Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Wiesbadener

Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Wiesbadener »

....Genau den habe ich hiermit eröffnet nach dem Wunsch den News-Thread unkommentiert einen News-Thread zu belassen. Meine Standpunkte zu obiger Frage dürfte ja den meisten inzwischen bekannt sein:

Deutschland braucht ein digital-terrestrisches Radio! Ja, aber nur aus technischer Sicht, weil z.B. DAB+ viele Vorteile gegenüber dem UKW-Empfang bietet und derzeit schlecht versorgten Sendern einen besseren Empfang gewährleistet und mit Einschränkungen auch für innovative Prorgamme Platz bietet.

Deutschland braucht kein digital-terrestrisches Radio! Genau, weil Radio allgemein an Stellenwert verloren hat. Die meisten interessiert gar nicht was dort läuft, und als Hintergrundberieselung mit dem lokalen Dudler reicht UKW voll aus. Wer dann doch an mehr interessiert ist, für den gibt es tausende maßgeschneiderte Programme im Internet und sogar Personal Radio. Alles freilich mit Zwischenmaut beim Internet- bzw. Mobilfunkprovider, was aber bei heutigen Flatrates ab 7 Euro monatlich für wirklich interessierte Hörer erschwinglich ist, zumal man das Internet oder die Mobil-Flat nicht nur fürs radiohören nutzen kann. Genau genommen ist ja auch Kabel-UKW ein solches Radiohören mit Maut, und darüber hat sich hier ja noch nie einer beschwert...

Gerne könnt ihr hier nun eure Standpunkte posten und aktuelle News kommentieren, und sei es mit der 1.000. DAB-Pro/Contra-Diskussion. Denn das was im Nachbarthread nicht erwünscht ist sollte hier erlaubt sein - notfalls auch mit allerlei Polemik und mit einer gehörigen Portion Zynismus (freilich nur im Rahmen der Forenregeln) :D
Radiopirat

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Radiopirat »

Deutschland braucht kein digital-terrestrisches Radio! Genau, weil Radio allgemein an Stellenwert verloren hat. Die meisten interessiert gar nicht was dort läuft, und als Hintergrundberieselung mit dem lokalen Dudler reicht UKW voll aus. Wer dann doch an mehr interessiert ist, für den gibt es tausende maßgeschneiderte Programme im Internet und sogar Personal Radio.
warum wird immer terrestrisches Radio und Webradio "verglichen"? es sind zwei gänzlich unterschiedliche Übertragungswege! eines mobil und stationär, das andere "nur stationär".
Webradio wird es mobil nicht als "Ersatz" für UKW geben, da bräuchte jeder eine Flatrate oder einen Datentarif mit mehreren GB, um Webradios mobil nutzen zu können. Das ist aber undenkbar, denn die wenigsten werden sich "nur wg. Webradios" eine Flatrate buchen, oder?

Wenn tatsächlich eine gesetzliche Vorgabe kommt, die besagt, dass jedes Radio auch DAB-tauglich sein muss, dass wird DAB in absehbarer Zeit UKW auch ablösen. Denn die Klangqualität ist gegenüber UKW deutlich hörbar besser, viel besser!
Zudem sind über DAB tolle Programm zu hören (je nach Bundesland), die UKW nicht bietet.
Terranus

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Terranus »

Deutschland braucht digital terrestrisches Radio, weil es weiterhin einen barrierefreien, ohne Zwischenmautstelle (egal ob Internetprovider oder Mobilfunkanbieter) Zugang zu Radio geben muss. Alleine die ÖR müssen schon diesen Anspruch haben, ihre Hörer direkt ohne Zweitanbieter erreichen zu können.
Genau wie beim analogen TV reicht dazu natürlich das Technikargument aus. UKW ist eine alte Technologie, die zwar oftmals zufriedenstellend funktioniert, aber wie alle anderen Techniken auch durch besseres ersetzt werden sollte.
DAB (+) bietet eben das - es sollte daher UKW ersetzen.
Ich wäre grundsätzlich auch anderen Techniken offen, wie zB DRM+, aber es muss eben ein offenes Rundfunksystem sein, dass man ohne Zugangseinrichtungen wie Codes oder SIM Karten erreichen kann.
Auch dass das Radio insgesamt nur noch wenig genutzt wird und daher die Einführung scheitert glaube ich nicht. DAB wurde bis heute nie richtig vermarktet, nie richtig den Hörern überhaupt bekannt gemacht. Eine große Zahl kennt es überhaupt nicht. Woher weiß man also, ob nicht doch viele sich ein digitales Radio kaufen würden, wenn zumindest die derzeitigen UKW Programme geboten würden ? Man weiß es gar nicht.
Gerade lokales Radio ist sehr beliebt, hat aber wegen seiner oft nur schwachen UKW Frequenzen Probleme. Kann man wirklich behaupten, dass sich niemand ein digitales Radio kaufen würde, um zB die Lokalsender besser hören zu können ? Kann keiner beantworten, da nicht getestet.

