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Winfried Haug hat geschrieben: ↑So 15. Nov 2020, 13:50
Chris hat geschrieben: ↑Sa 14. Nov 2020, 05:23
Die LfK fördert den 11B ja meines Wissens, was ich gut finde, jedoch wird zu wenig in Richtung DAB+ als Mehrwert zu pushen getan. Was ich meine ist: Der Kunde müsste sagen "ohne DAB+ - ohne mich". UKW darf in keinem Kopf mehr hinnehmbar sein und dafür muss das Programmangebot stimmen.
Also die LfK agiert oft an der Realität und dem gesunden Menschenverstand vorbei. Zu Zeit der CDU Regierung wurden viele innovative Ansätze gekillt und auf die grösseren Monopolisten gehört.
Chris hat geschrieben: ↑Sa 14. Nov 2020, 05:23
Ich habe zwar die gleiche Kritik an der LfK, allerdings denke ich nicht dass dies an der damaligen CDU Regierung hing. Ich denke, es hing einfach an dem Stuttgarter Filz. Die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten und Antenne 1 sind nicht gerade konservativ, aus meiner Meinung jedenfalls. Aber hat man nicht die gleiche politische Meinung, ist alles andere ohnehin gleich "rechts", egal welche Meinung.....
Naja der Vorstand der LfK entscheidet bzw. schlägt die Lizenzen vor und der Medienrat stimmt zu. Bis auf das Beispiel Favorite/NRJ hat der Medienrat auch zu allem ja gesagt...und der LfK Vorstandsposten ist eben auch politisch besetzt. Die dicksten Böcke hat schon der damalige Vorstand beschlossen, der aus der CDU Zeit stammt.
Die Stuttgarter Pressehausgruppe hatte immer schon gute Kontakte zur CDU Landesregierung und der Vorstand der LfK hat die "unverbindlichen" Wünsche auch umgesetzt.. das ist in der Tat der Filz....
Damit war auch die große Richtung vorgegeben:
- Bereichssender stärken (insbesondere Antenne1 und Regenbogen)
- kleine Sender nicht weiter lizensieren
- DAB auf Sparflamme förderrn
- NKLs verhungern lassen
- RTL / Hithouse verhindern
Die waren mehr oder weniger politisch motivierte Ziele, die mit wirtschaftlichen Waffen ausgetragen wurden.
Vorallem die 3 Bereichsender (+ Radio Ton) haben gute UKW Frequenzen und nicht unbedingt den Drang, DAB zu forcieren. Ich erinner mich noch an diesen Eventkanal Liveradio, der von Radio7, Antenne1 und Regenbogen halbherzig betrieben wurde.
In Bayern hat man DAB gefördert, mit der Folge, daß masssig DAB Inseln entstanden sind und die Muxe voll sind. 2* Bundesmux, 1* BR und 2-4 regionale Muxe.
Davon kann man in BaWü nur träumen, aber solange die grossen und zahlungskräftigen Medienkonzerne DAB nur halbherzig fördert, wird sich nur langsam etwas ändern.
Ich finde den Ansatz von Dana Klasse, so etwas sollte gefördert werden... aber wehe das wird zu erfolgreich, dann kratzt es an den etabierten Sendern und das wollen die etabiererten Sender nicht.
Stell dir mal vor, man hat statt wie früher SWR1-4+ 1-2 Regionalsender und 1-2 Lokalsender nun 32 oder mehr Programme in guter Qualität, damit verteilt sich der Werbekuchen..
Ein Horror für die etablierten UKW Sender....
102.1 hat geschrieben: ↑So 15. Nov 2020, 14:09
Die UKW Landschaft in BaWü, die Bereichssender, die streng definierten Verbreitungsgebiete die LfK und deren Entscheidungen habe ich stets sowohl als politisch als auch als kleinbürgerlich wahrgenommen.
Antenne 1 hat als Stuttgart-Platzhirsch und selbst ernannte Nummer 1 in ganz BaWü erst das versucht, was der ORF in Österreich bis heute macht. Nur hatte Antenne 1 eben nie die politische Kraft DAB+ zu blockieren, und der SWR setzt eben auf DAB+. Man versuchte es seitens Antenne 1 lange mit Ignorieren, daher ging man anfangs einfach nicht auf DAB+, und hat schnell vergessen dass man zu DAB (alt) Zeiten zu den sogenannten "Early Adopters" gehörte und auch auf DAB sendete, ja sogar ein "Antenne Info Radio" veranstaltete. Bei Antenne 1 hat man dies rasch vergessen oder man "kann sich bewusst nicht mehr erinnern"......
Es wäre z.B. eine Idee gewesen, RT4 zu Radio7 Gruppe zu geben, dann hätte man in Teilen einen guten Empfang von Radio7 und Antenne1 gehabt, aber es ging wohl darum, das Sendegebiet von Antenne1 zu schützen. Regenbogen bekam ja Regenbogen2 genehmig (was ich immer noch merkwürdig finde), Antenne1 bekam die Frequenzen von Neckarburg und Radio7 indirekt die Region Neckar-Alb..
Das DAB im Radio 7/Donau3FM Gebiet ist auch ein gutes Beispiel für die DAB Politik in BaWü. Es hätte Radio7, Donau3FM und teilweise Seefunkt geholen, doch die Kosten alleine war zu hoch und es hatte auch keiner Interesse hier einen Sender zu finanzieren. Nun hilft die BLM aus, das zeigt ja, wo die Interessen liegen. Also die Bereichssender haben lange genug auf der DAB Bremse gestanden, da mag man sich nur nicht mehr daran erinnern. Man sieht es ja in Österreich, wenn die Platzhirsche nicht mitmachen, stockt DAB.
Seefunk hatte sich sogar überlegt via Schweiz in DAB zu senden.
Der SWR alleine ist zu wenig, die Privatsender müssen auch mitziehen, sonst reicht es nur für einen Mux und damit fehlt dann die Masse. Bei UKW gibt es eben Monopole, weil es nur wenige Freuquenzen gibt, bei DAB kann man auf einen Schlag 16 Sender anbieten, wenn man das noch in lokale Muxe runterbricht, wird es auch bezahlbar.
Der Weg von Dana ist ja prinzipiell super, nur bräuchte sie eben auch finanzielle Unterstützung der Politik ähnlich wie Digris in CH. Dort kann sich auch ein kleiner Sender DAB leisten, für viele Lokalsender lohnt sich ein DAB Sender weit ausserhalb des eigenen Sendegebietes kaum (vergrössert nicht die Werbeeinnahmen und kostet Geld).
Ich verstehe allerdings aus rein wirtschaftlichen Gründen die Haltung der grossen Bereichsender, man versucht eben so lange es geht die Konkurrenz (durch DAB) kleinzuhalten. Jeder Wettbewerb kostet Geld und ein kommerzieller Anbieter denkt eher an die Bilanz als die Frage wieviele DAB Programm wo zu empfangen sind.