Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Ich denke die Umstellung von AM auf FM kann man nicht mit einer Umstellung von FM auf DAB vergleichen.

Die Umstellung von AM auf FM ist eher mit der Umstellung von Antennenfernsehen auf Kabel und Satellit vergleichbar, während die Umstellunf von FM auf DAB eher mit der Umstellung von analogem Kabel und Satellit auf DVB vergleichbar ist.

Ein Ortssender und vielleicht noch ein oder zwei Nachbarsender waren den Höreren einfach zu wenig, genauso wie 3-4 Fernsehprogrammen den Zuschauern zu wenig waren. Ausserdem boten die neuen Sender egal ob auf FM oder auf Kabel und Satellit die Masse ansprechende Inhalte.

Bei einer Umstellung von FM auf DAB würde es wohl genauso laufen wie bei der Umstellung von ananlogem Kabel und Satellit auf DVB. DVB bietet im Prinzip auch wesentlich mehr Kapazität für eine grössere Sendervielfalt. Aber was ist in der Praxis passiert. Abgesehen von einzelnen Ausnahmen (ZDFinfo, Sixx) kamem nur trashige Spartensender wie Religionssender und Quizsender hinzu.

Deswegen stockt der Umstellungswille auch so, weil es für die Nutzer nicht wirklich einen Mehrwert bietet.
iro

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von iro »

Deswegen stockt der Umstellungswille auch so, weil es für die Nutzer nicht wirklich einen Mehrwert bietet
Was stockt denn da? Der größere Teil der Zuschauer sieht bereits digital über Satellit(!), der Mehrwert (ARD/ZDF-Zusatzprogramme, alle Dritten, EPG, Programmierung über EPG, PVRs, alle ARD-Radios) ist unbestritten.
Der Umstellungswille beim Kabel stockt aber tatsächlich: wegen der Gängelung durch die Netzbetreiber (Zwangsreceiver, Extra-Gebühren für Privat-TV, Smartcards).

Im übrigen werden diese "trashige Spartensender" aber ja ausreichend genutzt - ansonsten wurden sie die Ausstrahlung nicht finanzieren können. Es gibt also genug Pappnasen, die bei den Quizsendern anrufen oder den Betbrüdern Spendengeld zukommen lassen. Genauso ist ein offensichtlicher Bedarf für Shoppingsender beim Zuschauer vorhanden.
Genug Bedarf für Tier-, Schwulen- und Heimwerkersender war aber wohl nicht da.
Free Speech

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Free Speech »

Der Hörfunk ist für die meisten Menschen völlig nebensächlich. Erst kommt der Fernseher als Mittelpunkt der Wohnung, dann das Internet, dann die Bildzeitung und dann am Ende ist es ganz nett, im Auto ein bisschen FFH zu hören. Der Fernseher muss schön repräsentativ sein, LCD über 32' ist Pflicht, auch wenn da nur analoges Kabel vor sich hin grieselt.
Im Eisenbahnerforum kann man es sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass es Millionen von Leuten gibt, die seit Jahrzehnten mit keinem Zug mehr gefahren sind. Hier sind nun die Radiofreaks unter sich. Entscheidungen richten sich aber nicht nur an Minderheiten sondern an Mehrheiten. Und da wäre es unverantwortlich und unvernünftig, der Masse der Hörer UKW abschalten zu wollen, weil eine Minderheit das nicht mehr für zeitgemäß hält. Das analoge Antennenfernsehen wäre nie abgeschaltet worden, wenn das nicht nur noch von unter 5% der Leute genutzt worden wäre. UKW hat aber eine Einschaltquote von 95%.
digi-john

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von digi-john »

Der Hörfunk ist für die meisten Menschen völlig nebensächlich. Erst kommt der Fernseher als Mittelpunkt der Wohnung, dann das Internet, dann die Bildzeitung und dann am Ende ist es ganz nett, im Auto ein bisschen FFH zu hören.
auch das ist relativ variabel, ich kenne viele Menschen die tagsüber bei jeder Arbeit den Radio am laufen haben. (Liegts vieleicht daran, dass wir uns nicht mit FFH begnügen müssen ? :cool: )

