DAB(+) in NRW

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Htack
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Htack »

zerobase now hat geschrieben: Mi 27. Dez 2023, 18:17 Eine Aufschaltung der Lokalradios 2024 ist wohl eher nicht mehr realistisch. Es gibt ja noch nicht mal eine Ausschreibung bisher und dann ist ja auch noch das Problem mit den noch nicht koordinierten Kanälen im Westen von NRW. Vielleicht für einige Lokalradios Ende 2024, aber dann müsste es jetzt wirklich schnell gehen und dafür ist NRW ja nun mal gerade nicht bekannt. 😂
Soweit ich es verstanden habe, werden erst einmal die Gebiete, bei denen mit den Nachbarländern bereits eine Einigung erzielt wurde ausgeschrieben. Wenn das einigermaßen zügig geht, klappt das auch in 2024 mit dem Sendestart.
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Mi 27. Dez 2023, 19:03 Genauso wenig kann man der jetzigen Medienkommission bzw. den jetzigen Entscheidungsträgern Vorwürfe machen, dass die Kanäle für manche Regionen fehlen.
Diese Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht und die dafür Verantwortlichen sind lange im Ruhestand.
So lange ist der Fehler nicht her, über den wir diskutieren. Belgien und Niederlande wollen Deutschland im Bereich Niederrhein keine weiteren Kanäle zugestehen. Das ist auch verständlich. Es hätte also gereicht, statt den Kreis Mettmann, Remscheid, Solingen und Wuppertal in den Düsseldorfer Allotment zu packen, den Kreis Kleve und Kreis Wesel zu inkludieren. Für das westliche Ruhrgebiet, den Kreis Mettmann, Remscheid und Solingen würde sich ein Kanal irgendwie finden. Es wird auch nicht überlegt die Grenze zwischen 5D und 9B zu verändern. Dann müsste ein anderer Kanal für Lüneburg gefunden werden.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 27. Dez 2023, 19:47 So lange ist der Fehler nicht her, über den wir diskutieren. Belgien und Niederlande wollen Deutschland im Bereich Niederrhein keine weiteren Kanäle zugestehen. Das ist auch verständlich.
Nein, das ist in meinen Augen vollkommen unverständlich.
Die Niederländer wollen 12C, 11C, 9C, 7D und 7A (für Veranstaltungsfunk) landesweit haben, 6A, 7C, 12B regional und 5A, 5B, 6A, 6B, 6C 6D, 7B, 8A, 10B, 11A und 11B lokal nutzen bzw. tun dies bereits teilweise.
Für NRW ist bekanntlich 5C, 5D/9B, 11D und 9D in Nutzung, 9A kommt bald. Mehr nicht. Und drei regionale Muxe an der Grenze sollen nicht machbar sein, während die Niederländer schon ihre siebte Bedeckung voll ausnutzen wollen? Warum winkt die BNetzA solche Koordinierungen durch? Der Antrag für 1x landesweit einheitliche Kapazität und 1x regionalisierte landesweite Kapazität liegt seit Jahren auf den Schreibtischen.
Über Lokal-/Stadtmuxe reden wir hier nicht mal im Ansatz. Da passt das Verhältnis einfach nicht.

Und fürs Münsterland fehlt bekanntlich auch noch ein Kanal.
Da wurde an der Ursprungslösung mit 9 Regionen auch nichts geändert.
Der Kanal wäre also auch vor einigen Jahren offensichtlich nicht von der BNetzA "geliefert" worden.
Wie gesagt, die großen Fehler liegen in der Vergangenheit.

