme bis zum Ende des Projekts am 31.12.2015 zu verlängern. Somit bleiben die Programme domradio (…) weiterhin empfangbar…

19.09.2014
Das domradio darf die bisherigen UKW-Frequenzen in Köln und Pulheim bis 2024 weiter nutzen.

und im Jahrebericht:
„Im Bereich des Hörfunks hat die LfM 2014 die Zulassung für das bundesweite Programm domradio um zehn Jahre verlängert.“
https://www.medienanstalt-nrw.de/filead ... t_2014.pdf

11.12.2015
Die Medienkommission entscheidet, (…) der DAB+-Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen (domradio digital) wird um ein Jahr bis Ende 2016 verlängert.

09.12.2016
Die Medienkommission (…) verlängert den DAB+-Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen um drei Jahre, sodass das domradio (Köln) bis zum 31. Dezember 2019 weiter digital senden kann.
https://www.medienanstalt-nrw.de/servic ... ssion.html

Außerdem hat das Domradio folgende Lizenz:
DOMRADIO.DE, ausschließlich über das Internet verbreitetes Spartenprogramm, Schwerpunkt: religiöse Themen

BERLIN & BRANDENBURG:
MABB hat Domradio für den Kanal 12D ab 2. Quartal 2018 bis 31.01.2025 zugelassen


RADIOSZENE:

„Warten auf die Koordinierung der Muxe, die Ausschreibung und den anschließenden Lizensierungsprozeß: Für den Kölner Bistumssender könnte das eine DAB-Zwangspause von mindestens einem Dreivierteljahr bedeuten.“

FAZIT:
Der Sender wird über seine übrigen Verbreitungswege nicht verstummen.
maroon6
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von maroon6 »

Ich kann mir für Domradio auch eine temporäre Lösung im Bundesmux vorstellen, wenn einige bereit sind ein paar CUs abzugeben. Afaik hat auch die MB bei seiner Mini-Plattform noch wenige CUs übrig. Selbst wenn es am Ende nur 40 kbit und PL4a sind, wäre es ein Kompromiss. Wobei ich eher glaube, dass der WDR gnädig ist.
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Schilderst Du dein Wunschdenken? Was ist an diesem Dokument unverständlich? Zum 1.1.2020 läuft das Pilotprojekt in NRW aus.

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/d ... 6-4624.pdf

Was steht im zweiten Absatz? Das Deutschlandradio, die LfM und der WDR haben der folgenden Übertragungskapazitäten zugestimmt. „Die Zuordnungsentscheidung erfolgte durch die Ministerpräsidentin [Anm.: Hanelore Kraft] am 11. November 2016.“

Damit die Ministerpräsidentin eine Zuordnungsentscheidung durchführen konnte, wurden vorher die drei Anstalten angeschrieben und konnten ihren Einspruch geltend machen. Haben sie nicht getan. Also wisse die LfM NRW seit etwa September 2016, dass im Bereich DAB+ eine Entscheidung notwendig ist. Sie hätte ein neues Pilotprojekt starten können. Sie hätte eine Ausschreibung veranstalten können. Stattdessen hat die LfM NRW nach 20 Jahren Erprobung noch ein Gutachten erstellen lassen, dass auch bereits seit über einem Jahr den Verantwortlichen bekannt ist.

„Zur Überführung des Pilotversuchs in den Regelbetrieb wurde dem WDR gemäß § 11 Abs. 1 LMG NRW die folgende Übertragungskapazität zur programmlichen Nutzung für landesweiten digitalen Hörfunk ab dem 1. Januar 2020 zugeordnet:
Kanal 11 D
864 CU“

Die WDR Juristen würden fragen, auf welcher Rechtsgrundlage die einen privaten Programmanbieter in ihren Multiplex hineinlassen sollen? Dazu müsste es eine Entscheidung des Ministerpräsidenten geben und ich glaube kaum, dass dieser hier Handlungsbedarf sieht.

Die Lösung könnte lauten: Man nimmt einen temporären Betrieb mit der alten Technik aus dem Pilotprojekt im Rahmen einer technischen Versuchsausstrahlung auf. Das Problem wäre aber wer soll der Betreiber sein? Der WDR hat sich bereits neue Technik bestellt und tauscht diese aus.