ja, wir brauchen terrestrisches Radio, das nur digitalisiert zukunftsfähig ist. Es muss nur ganzheitlich eingeführt werden und bekannt gemacht werden. Die reichweitenstarken Sender müssen gut empfangbar sein.
Dass man das ganze am Bundesmux festmacht, ist schon wieder ein Witz. Denn die dort ausgestrahlten Programme sind eben nicht reichweitenstark. Wichtiger wäre es, dass alle ARD Anstalten ihre Programme in ihrem Gebiet flächendeckend verbreiten, sowie zB in Bayern alle Lokalprogramme digital verbreitet werden.
dxbruelhart

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von dxbruelhart »

Deutschland braucht digitales terrestrisches Radio, weil viele Sender ihre begeisterten Hörer - dank Verfunzelung, mannigfaltigen Störungen in Innenstädten und mangelender Empfangstechnik - auf UKW gar nicht mehr erreichen können.
Die örtlichen Dudler haben nur deshalb Erfolg, weil in vielen Gemeinschaften (z.B. in Büros) ein Sender mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner gesucht und gehört wird; wenn da viele bessere und spezifischere Alternativen zur Verfügung stehen könnten, dann hören die Menschen auch diese Alternativen und viel weniger die langweiligen Dudler (oder die Dudler verbessern sich dann entsprechend).
Heute suchen einige Sender nach bundesweiten Sendemöglichkeiten, so z.B. Sunshine live. Wenn alle diese Sender wie SSL auf dem bundesweiten Ensemble senden könnten, so würde dieses zu einem richtigen Erfolg für die Sender wie auch für das Radio an sich. Es wäre eine sehr gute Idee, wenn z.B. die Regiocast über Ihre beiden potentiellen Aushängeschilder im bundesweiten Ensemble (SSL und 90elf) je eine Million (Microspot)-DAB-Radios kostenlos verteilen liesse, danach diese Radios auch weiterhin zum Einstandspreis zum Verkauf anböte; das wäre für die Regiocast finanziell auch machbar.
Und eben - Webradio mobil geht heute nur dann, wenn wirklich eine echte Mobilfunkflatrate (ohne Begrenzung oder Verlangsamung nach z.B. 10 GB), zudem wirklich gutem Netzausbau der Mobilfunknetze wie es hier in weiten Teilen der bevölkerten Schweiz gegeben ist, zudem diese echte Flatrate aber auch zu einem wirklich tragbaren Preis angeboten wird, und diese Kombination gibt es heute in unseren Ländern nicht.
So bleibt wirklich nur DAB bzw. DAB+ als realisitsche Verbreitungsmethode für die Radiosender, die ihre Hörer auch wirklich errreichen wollen.
cscope

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von cscope »

Gehen wir mal alle davon aus, morgen wird DAB+ wieder begraben.
Was passiert: Es gibt ersteinmal eine Schockstarre in der Branche und wir dürfen wieder ein paar Jahre warten.

Natürlich braucht D ein digital-terrestisches Radio aber wie wird es aussehen?

DRM+ auf allen drei VHF-Bändern? ( Liese sich überhaupt das Band I in D nutzen? )

DRM+ hat noch einen Vorteil gegenüber DAB(+) und DMB -> es bietet eine Perspektive für die Digitalisierung des Band II. Das konnte DAB(+) nicht. Da hätte man entweder DRM+ zusätzlich eingeführt oder Teile des Lokalfunks analog gelassen.

