Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
TobiAC

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von TobiAC »

Schon jetzt bricht der Stream von Sunshine Live jeden Samstag zusammen wenn die Classics morgens um 9 Uhr starten. Der Stream von Radio (RTV) Parkstad Heerlen ebenso jeden Freitagnachmittag, wenn die Charts dran sind.

Wie kann man das in den Griff bekommen? Besonders wenn immer mehr Hörer auf IP umsteigen! Soweit ich weiß funktioniert der "broadcast"-Modus in Netzwerken nur, wenn sämtliche Hardware vom gleichen Hersteller stammt. Das ist im Internet wohl nicht der Fall. Dort muss für jeden Hörer Kapazität vom Sender bis zum Empfänger vorhanden sein.
DH0GHU

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von DH0GHU »

Wenn es um die Verbreitungskosten geht, frage ich mich manchmal ob die Programmanbieter auch mal darüber nachdenken, was die gleichzeitige Versorgung von tausenden Hörern über IP an Kosten verursacht (egal ob der am Ende über DSL, UMTS, sonst was dranhängt).
Denjenigen, die keine weiteren Mitwettbewerber wünschen, also den jeweiligen UKW-Platzhirschen, kanns ja nur recht sein, wenn die IP-basierte Verbreitung für die Konkurrenz teuer wird.

Letzte Woche wollte ich übrigens SWR1BW über internet hören. Es war ein ziemliches Blubberkonzert, trotz 16 Mbit/s-DSL. Da war schlicht die Quelle bereits überfordert.

Naja, Deutschland war schon immer Meister darin, sinnvolle Technologien wie DAB im eigenen Land zu verpennen oder sonstwie gegen die Wand zu fahren...

Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Naja, Deutschland war schon immer Meister darin, sinnvolle Technologien wie DAB im eigenen Land zu verpennen oder sonstwie gegen die Wand zu fahren...
Ich denke eine Technologie wie DAB kann ein einziges Land weder retten noch kaputt machen.

Das entscheidet die Gemeinschaft der verschiedenen Märkte sowie Industrie und Handel, was sie anbieten.

So Rückständig ist Deutschland bei DAB ja eigentlich garnicht. In Österreich, Slowakei, Tschechien und Polen gibt es abgesehen von lokalen Tests noch garkein DAB.

In der Schweiz und Dänemark ist man zwar bei DAB/DAB+ etwas weiter, aber vom Durchbruch ist man auch dort noch weit entfernt.
Rabbit76

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Rabbit76 »

In der Schweiz und Dänemark ist man zwar bei DAB/DAB+ etwas weiter, aber vom Durchbruch ist man auch dort noch weit entfernt. hat geschrieben:
In der Schweiz ist DAB mit und ohne plus eigentlich schon vor dem Durchbruch, da man nun schwache Sender durch stärkere ersetzt. Beispiel: Winterthur Brüelberg war bis vor kurzem mit 500 W auf sendung und nun wurde auf 2950 W (12C) erhöht. Das 12 C Netz ist schon so gut ausgebaut, das die ganze Deutschschweiz versorgt ist. Dann haben wir ja noch das Private Ensemble auf 7D wo auch noch etwa 15 Sender im 1. und 2. Quartal 2011 eingeschaltet werden. (Auch der Säntis mit ca. 5KW) Nach dem Ausbau kann man im Prinzip UKW in die Tonne schmeissen, da man mehr Programme bekommt, nicht immer die Frequenz suchen muss und erst noch Störungsfreier Empfang bis in die Berge hat:)
Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Auf 12C würde mich eigentlich nur DRS 3 intressieren, und das bekommt man überall problemlos über FM, also wäre 12C für mich eigentlich völlig unintressant.

Intressanter ist 7D. Da ist einerseits Energy Zürich welches über FM nur im Raum Zürich zu empfangen ist. Allerdings gibt es in anderen Regionen auch Programme du vom Konzept her mehr oder weniger ähnlich sind. Und dann eben noch Rete Tre und Option Musique.