Es sind keine Bemühungen zur Lösung des Problems erkennbar. Kann sich das Domradio den Betrieb eines eigenen Multiplex wenigstens in der Rhein-Ruhr-Region leisten? Würden die Sender Bonn – Köln – Düsseldorf – Langeberg – Dortmund vorübergehend reichen? Das Münsterland ist doch Erzkatholisch. Welche Bistümer machen mit? Sofort daran würde sich die Frage anschließen, wer der Netzbetreiber sein sollte? Ist es die MB? Müsste dann der Sender Münster Baumberge durch Münster Stadt getauscht werden? Will Domradio überhaupt noch in DAB+ in NRW senden? Vielleicht strebt das Domradio eine regionale Lösung an? Dann würde jedes Bistum seinen Platz im Multiplex selbst bezahlen.
Alqaszar
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Alqaszar »

Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, dass Domradio kein eigenes Multiplex aufziehen wird.

Ansonsten bleibt anzumerken: Die Mühlen der NRW-Medienpolitik mahlen extrem langsam. Am Ende bewegen sie sich zwar, aber niemals sehr weit.
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zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

Heisst da also jetzt, dass Domradio am 31.12. seinen letzten Sendetag über DAB hat? Das fände ich persönlich sehr schade, habe da schonmal öfter ganz gerne reingehört. Übers Internet weiter zu hören, kommt für mich aber nicht Frage. Das ist mir zu umständlich und kostet Geld. Völlig unverständlich, dass jetzt ein Sender wie Domradio darunter leiden muss, dass die LfM mal wieder nicht in die Pötte kommt. Normalweise müssten DIE nämlich den Weiterbetrieb des Domradios bezahlen, weil die es verbockt haben. Der Termin war ja wohl schon seit mind. 3 Jahren bekannt und passiert ist nichts.
iro
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von iro »

zerobase now hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 12:17Der Termin war ja wohl schon seit mind. 3 Jahren bekannt und passiert ist nichts.
Es war ein Pilotprojekt. Und den Teilnehmenden war klar, daß das irgendwann endet. Auch wenn es schon mehrfach verlängert wurde. Irgendwann muss ja mal Schluss mit dem Blödsinn sein.
Ich könnte mir vorstellen, daß das Domradio aus finanziellen Gründen auch ganz froh darüber ist, nicht mehr als Feigenblatt herhalten zu müssen - und das auch noch selber zu bezahlen.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

zerobase now hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 12:17Völlig unverständlich, dass jetzt ein Sender wie Domradio darunter leiden muss, dass die LfM mal wieder nicht in die Pötte kommt.
Die LfM hat alles mögliche und nötige in die Wege geleitet, um die landesweiten und regionalen Muxe an den Start zu bringen. Halte dich mal bitte an die Fakten!
Wie man den neusten Meldungen entnehmen kann, sind vor allem die Niederländer daran Schuld, dass die Koordinierung so lange dauert, da sie ein völlig neues Nutzungskonzept für DAB+ durchsetzen wollen.
Das ganze dauert halt, sodass die Frequenzen frühestens im Sommer 2020 zur Verfügung stehen werden.
Schade, aber daran lässt sich jetzt wohl nichts mehr ändern.

Wie von iro schon erwähnt, ist die aktuelle Situation im 11D ist ein Pilotbetrieb, der nach mehrmaliger Verlängerung am 31.12.2019 endlich enden wird.
Denn so wird das Netz des WDR endlich die Möglichkeit haben, richtig ausgebaut zu werden.
Natürlich ist das schade für Domradio, wohl 1-2 Jahre in NRW Off Air zu sein, aber es war von Anfang klar.
Als das Ende des Pilotbetriebs endgültig besiegelt wurde, waren die Privatmuxe in NRW gar nicht in Sicht.
Denn damals wurde DAB+ seitens der LfM und Landespolitik strikt abgelehnt.
Deshalb ist es einfach nur falsch, der LfM vor zu werfen, dass sie nichts tun und schuld daran wären, dass Domradio hier demnächst verstummt.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