Hans
Schwabinger

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Schwabinger »

2Beers hat geschrieben:Parallelen zu DAB? ---> Keine!?!
Keine! :cheers:
2Beers hat geschrieben:Warum sagt man nicht auf WDR2, wo nur Ausschnitte eines Fußballspiels übertragen werden, dass sie auf DAB in voller Länge zu hören sind. Warum gibt es keine komplette Fußballkonferenz der Bundesliga auf DAB, und das nicht nur zum Ende der Halbzeit?
Bei Einführung von UKW gab es übrigends noch keine Sportschau im LCD 32'' Flachbildschirm. Und auch kein Aktuelles Sportstudio. Und kein Sky. Auch kein Internet und keine Handy-Flats.
Damals war Radio noch quasi alleine unterwegs.
Der Vergleich MW --> UKW in den 1950er Nachkriegsjahren zu UKW --> DAB heute hinkt hinten und vorne.
digi-john hat geschrieben:ich kenne viele Menschen die tagsüber bei jeder Arbeit den Radio am laufen haben.
Ich auch. Aber die hören das, was auf UKW kommt. I. d. R. ein sog. Dudelprogramm. Und wenn Gong 96,3 aufhören würde zu senden (oder Mist-Mucke) bringt, wird halt auf den nächsten Sender wie Charivari, Arabella oder NRJ umgeschalten. Oder zu Bayern 3.
Zu DAB und hier irgendeinem einzigartigen Zusatzprogramm schaltet keiner um. Auch wenn RA und Galaxy exklusiv terrestrisch nur dort zu finden sind. Genauso wie DRadio Wissen. Nur hat von den vielen Menschen schlicht keiner ein DAB-Radio auf Arbeit stehen. Und DRW neben der Arbeit würde auch manche Chefs misstrauisch werden lassen. Entweder zuhören oder arbeiten :D
Sebastian Dohrmann

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Sebastian Dohrmann »

Warum wird auf FM also nicht geworben? Warum sagt man nicht auf WDR2, wo nur Ausschnitte eines Fußballspiels übertragen werden, dass sie auf DAB in voller Länge zu hören sind. Warum gibt es keine komplette Fußballkonferenz der Bundesliga auf DAB, und das nicht nur zum Ende der Halbzeit?
Dann hörst Du scheinbar n anderes WDR 2 als ich. Denn es wird immer wieder bei verschiedenen Ereignissen (auch Fußball) darauf hingewiesen, dass man dieses auf WDR Event im auf MW, im Digitalradio und im Internet hören kann.
Thomas (Metal)

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Thomas (Metal) »