Wie man aber so hört, hapert es bei den Abstimmungen nicht wirklich bei den Niederländern, sondern bei den Belgiern, die auch noch nicht so zu 100% wissen was sie wollen und daher erstmal auf Vorsicht blockieren. :rolleyes:
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tacitus-nrw
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von tacitus-nrw »

Münsterland spielt in NRW eh wieder keine Rolle. Wie immer. Köln und Düsseldorf, Rest egal, bei allem. Siehe Unwetter 28.07.2014 (größtes je gemessene Unwetter mit 312 l/qm Regen in Deutschland), was für Münster getan wurde und im Vergleich Düsseldorf und Essen bei Unwettern davor. Oder unser Thema vor ein paar Tagen: WDR DAB Empfang in der Stadt.
Nicoco
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Reg dich nicht unnötig auf. Es ist ja nichts Neues, dass in der landesweiten Berichterstattung nur die Rhein-Ruhr-Schiene von Bonn über Duisburg bis Dortmund priorisiert wird.
Selbst unser zuständiges Lokalradio berichtete nur darüber, dass am Rhein noch alles entspannt sei. Die erhöhten Pegelstände an der Lippe waren ein Halbsatz wert. Dass bereits Höfe evakuiert wurden, war keine Meldung wert. Gefahrenmeldungen? Nix, wurde nichts durchgegeben obwohl im Rathaus seit Tagen schon ein Krisenstab eingerichtet war. Man kennt es nicht anders.
Und das wird sicherlich nicht besser werden, wenn die Redaktion im neuen Jahr von Wesel nach Essen zieht.
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SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

So schafft man Platz in den DAB+-Multiplexen. Statt 45 reduziert die LfM NRW demnächst die Anzahl der Lokalradios und schon passen alle potentiellen Bewerber in die Multiplexe rein und neue Anbieter finden auch Platz. Schlau gemacht.
https://www.radioszene.de/182491/nrw-lo ... -2024.html
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Leichter Clickbait, wer bei der letzten Sitzung dabei war, weiß wie das gemeint ist.

Es ist nicht das direkte bzw. aktive Ziel der LfM die Gebiete zusammenzulegen und entschieden ist bei dem Thema bisher rein gar nichts.
Das ist quasi die ultima ratio, wenn die Sender sich im laufenden Strukturprozess nicht auf Reformen einigen, die den Betrieb für alle wirtschaftlicher gestalten.
Im Sommer wird eine Entscheidung getroffen, wie es in den kommenden Jahren weiter gehen wird.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Veronica »

Ich denke schon, dass eine Reform der Verbreitungsgebiete bei den Lokalradios notwendig ist, besonders im Ruhrgebiet, wo die Sender dicht bei einander liegen. So könnte ich mir vorstellen, dass der Kreis Wesel von Duisburg versorgt wird, Oberhausen und Mülheim wieder zusammen gelegt werden, sowie der Ennepe Ruhr Kreis von den benachbarten Großstädten versorgt wird.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Und was wird dann für den Hörer besser, deiner Meinung nach?