Nicoco hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:18
Die LfM hat alles mögliche und nötige in die Wege geleitet, um die landesweiten und regionalen Muxe an den Start zu bringen. Halte dich mal bitte an die Fakten!
Wie man den neusten Meldungen entnehmen kann, sind vor allem die Niederländer daran Schuld, dass die Koordinierung so lange dauert, da sie ein völlig neues Nutzungskonzept für DAB+ durchsetzen wollen.
Das ganze dauert halt, sodass die Frequenzen frühestens im Sommer 2020 zur Verfügung stehen werden.
FAKT ist z.B.. nunmal, dass ab 01.01.2020 kein Platz für irgendeinen privaten Anbieter über DAB+ in NRW zur Verfügung steht und das Domradio ohne terrestrische Verbreitung (von den UKW-Funzeln mal abgesehen/ die zählen aber nicht) in NRW darsteht. Wenn es so kommt wie du schreibst, dann wird das auch zum 01.01.2021 eher NICHT klappen. Sicherlich kann die LfM nichts dafür, dass die Koordinierung jetzt etwas länger dauert, trotzdem muss sie sich vorwerfen lassen, da nicht schon früher was in die Wege geleitet zu haben. Bei den ganzen Verfahrensbeteiligten und dem komplizierten Vergabeverfahren war doch eh schon klar, dass sich sowas nicht in 6-8 Monaten realisieren lässt. Da hätte man mindestens im Sommer 2018 schon mit anfangen müssen, wenn nicht sogar noch eher.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

zerobase now hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:34FAKT ist z.B.. nunmal, dass ab 01.01.2020 kein Platz für irgendeinen privaten Anbieter über DAB+ in NRW zur Verfügung steht und das Domradio ohne terrestrische Verbreitung (von den UKW-Funzeln mal abgesehen/ die zählen aber nicht) in NRW darsteht.
FAKT ist nun mal, dass es im Vorfeld auch genau so vorgesehen war, dass nur der WDR über DAB+ senden soll. Als Frau Kraft dem WDR zum 31.12.2019 endgültig alle 864 CU des 11D zugewiesen hat, hat sich niemand Gedanken über Domradio gemacht, geschweige denn über weitere Privatradios.
Erst mit dem Politikwechsel kam es doch überhaupt dazu, dass die LfM Kapazitäten für die Muxe bei der BNetzA beantragt hat.
Natürlich hätte man es noch schneller machen können, aber Sachen wie der Call Of Interest dauern halt auch etwas. Wir reden hier schließlich über eine Anstalt öffentlichen Rechts, dort ticken die Uhren einfach langsamer.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Wir sprechen hier nicht von dem Stamm der blauäugigen blonden Indianer, die keine Vertretung in der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW haben.

Beschlüsse der 19. Sitzung der LfM-Medienkommission
Die 19. Sitzung der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat am 09. Dezember 2016 stattgefunden. Im öffentlichen Teil der Sitzung wurden folgende Beschlüsse gefasst:

1. Zuweisung von Übertragungskapazitäten
Für die landesweite Weiterverbreitung von privatem Hörfunk in digitaler Technik (DAB+) wird die dem Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. für das Hörfunkprogramm „domradio“ mit Bescheid vom 06.12.2012 erteilte und mit Bescheiden vom 12.09.2014 sowie vom 21.12.2015 verlängerte Zuweisung von DAB+-Übertragungskapazitäten antragsgemäß bis zum 31.12.2019 verlängert.

Die Verlängerung der Zuweisung erfolgt vorbehaltlich der Bestandskraft des Zuordnungsbescheides der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen vom 11.11.2016.

Die Zuweisung wird mit der Maßgabe erteilt, dass diese vor dem 31.12.2019 unwirksam wird, soweit die zugrundeliegende Zulassung unwirksam wird.

Im Übrigen bleiben die Festlegungen des Bescheides vom 06.12.2012 sowie der Verlängerungsbescheide vom 12.09.2014 sowie vom 21.12.2015 unberührt.
https://www.medienanstalt-nrw.de/filead ... _19_MK.pdf

Der Vertreter der katholischen Kirche war während der Sitzung anwesend.

Es lohnt sich immer ein Blick in das Gesetz:

§ 27 Aufgabe der LfM
(1) Die LfM unterstützt und begleitet die Umstellung der analogen auf digitale Übertragung sowie die Einführung neuer digitaler Übertragungstechniken. Hierbei koordiniert sie die Interessen der privaten Anbieter und wirkt unter diesen auf sachgerechte Lösungen hin. Zum Zwecke der Beschleunigung der Digitalisierung unterstützt die LfM insbesondere den Ausbau von Hörfunkangeboten, welche digital terrestrisch für die zeitgleiche Nutzung beliebig vieler Nutzerinnen und Nutzer verbreitet werden, insbesondere durch Informationskampagnen und die Beratung von Nutzerinnen und Nutzern sowie Anbietern.