Eigentlich könnte ich diese Zeilen löschen, es wurde alles bereits gesagt ;-) .
Habe ich einen perfekten Empfang wird DAB zu keiner Verbesserung führen. Das Problem daran: Die UKW-Ketten wurden auch beim letzten Wellenplan nie dafür ausgelegt eine Stereo-Vollversorgung im Autoradio herzustellen. Nach diesem Shock, natürlich nicht hier im Forum ;-) , sollten wir uns um die längst bekannten Realitäten kümmern. Die damals geplanten landesweiten Ketten sind praktisch vollständig flächendeckend einwandfrei empfangbar - in 10m über Grund mit Richtantenne. Andernfalls schaltet das Autoradio selbstständig auf Mono um, der Empfang ist aber in 99% immernoch als stabil anzusehen. Otto-Normal wird es nicht auffallen, auch wenn mir es hier inzwischen auffällt wenn zwischen Dillberg - Ochsenkopf - Bmbg und Dillberg gewechselt wird oder die Bandbreite heruntergefahren wird. Es ist die Frage, ob das relevant ist. Ich behaupte nein. Erstes Fazit: Ein Digitalradio wird mobil für die etablierten Ketten keinen nennenswerten Vorteil bringen.
Bleiben also "weitere Programme". Und da, um es hier auf die Region Nbg zu beschränken, wird man "Otto-Normal" schon vor Erlangen West Schwächen bei den Lokalsendern aus Nbg ausmachen können. Da brächte eine DAB-Versorung, so sie vollständig das zuständige Regionalgebiet abdeckt Verbesserungen, bei UKW wären da genau genommen Funzeln notwendig.
Ein weiteres Fazit also daraus: Was ist das Versorgungsgebiet? Und wie hoch darf der Aufwand (technisch und monetär) sein um eine Vollversorung zu realisieren.
Ein weiteres Thema sollte die ortsgebundene Versorgung sein. Da bin ich, ich beziehe mich jetzt mal auf die Region Nbg, mit meiner 8-Element-Yagi ein Sonderfall. Die Masse hat entwender einen Kabelanschluß oder DVB-S mit "UKW-Wurfantenne". Über letzterer Realisierung sind nur im näheren Umfeld wirklich die Lokalsender immer einwandfrei empfangbar. Die Frage "wer stellt es fest, daß es leicht angerauscht ist" oder "stört es wenn es leicht angerauscht ist" kann ich nicht beantworten, will ich auch nicht. Über DVB-S ist die Auswahl bekanntermaßen recht groß und deckt alle landesweiten Programme ab, so man weiß, daß der Receiver per Kabel mit einem Verstärker verbunden werden kann. Trotzdem habe ich sich sogar schon hier in der erweiterten Umgebung Klagen über den angeblich schwachen Empfang der Lokalsender gehört. Da gibt es dann wohl doch vielleicht Potential. Aber man sollte nicht vorschnell sein, vermutlich sind gleiche Anforderungen auch an digitales Übertragungssystem zu stellen. Es rauscht dann eben nicht, sondern es blubbert, was für den Teilnehmer noch weniger hinnehmbar sein wird.
Letztlich versehe ich das ganze Digtialradio mit einem Fragezeichen. Stationär wird DVB-S sicher die Wahl sein, was es noch zu fördern gilt. Und da reicht die Werbung im D-Radio nach meiner Meinung noch nicht aus. High-Quality im Wohnzimmer ist für den Arsch, wenn man den Teilnehmer nicht selben zu erheben gewinnt um ein Peripheriegerät anzuschließen. Welches ist dann schon egal.
drahtlos

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von drahtlos »

@Schwabinger und Co.:
Es geht auch anders: Ich kann über 30 Programme per DAB mit der eingebauten Geräte-Antenne im Büro empfangen, auf UKW sind es maximal 10 - wer will in diesem Fall noch UKW? Nebenbei: ich arbeite auf dem Land, 30km von der nächsten Stadt entfernt!
Martyn136

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Martyn136 »

Auch wenn RA und Galaxy exklusiv terrestrisch nur dort zu finden sind.
Radio Galaxy sendet in zahlreichen Städten über FM ... und ich denke diese FM Stützfrequenzen sind der Hauptempfangsweg von Radio Galaxy. Daneben gibt es noch den Empang über Kabel und Internet, welche wohl beide noch vor DAB liegen.

Und dort wo Radio Galaxy nicht über FM zu empfagen ist gibt es entweder Radio Gong oder Hitradio N1 oder aber entsprechende Sender aus anderen Ländern oder Bundesländern, z.B. Welle1, Kiss Proton, Evropa 2, Jump, YouFM, planet radio, ...
dxbruelhart

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von dxbruelhart »

So könnten die ARD-Sender DAB mal richtig Schub geben:

Die Bundesligakonferenz am Samstag nachmittag sollte nur noch via DAB und nicht mehr per UKW ausgestrahlt werden. So ähnlich (nur erste Hälfte der Fussballspiele auf MW, zweitet Hälfte nur auf UKW) hatte man dies schon vor Jahrzehnten erfolgreich geschafft, einen grösseren Anteil Hörer auf ein neues Uebertragungsmedium herüber zu locken.
Mir ist klar, dass da aktuell nicht alle ARD-Sender mitmachen könnten, da der HR z.B. komplett aus DAB ausgestiegen ist. Der Verband der ARD könnte da aber auch diesen Sendern etwas Druck ausüben, damit diese wieder in DAB starten, und bei dieser Aktion mitmachen könnten.
Diese Umstellung sollte dann mit einer Vorlaufzeit von etwa 2-3 Monaten kommunziert werden, und dann auch wirklich so durchgezogen werden.
Zwölf