Der Prozess der Verschmelzung läuft doch quasi schon.
Die Westfunk-Sender ziehen mittelfristig alle nach Essen ins Funke-(Funk)Haus.
Den Anfang machen ja gerade bekanntlich Radio Emscher-Lippe, K.W., Mülheim und Oberhausen.
Es sind dann zwar weiterhin getrennte Veranstalter auf dem Papier, in der Realität wird aber immer mehr gegenseitig übernommen werden, sodass es neben dem landesweiten Rahmenprogramm auch ein regionales Rahmenprogramm geben wird, dass dann nur noch mit lokalen Stückchen geschmückt werden wird.
Nichts anderes sieht eigentlich auch die von der LfM angestrebte Reform vor, sodass im Grunde keine Zusammenlegungen von Städten und Kreisen nötig werden.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:18 Leichter Clickbait, wer bei der letzten Sitzung dabei war, weiß wie das gemeint ist.
Sehr witzig, bei der Sitzung sind ca. 40 Mitglieder des Gremiums, vielleicht 10 – 20 Mitarbeiter der LfM, wenn die Sitzung online durchgeführt wird und fünf bis zehn Zaungäste.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:18 Es ist nicht das direkte bzw. aktive Ziel der LfM die Gebiete zusammenzulegen und entschieden ist bei dem Thema bisher rein gar nichts.
Und genau da wäre ich mir nicht sicher. Ich hörte von dem Vorhaben schon vor fünf Jahren. Die LfM gibt kein Gutachten in Auftrag, um es dann in der Schublade verschwinden zu lassen. Nur Du glaubt, dass sich der NRW-Lokalfunk selbst aus dem Loch herauszieht. Dazu kommt noch der Druck aus der Politik. Ich gehe fest davon aus, dass die LfM mit der Planung nach dem ersten Goldmedia-Gutachten angefangen hat. Das zeigte, dass der Lokalfunk ab 2020 Probleme bekommt. Danach wurde ausprobiert, was möglich ist.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:18 Das ist quasi die ultima ratio, wenn die Sender sich im laufenden Strukturprozess nicht auf Reformen einigen, die den Betrieb für alle wirtschaftlicher gestalten.
Die LfM begleitet seit zwei Jahren den Prozess. Irgendwie steckt man immer noch fest.
Veronica hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:49 So könnte ich mir vorstellen, dass der Kreis Wesel von Duisburg versorgt wird, Oberhausen und Mülheim wieder zusammen gelegt werden,
Vielleicht hast Du es nicht mitbekommen, KW, OB, MH und REL ziehen nach Essen. Wann der Rest irgendwohin umziehen muss, wird hinter den Kulissen diskutiert. Wenn die Gebiete zusammengelegt werden, dann reichen vier Studios für acht Sender.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 20:13 Nichts anderes sieht eigentlich auch die von der LfM angestrebte Reform vor, sodass im Grunde keine Zusammenlegungen von Städten und Kreisen nötig werden.
Die Planspiele wer mit wem zusammengelegt wird, laufen doch schon im Hintergrund. Die LfM NRW geht in diesen Prozess nicht ohne Vorbereitung.
https://www.radiohagen.de/artikel/radio ... 11451.html
https://www.wp.de/staedte/hagen/radio-h ... 53548.html
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:23
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 19:18 Leichter Clickbait, wer bei der letzten Sitzung dabei war, weiß wie das gemeint ist.
Sehr witzig [...]
Das ist kein Witz, das ist die Faktenlage :joke:
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:23 Und genau da wäre ich mir nicht sicher. Ich hörte von dem Vorhaben schon vor fünf Jahren. Die LfM gibt kein Gutachten in Auftrag, um es dann in der Schublade verschwinden zu lassen. Nur Du glaubt, dass sich der NRW-Lokalfunk selbst aus dem Loch herauszieht. Dazu kommt noch der Druck aus der Politik.
[...]
Die Planspiele wer mit wem zusammengelegt wird, laufen doch schon im Hintergrund. Die LfM NRW geht in diesen Prozess nicht ohne Vorbereitung.
Das ist ja auch absolut nicht verwerflich, dass die LfM sich Gedanken für den Fall macht, dass Gebiete zusammengelegt werden müssen. Das halte ich sogar für Vorbildlich.
Schlimmer wäre es, wenn dieser Fall eintritt und die LfM erstmal Monate oder gar Jahre über Gutachten und runde Tische bestimmen würde, wer mit wem verheiratet wird.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:23 Die LfM begleitet seit zwei Jahren den Prozess. Irgendwie steckt man immer noch fest.
Logisch, weil die Solidarität da endet, wo es den (noch) gutlaufenden und wohlhabenden Funkern an ihr Bestes, also ihre Moneten, gehen soll.
Egal, die offen kommunizierte Deadline ist Sommer 2024. Dann ist der Geduldsfaden der LfM aufgebraucht und dann würde die LfM auch knallhart durchgreifen und Gebiete zusammenlegen bzw. Lizenzen auslaufen und neu ausschreiben lassen, falls nötig.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:23Nur Du glaubt, dass sich der NRW-Lokalfunk selbst aus dem Loch herauszieht.
Ich? Ich glaube das ganz sicher nicht. Das System ist zutiefst krank, einige Lokalfunker sind bereits seit ihrem Sendestart defizitär.
Ich glaube aber tatsächlich nicht, dass Regionalsender und damit vollständige Zusammenlegungen von Gebieten eine sinnvolle Lösung darstellen.
Werden die Gebiete zu groß, wird es auch eben schnell uninteressant für die Hörer.