Nur ist die Frage, wie es bei den Empfängern ausschauen wird.
Ob Hersteller DRM+ verbauen werden? Der §48 Abs. 4 ( die Empfängerverordnung) im Entwurf zur TKG-Novelle schreibt ja nicht vor, einen Standart zu verbauen, der dann in D auch wirklich gesendet wird.

DRM+ ist noch Quark im Schaufenster. Und dies sicherlich noch für die nächsten Jahre.
Technisch gesehen, ist DRM+ eine gute Alternative zu DAB(+)/DMB.
Sollte man DRM+ in D einführen wollen, braucht es endlich den politischen Willen dazu.
Und einen breiten Zusammmenschluss aus Sendern und Radioherstellern. Sonst könnte DRM+ wieder genauso floppen wie DAB(+).

Oder: Man exumiert DAB+ in 5-6 Jahren. Dann ist ja vorgeschrieben, dass jedes Radio einen digitalen Empfänger hat.

Der Freitag wird warscheinlich ersteinmal wieder Stillstand markieren und das für die nächsten 5 Jahre.
Rabbit76

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Rabbit76 »

DAB+ muss wie in der Schweiz auch in Deutschland eingeführt werden. Der Vorteil gegenüber UKW ist ganz klar. DAB+ hat überreichweiten potenzial, da es auf einer Frequenz läuft und nicht ein paar watt Sender der empfang vom geliebten Ukw Programm stört oder gar unmöglich macht zu hören. Beispiel: Fm 4 vom Pfänder auf 102,1 MHZ... Vorher guter empfang in Winterthur danach kommt ein 08/15 Dudler wie Radio 1 vom Herrn Schawinski und sendet mit ein paar watt auf 102,1 MHZ danach könnt ihr euch selbst ein bild davon machen. Auf den DAB Ensembles kommen alle Programme gleich gut und man kann mit Profesionellen Antennen inkl. gutem Tuner gewaltige überreichweiten haben.. Das heisst auch in nicht versorgten gebieten hat man dann empfang... Radio Sender wie Energy Zürich können somit die ganze Deutschweiz versorgen und das wäre eigendlich ein lokal sender. Das DAB+ Ensemble 7d kommt jetzt schon sehr weit und manche haben die Programme jetzt auch über der Landesgrenze.
Mobiles Webradio ist nicht ganz ohne... denn man hat ein flat abo (super) doch wenn man vergisst die automatische netzwahl auf manuel zu stellen würde ich immer wenn ich via deutsches gebiet (jestetten,lottstetten) nach Zürich fahre eine böse überraschung ende monat auf meiner Handyrechnung haben. DAB+ braucht kein Abo wie auch UKW... Man kann also Internetradio nicht mit terrestrischem radio vergleichen. In abgeschirmten Zügen funktioniert auch das Handy internetradio nicht richtig. Ich hoffe auf ein morgiges JA fürs Digitalradio in Deutschland... DVB-T ist auch keine Alternative.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Thomas R.

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Thomas R. »

Ein System, das mehr terrestrische Programme erlaubt, führt leider nicht automatisch zu einer besseren Rundfunklandschaft. Ab einer bestimmten Senderzahl kommt es zur Verschlechterung der Inhalte: Bei vielen Pivatsendern ist schon heute die Finanzlage recht knapp und die öffentlich-rechtlichen Anstalten geben das Geld auch hauptsächlich für Prestigeprojekte aus statt für ernsthaften Journalismus. Vor allem wenn die Konkurrenz groß ist.
Wobei ich zugebe, dass das breite Angebot von Danmarks Radio auf DAB sehr interessant klingt. Ich müsste jedoch erst reinhören um zu beurteilen ob es wirklich so vielfältig ist wie es auf den ersten Blick wirkt.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Sendernetze viel Geld kosten. Man müsste eine Strategie entwickeln, gute Senderstandorte günstig nutzen zu können (Richtfunktürme der Mobilfunkbetreiber?), damit sich mehr Interessenten beteiligen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Privaten keine Lust haben auch die ländlichen Regionen zu versorgen, wodurch eine ähnlich inhomogene Versorgungssituation entstehen könnte wie bei DVB-T. Da müsste es also klare politische Vorgaben geben: Ganz oder gar nicht. In der Politik vernünftige Entscheidungen zu erwarten ist jedoch eine äußerst naive Vorstellung.