Mein Fazit: Ein bisschen Mehrwert hat man mit einem DAB+ fähigem Radio schon, aber so gravierend das man extra dafür DAB+ Geräte anschatten sollte ist der Mehrwert dann auch wieder nicht.
Jassy

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Jassy »

Mein Fazit: Ein bisschen Mehrwert hat man mit einem DAB+ fähigem Radio schon, aber so gravierend das man extra dafür DAB+ Geräte anschatten sollte ist der Mehrwert dann auch wieder nicht.
Für dich vielleicht nicht, aber für andere vielleicht sehr wohl !! Solche aussagen stören mir weil hier nur dein eigenen Mehrwert abgebildet wird.
Rabbit76

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Rabbit76 »

Also das Deutschland kein DAB+ empfang braucht verstehe auch ich nicht. Denn auch DRS 3 ist nicht überall störungsfrei auf UKW zu empfangen. In Winterthur gibt es keine DRS 3 UKW frequenz, darum ist jetzt der Empfang von DRS 3 um einiges besser mit einem DAB+ Radio. Vorallem bei Portablen Radios hat man sehr viele Probleme mit UKW wo man bei DAB/+ vergessen kann . Frequenzen die kein normales Radio mehr trennen kann , wie z.B 90,5 und 90,6 oder noch schlimmer 102,1 und 102,1 ... 2 Programme auf der selben frequenz... davor als das 2 . Programm noch nicht auf dieser Frequenz gesendet hat konnte man das erste sehr gut empfangen danach war der empfang dahin. Das und ändliche beispiele passieren bei dab nicht. Man hat empfang in Stereo oder eben kein empfang und es stören keine Sender sich gegenseitig. Durch Reflexion gits sogar überreichweiten... was ja bei ukw schon ein naher sender stört. Also ist DAB ganz klar im Vorteil und das kann niemand bestreiten. Oder wer bekommt bis zu sagen wir 30 Programme störungsfrei auf UKW?

Mein Fazit ist ganz klar: Deutschland brauch auch DAB+ empfang... Es ist ganz klar ein mehr wert und man bekommt noch eine bessere Tonqualität als auf UKW.
iro

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von iro »

Da liegt der Hase im Pfeffer: brauchen tut keiner DAB(+), Empfang geht auch so und Störungen gab's schon immer, auch zu MW-Zeiten, und man konnte damit auch leben. 30 Programme auf störungsfrei auf UKW hereinbekommen - schöne Sache, aber man kann doch nur eines gleichzeitig hören (grad mal nachgezählt: ca. 19 bekomme ich hier immer störungsfrei!! herein, wenn ich jetzt noch ein wenig mit der Antenne in der Gegend herumwackeln würde sogar noch mehr...). DAB bietet aktuell in Norddeutschland gerade mal 6-7 Programme - nur 2 davon exclusiv (diesen NDR Musikkanal und DRadio Wissen). Da verwundert es kaum, daß DAB nicht in die Hufe kommt.

Bedarf ("brauchen") ist immer eine ganz persönliche Sache und kann auch geweckt werden (Werbung: eigentlich braucht man's gar nicht - aber nach viel Suggestion meint man's doch zu benötigen bzw. etwas zu vermissen/nur: bei Dingen die wirklich kein Mensch braucht nützt auch die beste Werbung nichts. DAB scheint so ein Ding zu sein...). Die bessere Tonqualität vermisst auch kaum ein Autofahrer, der nicht ein sauteures Auto mit freundlich schmatzenden Türen fährt, da der Motor, die Kinder und die beste Ehefrau von allen eh alles übertönt ;)

Wirklich brauchen tut man eh nur ganz wenige Dinge: Essen, trinken, ein Dach überm Kopf und Schlaf. Alles weitere ist zivilisatorischer Luxus oder Fetisch. Trotzdem schön, daß es diese anderen Dinge auch gibt.
Eine größere Gemeinschaft braucht dann schon ein paar mehr Dinge. Eine Millionenstadt braucht z.B. Kanalisation (sonst wird sie nicht lange lebende Einwohner haben). Und Kommunikationsmittel sind dann eigentlich auch schon fast ein Muss.

Lange Rede, kurzer Sinn: nur weil etwas einen Mehrwert bietet, heißt das noch lange nicht, daß da auch irgendwer ist, der es braucht.