Es zeichnet sich meiner Einsicht nach eher ein Weg ab, dass man das Funkhaus-Modell aus OWL, das nun auch Westfunk übernimmt, wohl NRW-weit übernehmen wird.
Dann hat man die 44 Programme in ein, zwei Handvoll Funkhäusern untergebracht und kann gegenseitig Synergien vor Ort nutzen, während auch wirklich noch 44 Programme existieren und nicht nur die Hälfte oder weniger. So deute ich auch die Aussagen von Herrn Schmidt.

O-Ton Dr. Tobias Schmidt, Direktor der LfM:
Man muss zur Kenntnis nehmen, die Strukturanalyse und die Zahlen ergeben, dass im Moment von 44 Stationen 13 bestätigt defizitär sind. Perspektivisch sind es eher 17. Das ist unser Sachstand. Wir nähern uns also knapp der Hälfte der Stationen, die wirtschaftlich in Schieflage sind.
Daraus leitet sich die Frage ab: Kommt es wirklich auf den Standort im Sinne des Gebäudes an,
oder kommt es eher darauf an, dass wir 44 Sender erhalten? Unser Ziel als Landesanstalt für Medien ist die Beibehaltung der lokalen Vielfalt.
Ich finde, es spricht sehr vieles dafür, dass wir unter Demokratieabsicherungsgesichtspunkten die Möglichkeit von 44 Radiostationen in Nordrhein-Westfalen erhalten. Ich bin nicht so sicher, ob man dafür 44 Räumlichkeiten vorhalten muss und glaube, ehrlich gesagt, auch nicht, dass sich das wirtschaftlich perspektivisch darstellen lässt.
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/d ... 18-446.pdf

Aber nochmals, entschieden ist bisher NICHTS. Es steht nur im Raum, dass es so kommen wird, falls man alle Interessen nicht unter einen Hut bekommt.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:45 Egal, die offen kommunizierte Deadline ist Sommer 2024. Dann ist der Geduldsfaden der LfM aufgebraucht und dann würde die LfM auch knallhart durchgreifen und Gebiete zusammenlegen bzw. Lizenzen auslaufen und neu ausschreiben lassen, falls nötig.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:23Nur Du glaubt, dass sich der NRW-Lokalfunk selbst aus dem Loch herauszieht.
Ich? Ich glaube das ganz sicher nicht. Das System ist zutiefst krank,
Also schätzen wir es ähnlich ein. Es wird gewartet und dann umgesetzt.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:45 Ich glaube aber tatsächlich nicht, dass Regionalsender und damit vollständige Zusammenlegungen von Gebieten eine sinnvolle Lösung darstellen.
Werden die Gebiete zu groß, wird es auch eben schnell uninteressant für die Hörer.
Was wäre die richtige Größe? Bonn mit 336.465 Einwohnern und der Rhein-Sieg-Kreis mit 608.335 Einwohnern kommen gemeinsam auf 944.800 Einwohner. Ist die Größe allein entscheidend? Der Kreis Recklinghausen hat ca. 620.000 Einwohner ungefähr so viele Einwohner wie Düsseldorf mit 629.000 Einwohner. Die Wirtschaftslage ist aber eine ganz andere. Ich glaube nur nicht, dass Radio Münsterland statt Kiepenkerl + MS + RST + WMW so erfolgreich wäre, wie die Sender einzeln. Das Funkhausmodell ist eine gute Lösung.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:45 Es zeichnet sich meiner Einsicht nach eher ein Weg ab, dass man das Funkhaus-Modell aus OWL, das nun auch Westfunk übernimmt, wohl NRW-weit übernehmen wird.
Das Funkhaus-Modell ist ein alter Hut. Die WAZ hat es vor über 20 Jahren bereits skizziert. Die WAZ geht jetzt schon weiter und packt vier Radios in ein Gebäude. Am Ende werden alle Lokalradios einer Servicegesellschaft in einem Gebäude untergebracht werden. Das ist eine Frage der Zeit.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:45 Dann hat man die 44 Programme in ein, zwei Handvoll Funkhäusern untergebracht und kann gegenseitig Synergien vor Ort nutzen, während auch wirklich noch 44 Programme existieren ...
Das Beispiel Antenne Ruhr bzw. Radio Mülheim/Oberhausen zeigt, dass eine Veranstaltergemeinschaft und eine Betriebsgesellschaft zwei Programme produzieren kann. Das Landesmediengesetz ermöglicht es, ein Programm aufzuspalten, wenn mehrere Kreise, bzw. kreisfreie Städte zusammengefasst wurden. Die Frage ist nur noch, reicht eine Betriebsgesellschaft und eine Veranstaltergemeinschaft pro Servicegesellschaft? Was spricht dagegen? Ohne einen neuen Zuschnitt der Verbreitungsgebiete bekommt man den Flickenteppich nicht anders sortiert. Mal sehen, wie viele Frequenzen fallen der landesweiten Kette zu oder werden getauscht.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 21:45 Aber nochmals, entschieden ist bisher NICHTS. Es steht nur im Raum, dass es so kommen wird, falls man alle Interessen nicht unter einen Hut bekommt.
Es glaubt nur niemand mehr, dass man die Interessen unter einen Hut bekommt. Das wusste auch jeder, bevor man mit dem Strukturprozess gestartet ist.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Nicoco »