Und dann bleibt noch die Entscheidung, welchen Standard man nutzt. Neben DAB(+) sind noch DVB-T und DRM+ denkbar. Aus technischer Sicht finde ich den DRM+-Test im Band I in Torino sehr interessant, denn in diesem Frequenzbereich könnte man mit wenigen Senderstandorten schnell ein großes Gebiet abdecken. Problematisch ist jedoch, dass elektrische Geräte dort deutlich stärker stören als auf VHF-III und dass es im Sommer zu Interferenzen wegen Sporadic-E kommen kann. Wenn man also entsprechend robuste Senderparameter findet, wären ausführliche Tests durchaus interessant. Zumal es keinen Ensemblezwang für die Programmanbieter gibt.
cscope

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von cscope »

@robiH: Bei DAB hätte man ja entweder [A]FM irgendwann abgeschaltet oder den Lokalfunk auf FM gelassen oder [C] dann zusätzlich DRM+ genutzt.

Bei A würde man wertvolle Rundfunkfrequenzen brachliegen lassen.

Bei B hätte man dann keine vollständige Digitalisierung.

Bei C hätte DRM+ trotzdem als zweiter Standart eingeführt werden müssen. Vom Nachrüsten von DRM+ bei DAB(+)-Radios ganz zu schweigen.

Da sehe ich bei DRM+ als einzigen Standart einen Vorteil. Er liese sich in Zunkunft wohl auf allen drei UKW-Rundfunkbändern nutzen.


Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Broadcast-Techniker

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Broadcast-Techniker »

[quote Wiesbadener]...."Genau den habe ich hiermit eröffnet nach dem Wunsch den News-Thread unkommentiert einen News-Thread zu belassen. Meine Standpunkte zu obiger Frage dürfte ja den meisten inzwischen bekannt sein "

Hallo, den Vorschlag den DAB-News Thread als News Thread zu belassen , finde ich sehr gut !
Broadcast-Techniker

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Broadcast-Techniker »

Aus dem Thread "BNetzA 04.10.2010" :

7A Hessen D__30121
Biedenkopf 10kW ND, Darmstadt 5kW ND, Frankfurt 5kW ND, Großer Feldberg 5kW, Habichtswald 10kW ND, Hardberg 10kW ND, Hoher Meissner 10kW ND, Kreuzberg 10kW D, Mainz-Kastel 5kW ND, Rimberg 10kW ND

---------------------------------------------------------------------------------------------

11C Rhein-Main-Gebiet D__00207
Frankfurt 5kW ND, Großer Feldberg 5kW, Mainz-Kastel 10kW

---------------------------------------------------------------------------------------------

Auffällig beim Kanal 7A Hessen ist für mich, daß die Standorte in dieser Aufzählung fast alles HR-Senderstandorte sind, bis auf Kreuzberg (BR) und Mainz-Kastel ( SWR ) .
Nur Habichtswald und Frankfurt dürften MB-Standorte sein.

Spekulation an : Bahnt sich beim HR vieleicht doch eine Meinungswende in Sachen DAB an ?
Immerhin würde diese Kanal 7A Senderkette wahrscheinlich eine flächendeckende Versorgung Hessens in bester Qualität und noch darüberhinaus ermöglichen .

Oder warum macht die BNetzA hier überhaupt eine Koordinierung ?

Wenn der Bundesmux nun nicht kommt, würde auch das Deutschlandradio hier nun eine neue, leistungsstarke Verbreitungsmöglichkeit erhalten können.

Und als HR-only Veranstaltung wäre die "Konkurrenz" aus Bad Vilbel wohlmöglich außen vor !

Die unsägliche Kanal 12C Senderkette mit 1KW max. ( meistens sogar noch gerichtet ) könnte nun endgültig ganz abgeschaltet werden, denn damit war ja nie ein vernünftiger Portabel indoor Empfang möglich.

Nach der Abschaltung der 594 KHz wäre der 7A Ausbau jetzt für den HR-Hörer genau die richtige Maßnahme. Warum nicht doch mal Bayern zum Vorbild nehmen ?

An der Endgeräteindustrie wird DAB+ mit Sicherheit nicht scheitern. Voriges Jahr hatte Sangean auf der IFA noch kein einziges DAB+ fähiges Radio im Angebot, dieses Jahr waren es schon 17 !!!