(2) Die Umstellung in den Regionen ist so zu fördern, dass die Versorgung mit vielfältigen Angeboten durch das Zusammenspiel der verschiedenen Übertragungswege zu angemessenen Bedingungen sichergestellt ist. Insbesondere im Bereich der Hörfunkversorgung berücksichtigt die LfM die zunehmende Bedeutung von Angeboten, welche über das Internet verbreitet werden, im Zusammenspiel der verschiedenen Übertragungswege.
§ 28 Zuweisung im Rahmen von Pilotversuchen zur Einführung und Weiterentwicklung digitaler terrestrischer Übertragungstechniken
(3) Werden nach der Durchführung eines Pilotversuchs gemäß § 10b digitale terrestrische Übertragungskapazitäten erstmals für den Regelbetrieb zugewiesen, sind Anbieter, die sich bereits an dem Pilotversuch beteiligt haben und vor dessen zeitlichen Ablauf gegenüber der LfM angezeigt haben, dass sie zur Fortführung im Regelbetrieb bereit sind, vorrangig zu behandeln.
Domradio hat frühzeitig sein Interesse bei Call for Interest bekundet. Hat das Domradio auch vor dem Ablauf des Pilotprojektes sein Interesse bekundet an einem Regelbetrieb?

§ 15 Ausschreibung
(1) Die LfM schreibt terrestrische Übertragungskapazitäten, die ihr zur Verfügung stehen oder voraussichtlich in den nächsten 18 Monaten zur Verfügung stehen werden, mindestens einmal jährlich aus. Ihr neu zur Verfügung gestellte Übertragungskapazitäten schreibt sie innerhalb von sechs Monaten aus.
Wenn die LfM NRW im Frühjahr DAB+ und/oder UKW-Kapazitäten ausschreiben will, ist ihr heute nicht bekannt, welche Kapazitäten es sein werden?
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

iro hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 12:42 Ich könnte mir vorstellen, daß das Domradio aus finanziellen Gründen auch ganz froh darüber ist, nicht mehr als Feigenblatt herhalten zu müssen - und das auch noch selber zu bezahlen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Domradio als Betreiber des Multiplexes hätte auftreten können und sich dazu einen starken Partner mit dem nötigen Know-How dazu holen können. Was wäre dann?
Nicoco hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:18 Die LfM hat alles mögliche und nötige in die Wege geleitet, um die landesweiten und regionalen Muxe an den Start zu bringen. Halte dich mal bitte an die Fakten!
Sowohl der Call-For-Interest als auch das Goldmedia-Gutachten hätte man sich sparen können. Auch der Abruf von Frequenzen hätte früher erfolgen können. Spätestens nach dem die Franzosen an Tempo zugelegt haben, war klar, dass Deutschland, Dänemark, Italien, Norwegen und die Schweiz keine DAB+-Inseln bleiben werden. Das Problem ist in Deutschland eine Gläubigkeit an Recht und Ordnung und einen rechtlichen Ablauf, der einzuhalten ist. Was andere Länder davon halten sieht man an Beispiel von Radio Fantasy aus Belgien, dass jahrelang einfach vor sich funken konnte ohne die Auflagen zu erfüllen und Antenne installierte in jeder beliebigen Richtung statt ins Zielgebiet.

Die Bananenrepubliken sind eben nicht so weit entfernt. Das Gegenteil sind eben die Niederländer, die taktisch wesentlich klüger vorgegangen sind als die Deutschen. Die Niederländer haben erst ein Netz von leistungsschwachen Sendern verstreut und sind nun dabei für den sublokalen Rundfunk auch die nötigen DAB+-Ressourcen zu beschaffen. Während in Deutschland der Glaube vorherrscht, nur groß und landesweit macht DAB+ Sinn, besetzen die Niederländer viele Frequenzen einfach mal so, weil es geht. Für NRW und Niedersachsen wird es dann entlang der Grenze schwer sein ausreichende Signalqualität zu garantieren. Eigentlich wäre klug gewesen alles abzurufen, was an Frequenzen möglich wäre.
Nicoco hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:18 Wie man den neusten Meldungen entnehmen kann, sind vor allem die Niederländer daran Schuld, dass die Koordinierung so lange dauert, da sie ein völlig neues Nutzungskonzept für DAB+ durchsetzen wollen.
Es sind immer die anderen an allem schuld. Wo waren die Deutschen als Niederländer noch gar kein Konzept hatten? Alles verschlafen. NRW würde weiter schlafen, wenn MEHR!Radio nicht gedrängt hätte.