Manchmal passieren ja noch unvorhergesehene Dinge.
Die aktuell Verantwortlichen bei der LfM machen in meinen Augen einen guten Job, anders als ihre Vorgänger, und haben in der jüngsten Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass sie verschiedenste Standpunkte, Absichten und Interessen unter einen Hut gebracht haben, in dem sie mehrere Verständigungsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben. Das haben viele - mir eingeschlossen - in der Form für quasi unmöglich gehalten.

Es braucht jemanden der in voller Runde ordentlich auf den Tisch haut und nochmals allen Funkern klar macht, dass es heute - und nicht in ein paar Jahren - darum geht, das System zukunftsfähig zu machen.
Die defizitären Funker haben verstanden das es ums nackte Überleben geht, die Wohlhabenden offenbar noch nicht so ganz. Gleichzeitig haben sie aber offensichtlich auch nicht verstanden, dass es auch für sie massiv teurer wird, wenn die Hälfte an Funkern wegfällt und NRW zum Lokalfunk-Flickenteppich wird.

Und gleichzeitig hat die LfM ja auch noch das offene Druck- oder gar Drohmittel der nicht-garantierten Lizenzverlängerung. Das kann man den gut laufenden Funkern ja auch klar und offen so kommunizieren, dass wenn sie den Weg nicht mitgehen wollen, ihre Lizenz in 2025/26 nicht verlängert und dann mit neuem, vergrößerten Gebiet neu ausgeschrieben wird.
Ich denke schon, dass da noch was geht. Kennt man ja aus der Politik, dass immer gerne alles bis 1 vor 12 ausgesessen wird.
SeltenerBesucher hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 23:26 Was wäre die richtige Größe?
[…]
Ich glaube nur nicht, dass Radio Münsterland statt Kiepenkerl + MS + RST + WMW so erfolgreich wäre, wie die Sender einzeln. Das Funkhausmodell ist eine gute Lösung.
Das ist eine Frage, die natürlich sehr schwer zu beantworten ist. Ich persönlich halte das Münsterland an sich schon für zu groß für ein wirkliches Regionalradio. Was in Bocholt passiert, interessiert in Rheine vermutlich wenige.