Z.B. hab ich jetzt ein Auto mit elektrischen Fensterhebern - da es kaum noch Gebrauchtwagen ohne diesen Schnickschnack gibt. Brauchen tue ich sowas nicht (eigentlich will ich das sogar eher vermeiden, da das nur eine weitere potentielle Fehlerquelle ist, die mich teures Reparaturgeld kostet). Sogar eine Klimaanlage ist drin: empfinde ich als echten Mehrwert und das könnte zukünftige Kaufentscheidungen durchaus beeinflussen - aber: früher ging es ja auch ohne...
Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Also das Deutschland kein DAB+ empfang braucht verstehe auch ich nicht. Denn auch DRS 3 ist nicht überall störungsfrei auf UKW zu empfangen. In Winterthur gibt es keine DRS 3 UKW frequenz, darum ist jetzt der Empfang von DRS 3 um einiges besser mit einem DAB+ Radio. Vorallem bei Portablen Radios hat man sehr viele Probleme mit UKW wo man bei DAB/+ vergessen kann . Frequenzen die kein normales Radio mehr trennen kann , wie z.B 90,5 und 90,6 oder noch schlimmer 102,1 und 102,1 ... 2 Programme auf der selben frequenz... davor als das 2 . Programm noch nicht auf dieser Frequenz gesendet hat konnte man das erste sehr gut empfangen danach war der empfang dahin. Das und ändliche beispiele passieren bei dab nicht. Man hat empfang in Stereo oder eben kein empfang und es stören keine Sender sich gegenseitig. Durch Reflexion gits sogar überreichweiten... was ja bei ukw schon ein naher sender stört. Also ist DAB ganz klar im Vorteil und das kann niemand bestreiten. Oder wer bekommt bis zu sagen wir 30 Programme störungsfrei auf UKW?

Mein Fazit ist ganz klar: Deutschland brauch auch DAB+ empfang... Es ist ganz klar ein mehr wert und man bekommt noch eine bessere Tonqualität als auf UKW.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.10 21:42 durch Rabbit76.
Für 30 Programme braucht man auch bei DAB schon Empfang der Nachbarboquets. Mobil wird das schwierig.

Und die Qualität eines 128 KBit/s DAB oder eines 64 KBit/s DAB+ Programms ist jetzt nicht so überragend.

DAB/DAB+ löst zwar einige Probleme, aber einem Quantensprung in Punkto Vielfalt bringt es anders als Kabel, Satellit und Internet nicht.
Philipp77

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Philipp77 »

2 Programme auf der selben frequenz (...) Das und ändliche beispiele passieren bei dab nicht. Man hat empfang in Stereo oder eben kein empfang und es stören keine Sender sich gegenseitig.
Bei mir wäre es (wenn es mit DAB noch klappen würde) genau umgekehrt: Mit UKW kann man in Unterfranken sowohl die thüringerischen als auch die baden-württemberger Sender in beifahrertauglicher Qualität hören. Bei DAB würden (nach jetzigen Planungen) Blessberg gegen Bad Mergentheim mit jeweils 10kW auf 11B senden und somit wäre der Empfang von beiden Ländern vorbei.
UKW: 32 Sender beifahrertauglich
DAB: 8 Sender (15 Sender, falls 11D startet)
Schwabinger

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Schwabinger »

www.digitalfernsehen.de/CDU-Medienexperte-kritisiert-Finanzspritzen-fuer-DAB-Plus.42630.0.html?&L=0%252525252525252520target%25252525252525253D_new%3C%2Flink%3E%3Cguid%20isPermaLink%3D hat geschrieben:
Ausnahmsweise mal was positives von Schwarzen.


Dass für die Anschubfinanzierung des digitalen Radiostandards DAB Plus in Deutschland sowohl Endgerätehersteller als auch Landesmedienanstalten ins Boot geholt werden sollen, sorgt für kritische Stimmen aus der Politik.

"Per Gerichtsurteil wurde dies den Landesmedienanstalten bei DVB-T verboten, ich sehe für eine solche Subventionierung keine rechtliche Chance", sagt CDU-Politiker Thomas Jarzombek gegenüber dem DF-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER. "Ich halte es aber auch in der Sache für falsch, für DAB wurden über 200 Millionen Euro öffentliche Gelder verschwendet".