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Zwölf »

Warum wird auf FM also nicht geworben? Warum sagt man nicht auf WDR2, wo nur Ausschnitte eines Fußballspiels übertragen werden, dass sie auf DAB in voller Länge zu hören sind. Warum gibt es keine komplette Fußballkonferenz der Bundesliga auf DAB, und das nicht nur zum Ende der Halbzeit?
Also beim BR wird das so gemacht, dass auf UKW gesagt wird, dass das Spiel in voller Länger auf B5 plus zu hören sei.

Die Frage ist doch, was muss digitales Radio bieten können, um vom Hörer angenommen zu werden?

1.) Programmvielfalt? - die Mehrheit ist mit dem UKW-Angebot im großen und ganzen zufrieden; für die Minderheiten mit sehr intollerantem Musikgeschmack lässt sich das System nur bedingt wirtschaftlich betreiben.

2.) Immer den neuesten Stand der Technik um die Ausstrahlung effizienter zu machen und durch diese anbieterseitige Kostenreduzierung die Programmvielfalt erhöhen zu können? - das kaufen neuer Geräte, aufgrund häufiger "Verbesserungen" (wie DAB -> DAB+) stellt einen deutlichen Nachteil zum über Jaahrzehnte sicheren UKW dar.

3.) Titelinfos, Albuminfos und Bilder etc.? Nette Ergänzung, aber nicht wirklich notwendig, da dies für viele eher zweitrabngig ist, da Radio eher im Hintergrund läuft oder ein Sender eingestellt ist, auf dem das Lied so häufig läuft und vom Moderator angekündigt wird, dass es bekannt ist. Außerdem gäbs theoretisch auch über RDS (z.B. im Radiotext) die Möglichkeit solche Inhalte zu übermitteln, wenn man wirklich wollte.

Man könnte diese Liste wohl noch viel weiter führen. Aber die Frage wirklich beantworten wird sie wohl nicht. Aber so, wie diese Liste wenig zum Erfolg führen wird, führen es auch die derzeitigen Diskussionen. Ich frage micht, warum es keine Umfrage gibt, in der 1.) gefragt wird, ob die Person überhaupt ein Digitalradio kaufen würde, 2.) wie viel dies kosten dürfte, 3.) für welchen Gebrauch (stationär, mobil etc.) dies genutzt werden soll 4.) [wichtiger] Was die Kriterien für die Person sind, sich ein solches Radio zu kaufen und falls der Begriff "Programmvielfalt" fällt diesen genau erklären zu lassen wie er gemeint ist, da für viele Leute Programmvielfalt nur bedeutet, eine Auswahl verschiedener Programme, die ihre Lieblingsmusik spielen zur Verfügung zu haben, aber Programme anderer Genres nicht mitgezählt werden.
Aus den Ergbnissen dieser Umfrage wäre es sehr viel leichter ein Konzept für (terrestrisches) digitales Radio zu erstellen. Evtl. auch mit regionaler Auswertung. Ich könnte mir nämlich durchaus vorstellen, dass ein gut auf das Publikum abgestimmtes Digitalradioangebot vor allem auf dem Land punkten könnte, wo die UKW-Landschaft nicht so aufregend ist.
Manfred Z

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Manfred Z »