Und ich teile auch die Einschätzung, dass die Lokalfunker in ihrer derzeitigen Aufteilung erfolgreicher sind, als wenn sie in großflächige Regionalradios fusionieren.
Sollte es aber dennoch zu Zusammenlegungen kommen, dann würde ich persönlich ein Maximum bei zwei bis höchstens drei Verbreitungsgebieten ansetzen.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 23:52 Die defizitären Funker haben verstanden das es ums nackte Überleben geht, die Wohlhabenden offenbar noch nicht so ganz.
Da erhalte ich ganz andere Signale. Nicht alle defizitären Sender machen mit. Einige haben sich bewegt, andere eben nicht.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 23:52 Gleichzeitig haben sie aber offensichtlich auch nicht verstanden, dass es auch für sie massiv teurer wird, wenn die Hälfte an Funkern wegfällt und NRW zum Lokalfunk-Flickenteppich wird.
Ich glaube nicht, dass NRW zum Flickenteppich wird. Nehmen wir mal an, NE-WS 89,4 darf offiziell Düsseldorf mitversorgen? Antenne Düsseldorf wird nichts weggenommen, die können weiter die Landeshauptstadt versorgen. Es reicht das Verbreitungsgebiet von NE-WS 89,4 auf die Landeshauptstadt auszuweiten. Wenn das Gebiet neu ausgeschrieben wird, wird es problematisch mit einem Doppelmonopol. Greift das Verlegerprivileg auch dann, wenn ein zweiter Sender in der Stadt entsteht? Es gibt viele Möglichkeiten zu zeigen, wer am längeren Hebel sitzt. Dann werden die Anteile ausgerechnet und der Verleger darf sich nicht mehr mit 75 % beteiligen. Plötzlich ist ein Wettbewerber drin. Man kann unterschiedliche Schreckensszenarien zeichnen.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 23:52 Und gleichzeitig hat die LfM ja auch noch das offene Druck- oder gar Drohmittel der nicht-garantierten Lizenzverlängerung.
Auch das war nicht allen so klar, wann deren Lizenz ausläuft. Einige müssen bereits in diesem Jahr ein Signal aus Düsseldorf erhalten, ob es weiter geht. Schließlich haben die Veranstaltergemeinschaften Kündigungsfristen einzuhalten. Die Stadtsender glauben, sie bekommen das Umland einfach so geschenkt. Da wäre ich mir nicht sicher.
Nicoco hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 23:52 Das kann man den gut laufenden Funkern ja auch klar und offen so kommunizieren, dass wenn sie den Weg nicht mitgehen wollen, ihre Lizenz in 2025/26 nicht verlängert und dann mit neuem, vergrößerten Gebiet neu ausgeschrieben wird.
Das würde das entsprechende Pressehaus nur freuen. Die wären nicht unzufrieden. Da kommt die Großstadt viel im Programm vor und das Umland nur im Drop. Die Frage ist, wie lange verlängert wird. Legt NRW auch ein UKW-Abschaltdatum fest?
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Pfennigfuchser »

Ich sehe das so, dass man Lokalsender zusammenlegen kann. Gerade die Sender, die teils nur ein paar Stunden unter der Woche senden (Radio EN zum Beispiel), macht s aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn, solch ein Sender fusionieren zu lassen. Weiterhin ist fraglich, ob es für jede Stadt ein Lokalsender braucht, beispielsweise Herne, Bochum, Duisburg, usw. Letztlich sieht man an WDR 2, dass es durchaus in größerer Form ausreichend ist. So viel Neuigkeiten werden ja auch auf den Lokals nicht gebracht. Meistens sind es eh vorgegebene Beiträge aus Oberhausen. Bei den Lokalnachrichten wiederholt sich ständig alles am Tag. Hinzu kommen die regionalen Kacheln, wo dann 10x fast das gleiche Programm läuft. Hinzu kommen dann noch die Kosten. Was ich aber immer noch kritisiere: Der Bürgerfunk auf den Lokalradios ist nicht mehr zeitgemäß. Hier wäre ein eigener Kanal durchaus sinnvoller, entweder regional oder landesweit. Dann könnten die Bürgerfunker auch sich wieder freier entfalten.
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