Wie die Layer aufzuteilen sind, wurde nach der GE06 von der ARD und den Landesmedienanstalten festgelegt. Es war klar, dass die ARD zwei Layer bekommt. Bis jetzt ist in NRW nicht mal einer bis zu Ende koordinieret. Warum darf die LfM NRW nicht selbst Frequenzen für das Land NRW bei der BnetzA bestellen, wie es die MABB darf? Die BnetzA macht ihre internationalen Vereinbarungen nicht öffentlich. Warum nicht? Kann man die personellen Veränderungen in einer bestimmten BnetzA-Abteilung so deuten, dass da mächtig etwas schiefgelaufen ist?
Nicoco hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:18 Das ganze dauert halt, sodass die Frequenzen frühestens im Sommer 2020 zur Verfügung stehen werden.
Gibt es eigentlich ähnliche Beispiele wo es genauso lange dauert?
Nicoco hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 13:18 Als das Ende des Pilotbetriebs endgültig besiegelt wurde, waren die Privatmuxe in NRW gar nicht in Sicht.
Denn damals wurde DAB+ seitens der LfM und Landespolitik strikt abgelehnt.
Deshalb ist es einfach nur falsch, der LfM vor zu werfen, dass sie nichts tun und schuld daran wären, dass Domradio hier demnächst verstummt.
Das bedeutet aber, dass die LfM NRW ihrer Aufgabe nicht nachkommt. Sie ist nicht wirklich unabhängig. Wäre sie das, müsste sie nicht bei der Staatskanzlei um neue Frequenzen bitten, sondern könnte diese selbst bestellen. Aber die LfM NRW muss auch ums Geld bei der Landesregierung betteln, was ihre Rolle eines unabhängigen Organs zum Schutz der Meinungsfreiheit und Vielfalt nicht gerade stärkt. Ich denke die OFCOM ist da besser aufgestellt.
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

@Seltener Besucher

Genauso so sehe ich das auch. NRW hat das Thema DAB jahrelang verschlafen und als endlich mal Bewegung in die Sache gekommen ist, war es schon zu spät (s. NL-Problematik). Jetzt hat man den Salat und steckt ziemlich in der Klemme. DAs Pilotprojekt läuft in 6 Wochen aus und es gibt keinen Plan B. Das Domradio wird wohl aus den Radios verschwinden und das als lokaler NRW Anbieter (Sitz in Köln). Ich bin mir sicher, dass man im Erzbistum "not amused" über die neue Situation sein wird. Immerhin kommt das Domradio seiner Informationspflicht schon fast mehr nach als der nur einen Steinwurf entfernte WDR, wo seit Valerie der Dudelfunk bei WDR 2 und 4 immer weiter "perfektioniert" wurde. Ich vermute, dass die Hörerschaft des Domradios jetzt unbedingt sehr internetaffin sein wird, was im Umkehrschluss bedeutet, dass man massiv Hörer verlieren wird. Sicherlich war Domradio jetzt kein massenattraktives Mainstreamprogramm, aber es war eine Nische, die doch von vielen gerne angenommen wurde, auch von Leuten die sonst nicht viel mit Kirche am Hut haben und nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Von daher ist das für mich alles nicht nachvollziehbar, wie man einem Radiosender, der von Anfang an bei DAB in NRW dabei war, jetzt einfach den (heiligen :D ;)) Stuhl vor die Tür setzt.
Zuletzt geändert von zerobase now am Di 19. Nov 2019, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Es lässt sich ja auch überhaupt nicht abstreiten, dass man das Thema jahrelang verschlafen hat.

Nun ist es halt so gekommen, wie es passieren musste.
Frequenzen knapp, Koordinierung dauert Jahre.
Und das Bauernopfer heißt Domradio.

Ich sehe es gar nicht als so unwahrscheinlich an, dass der WDR sich hier kooperativ verhält.
Schließlich geht es hier nur um 54 CU und das Ziel, alle Lokalstudios auf DAB+ zu bringen, kann so offensichtlich nicht erreicht werden.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
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