Der Politiker, der für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" tätig ist, forderte, dass zunächst eine Akzeptanzforschung vorgenommen werden müsse, "bevor wieder gigantische Summen für eine Technik verschwendet werden, die kaum jemand will".

Für den Medienpolitiker liegt das Grundproblem in der fehlenden Akzeptanz bei den Hörern. "Diese Ressourcen sollten besser durch Technologien verwendet werden, die von den Menschen auch angenommen werden", so Jarzombek gegenüber DIGITAL INSIDER.

Um die Finanzierung von DAB Plus werden zwischen den Beteiligten seit Monaten ausgiebige Debatten geführt. Zuletzt schien eine Einigung in Reichweite zu sein
DH0GHU

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von DH0GHU »

Wenn Formulierungen wie
"Ich sehe keine Chancen"
"Ich halte es für falsch"
"Verschwenden"
"kaum einer will"
"fehlende Akzeptanz"
positiv sein sollen... Naja.

Der Hinweis auf 200 Millionen Euro (die vielleicht als "verschwendet" bezeichnen werden können, weil es damals eben KEINE Endgeräte und KEINE vernünftige Sendeleistungen gab; beides "gelöste" Probleme) aus dem Mund eines Politikers, dessen Partei gerade befürwortet, ein paar Milliarden im schwäbischen Gipskeuper zu verbuddeln, klingt auch eher wie Hohn.


Achja: Interessantes Gespräch heute beim Mittagessen in der Firma. Dort geht im Küchenbrüllwürfel hinter Wärmeschutzglasfenstern nur Antenne Bayern. Keiner mag diesen Sender, aber es ist der einzige, der rauschfrei geht. Also wird er gehört. Nicht, weil er gut wäre. Er hat schlicht ein HF-technisch bedingtes Monopol in der Küche.

Ein Kollege merkte an, wie nervig doch der schlechte Radioempfang auf seinem täglichen Arbeitsweg (immerhin ca. 30 km) sei. Was auch stimmt. Programme ohne Audiokompression (also Nicht-Hitdudler) gehen dort tatsächlich nur mit hörbaren Rauscheinbrüchen und Verzerrungen, Audiokompression (bei Bayern 3 oder Antenne Bayern) übertüncht das ganze etwas.
Wenn man die Leute fragen würde, was DAB ist und ob sie's brauchen, würden sie vielleicht auch sagen "DAB? Das ist doch ein Bier aus Nordrhein-Westfalen? Ne, wir haben unser eigenes Bier, für was denn das".

Würde man ihnen sagen: "Willst Du statt Deines derzeitigen UKW-Radios, welches nur die Hitdudler rauschfrei und mobil beifahrertauglich wiedergibt, lieber einen digitalen Empfänger, der nicht zischelt und rauscht, und dabei 18 statt der bisher 7 Programme auf Deiner täglichen Strecke liefert", wäre die Antwort höchstwahrscheinlich: "Ja, ich will" - besagter Kollege wäre vermutlich schon mit einem rauschfreien Bayern-2-Empfang sehr zufrieden.


Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Ganz so schlecht ist die Situation an den meisten Orten nicht.

Einen Mehwert hat DAB schon, aber das was die meisten Hörer möchten wäre eine grössere Bandbreite innerhalb der Mainstreamformate. Spartenformate wie Volksmusik, alternative Musik und extrem tiefgründiger Journalismus hat zwar auch ein paar Anhänger, aber die grosse Zahl der Radiohörer kann damit nicht besoders viel anfangen. Deshalb hält sich für viele Radiohörer der Mehrwert von DAB sehr in Grenzen.
iro

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von iro »

1. Man muss sich ja kein Ei-irgendwiewas kaufen. Radiohören kann man auch mit Radios - und hat dort sogar mehr Auswahl als mit einer 1-Station-App.
2. Aplle hat ja recht, 10000 Apps für je 1 Station (nur damit die jeweilige Konkurrenz damit nicht gehört werden kann) sind Spam, 1 App für 10000 Stationen dagegen Mehrwert.
3. Die grundsätzliche Gefahr des Man-in-the-middle wird dagegen schon sichtbar. Es sollte schon geregelt sein, daß jeder Sender die Möglichkeit bekommt, in die 10000-Station-app aufgenommen zu werden (oder wahlweise in den Sky EPG).
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