So könnten die ARD-Sender DAB mal richtig Schub geben:
Es gibt keine ARD-Sender, sondern voneinander unabhängige Landesrundfunkanstalten und das Deutschlandradio.
Die Bundesligakonferenz am Samstag nachmittag sollte nur noch via DAB und nicht mehr per UKW ausgestrahlt werden. So ähnlich (nur erste Hälfte der Fussballspiele auf MW, zweitet Hälfte nur auf UKW) hatte man dies schon vor Jahrzehnten erfolgreich geschafft, einen grösseren Anteil Hörer auf ein neues Uebertragungsmedium herüber zu locken.
Dieser Vorschlag verstößt gegen den SWR-Staatsvertrag und ist damit gegenstandslos (ähnlich gegen die anderen Staatsverträge bzw. Landesgesetze).Welche Sparten der SWR in welchem Programm sendet, ist im Staatsvertrag geregelt. Die je zwei Landesprogramme und die zwei gemeinsamen Hauptprogramme werden selbstverständlich über den Hauptverbreitungsweg UKW übertragen.
Mir ist klar, dass da aktuell nicht alle ARD-Sender mitmachen könnten, da der HR z.B. komplett aus DAB ausgestiegen ist. Der Verband der ARD könnte da aber auch diesen Sendern etwas Druck ausüben, damit diese wieder in DAB starten, und bei dieser Aktion mitmachen könnten.
Siehe oben. Die ARD kann keinen Druck auf den HR ausüben. Vielmehr ist die ARD als Arbeitgemeinschaft von den Landesrundfunkanstalten abhängig.
Diese Umstellung sollte dann mit einer Vorlaufzeit von etwa 2-3 Monaten kommunziert werden, und dann auch wirklich so durchgezogen werden.
Absurd. Ideologische Zwangsmaßnahmen sind kein geeignetes Mittel zur Digitalisierung des Hörfunks. Der öffentlich-rechtliche Hörfunk kann dabei nur verlieren. Und es gibt ja nicht einmal verbindliche Regelungen im Rundfunkstaatsvertrag aller Länder zur Digitalisierung und zukünftigen Analogabschaltung. Was der HR macht, ist vollkommen gesetzeskonform.

Noch einmal: Solange es keine eindeutigen Regelungen im Rundfunkstaatsvertrag gibt, kann die eine Anstalt (z.B. der BR) DAB fördern, die andere (z.B. der HR) DAB boykottieren. Alles völlig zu Recht. Eine Regelung im Rundfunkstaatsvertrag wäre auch wichtig, um die KEF in die Schranken zu weisen. Die KEF hat den Auftrag, den Finanzbedarf der Anstalten zu ermitteln und Einsparmöglichkeiten zu finden. Die desolate Lage von DAB in der Vergangenheit hat - bei der jetzigen Gesetzeslage - zu Recht zur Notbremsung geführt.

(Staatverträge der Länder haben den Status von Landesgesetzen. Der Bund ist im Bereich des Rundfunks nur für telekommunikationsrechtliche Belange (wie Frequenzordnung) zuständig. Er kann eine Digitalisierung des Hörfunks ohne die Unterstützung der Länder nicht durchsetzen.)



dxbruelhart

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von dxbruelhart »

@ Manfred Z.:
Wie ging diese Förderung des Umstiegs von MW auf UKW, eben auch bei Fussball-Sendungen denn damals, damals konnte es ja die Landesrundfunkanstalten machen, und sind sie denn jetzt dieser Freiheiten beraubt worden?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat damals bei diesem "ideologischen Zwang" gewonnen, nicht verloren, daher denke ich doch, dass die Landesrundfunk-Sender so auch gewinnen könnten, wenn man jetzt die Bundesligakonferenz auf exklusiv auf DAB ausstrahlen würde.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Manfred Z

Re: Der ultimative "Braucht Deutschland (k)ein digital-terrestrisches Radio"-Thread

Beitrag von Manfred Z »

Das kann der Bund ganz alleine.
Das ist nicht richtig. Die Frequenzbereichspläne müssen vom Bundesrat (also den Ländern) genehmigt werden. Nachdem sich die Länder bei der Abgabe des 800-Mhz-Bandes an den Mobilfunk über den Tisch ziehen lassen haben (Entschädigung für Altnutzer nicht geregelt), werden die in Zukunft sehr vorsichtig sein.

Eine generelle UKW-Abschaltung (FM im Band II) ist zur Zeit überhaupt nicht aktuell. Und da es keine Nachnutzer gibt (DRM ist kein aktuelles Thema), gibt es auch keinen Druck. Und es gibt einen Bestandsschutz für die, die jetzt auf UKW sind.

Außerdem gelten internationale Vereinbarungen zur Nutzung der Bänder (Europäischer Frequenznutzungsplan).
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