Und der aus Holland stammende Vertreter der Firma gab mir noch 2 lose Blätter zusätzlich zum aktuellen Katalog mit, diese 2 Geräte würden noch zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft hinzukommen. Von den ganzen Pure - Geräten , die dort am Stand zu sehen wahren, mal ganz abgesehen.

Ich bin die ganzen Blockaden gegen DAB+ mittlerweile leid, es muß draußen wirklich viele Menschen geben, z.b. Herrn Hillmoth und der VPRT , die wohl sehr auf Zischel- und Rauschsound stehen, anstelle mal selbst oder mit anderen Marktteilnehmern zusammen mal was für ein ordentliches digitales, terrestrisches Radio auf die Beine zu stellen.

Viele Grüße,

uplink



PowerAM

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von PowerAM »

Radio ueber DVB-T macht dem Kabelanschluss Konkurrenz, weil beide mit herkoemmlicher Technik nur ortsfest verfuegbar sind. DAB+ grenzt die Hoerer aus, die mal den Fehler gemacht haben und sich ein DAB-Geraet anschafften. UKW erreicht analog jede Kiste, die UKW empfangen und wiedergeben kann.

Digitales Radio macht terrestrisch nur soviel Sinn, wie es dafuer taugliche Empfaenger bei der Bevoelkerung gibt. Hat niemand sowas, so wird es auch niemand hoeren. Macht man einen harten Schnitt zum Umstieg und zwingt zum Neukauf, so zieht man eine Anzahl X auf das neue System und hat eine Anzahl Y als Verweigerer und damit als Zuhoerer verloren. Und ich kann mir vorstellen, dass der Anteil der Verweigerer derzeit nicht einmal klein sein wuerde...
Winnie2

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Winnie2 »

Deutschland braucht digital-terrestrisches Radio, da der öffentlich-rechtliche Rundfunk weder auf ewig analog funken kann noch sich von Mobilfunknetzen abhängig machen kann oder das rechtlich darf.
Was spricht dagegen, DAB auf Band I und II zu betreiben?
In Band I sind die Ausbreitungseigenschaften zu ungünstig für DAB, ausserdem hat - soweit mir bekannt - die Bundeswehr dieses Frequenzband nun primär erhalten im Gegenzug für die Räumung anderer bislang von der Bundeswehr genutzter Frequenzbereiche.

In Band II läuft noch analoger Rundfunk, der wohl nicht vor 2025 abgeschaltet wird.

Aber der wichtigste Grund: DAB im UKW Band ist nicht spezifiziert.
Free Speech

Re: der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Free Speech »

Entscheidend ist, dass das Programm zum Hörer kommt. Und wenn der Hörer Endgeräte hat, die das ermöglichen, werden diese genutzt. Das sind z.B. zig UKW Radios im Haushalt, der Sat-Receiver, der PC und das Smartphone. DAB setzt sich ja nicht nur in Deutschland nicht durch, auch in UK wurde ja gerade die UKW Abschaltung aus dem Gesetz gestrichen. UKW (FM) ist ein weltweiter Standard, IP-Radio ist ein weltweiter Standard. Irgendwelche regionalen Digitaltechnologien mögen in einer Nische wie London oder Südtirol ja erfolgreich und sinnvoll sein, für die Masse der Hörer ist es aber völlig uninteressant, statt 20 UKW 40 DAB Programme zu haben, wenn man auch 20.000 Webradios haben kann. Ich kann und will nicht die ganzen Argumente der letzten Jahre wiederholen. Bis jetzt habe ich in puncto DAB Recht gehabt und rede seit 10 Jahren von Dead and Buried. Es ist nicht mein Ehrgeiz, den letzten DAB Freak zu überzeugen.
Wie sagte Mister Spock bei seinem Abschied in Star Trek sinngemäß zu Jim: "Hab Vertrauen, dass sich das Universum in die richtige Richtung bewegt." Die Richtung heißt: All IP Networks und da ist Rundfunk eine Anwendung, eine App sozusagen. Wir werden sehen, wie es kommt, bislang brauche ich mich nicht wegen falscher Vorhersagen zu entschuldigen - andere vielleicht (Stichwort: Weihnachtsgeschäft 2004...).
Ich weiß nicht, warum das andere so verbissen sehen, ich hab früher auch fadend die 1440 oder die 855 gehört, aber die Welt dreht sich weiter und hat DAB längst überholt.
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