DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Hagbard Celine

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Hagbard Celine »

Um mal wieder On-Topic zu kommen: Um DAB retten zu können, muss es überhaupt überall empfangbar sein. UKW ist empfangbar - blockiert aber bei Großsendern teilweise für über 100 km eine Frequenz komplett, und das pro Sender. Das derzeitige Problem ist also, dass für die große Vielfalt in einem föderalistisch aufgebauten Land wie Deutschland das UKW-Band zu klein ist, aber eine Art Gleichwelle nur digital realisierbar ist. Also muss DAB her - aber bitte so, dass keine Nachteile gegenüber UKW bezüglich der Empfangbarkeit entstehen. In jeder Hinsicht.

Dazu muss folgendes erfüllt sein:

1. Landesweite Versorgung mit akzeptablen Mindestfeldstärken. Damit meine ich aber nicht, die Gegend GSM-artig mit 100-Watt-Kleinsenderchen zuzupflanzen, sondern von guten Standorten auch mal mit 5 kW oder so zu senden. Ein kleines Bisschen Overspill sollte auch drin sein, da es besonders im Auto alles andere als vorteilhaft ist, wenn der Sender direkt an der Landesgrenze abbricht.

2. Erstellung von Regionalensembles. Diese bieten kleinen Regionalsendern und auch ortsüblichen Sendern aus Nachbarbundesländern (z.B. SWR/BR in Rhein-Main, MDR/HR im Raum Göttingen, WDR in Mittelhessen etc.) die Möglichkeit, in dem für sie bestimmten Gebiet empfangbar zu sein. Diese müssen nicht 100%ig empfangbar sein, da sie nicht zur Grundversorgung gehören, sollten aber in weiten Teilen des Zielgebiets empfangen werden können. Bitte nicht ins L-Band, sondern ins Band 3.

3. Stadtensembles in größeren Städten. Hier kommen dann die NKLs und andere Sender rein, die nur Lizenzen fürs Stadtgebiet haben und auch nur dort im Kabel sind. Verbreitung über einen zentralen Sender im Stadtgebiet, für Frankfurt bietet sich z.B. der Europaturm an. Aus meiner Sicht lieber Minisender in einem eigenen kleinen Bereich in Band 3 - ob man sich entscheidet, eher das L-Band dafür zu nehmen, steht offen.

4. Aufrechterhaltung der Empfangbarkeit. Für Werksautoradios sollte es dazu nicht zu teure Umrüstmöglichkeiten geben, die zur Not auch aus einer Art UKW-Modulator (ähnlich den UHF-Modulatoren in Set-Top-Boxen oder Videorecordern) bestehen können. Auch sollte man mit der schrittweisen Umstellung auf DAB abwarten, bis die Technik billig genug geworden ist - denn ein Duschradio sollte auch mit DAB nicht wesentlich mehr als 10 Euro kosten. UKW-Modulatoren für den Heimgebrauch, als Klemmlösung für Teleskopantennen oder Stecklösung für Antennenanschlüsse, wären auch denkbar, sobald die UKW-Grundversorgung aufgelöst wird.

Andreas W

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Andreas W »

"Mit einem halbwegs durchschnittlichen Equipment ist störungsfreier UKW-Empfang heutzutage überhaupt kein Problem mehr, sofern man sich mit den landesüblichen Programmen zufriedengibt."

Sofern man sich mit Bayern 1-5 und Antenne Bayern zufrieden gibt, ist das hier bei uns richtig. Aber die hiesigen Lokalsender (R.Charivari, R.Chiemgau) sind, solange man keine Dachantenne nutzt oder in Sendernähe wohnt, im Stereobetrieb definitiv leicht bis mittelstark verrauscht, und das bei eigentlich nicht schlechten Signalen. AFN aus Prien, Antenne Salzburg, Welle1, Kronehit empfange ich sogar mit Dachantenne mit leichtem, aber in Pausen gut hörbarem Rauschen, obwohl quasi noch Ortssender (zumindest weit über RDS Niveau). Wer nicht gerade in Sendernähe wohnt, hat wohl außer bei den "alten" Ketten keinen absolut störungsfreien Empfang, das muss man auch mal klar sagen. Von DLF und DeutschlandRadio gar nicht erst zu sprechen.

Aber natürlich ist dieses leichte Rauschen für die meisten nicht relevant. Und andere, die das Rauschen nicht stört, sind durch MPEG Artefakte genervt. Das ist halt immer Ansichtssache. Ich sehe DAB aus programmlicher Hinsicht als Vorteil, weil es mir ein Mehr an Programmen liefert, das UKW einfach nicht mehr packen kann (weil überfüllt). Aus DXer Sicht ist mir DAB natürlich ein Dorn im Auge, weil stinkfad.

Ach ja, und gegenwärtige Zustände wie das Haltmachen des Signals an Landesgrenzen oder schlechten Indoorempfang, oder schlechten Klang durch niedrige Bitraten, sollte man nicht unbedingt am System DAB festmachen. Das kann sich für die nächsten Ensembles, die da noch kommen werden (hoffentlich), durchaus deutlich ändern. Wenn UKW ebensolche sinnlosen medienpolitischen (aber nicht systembedingten) Einschränkungen hätte, wie z.B. Leistungsbeschränkung auf 1kW; Messpunkte in Nachbarbundesländern, an denen das Signal bestimmte, völlig überzogen niedrige Werte nicht überschreiten darf; dann wäre es mit dem UKW-Empfang und v.a. mit dem vielgelobten Overspill auch nicht allzu weit her. Erst wenn DAB die Chance hat, richtig loszulegen (mit genug Kapazität, mit vernünftigen Sendeleistung), dann ist meiner Ansicht nach eine gerechte Grundlage gegeben, beide Systeme zu vergleichen.


Aber wir können diese Diskussion noch so oft führen: es muss sich einfach zeigen, wie Hörfunk in Zukunft hier stattfindet. Ob auf UKW oder DAB oder sonstwelchem System. Es muss sich zeigen, ob die Verantwortlichen fähig sind, DAB doch noch ordentlich auf den Weg zu bringen, oder alternativ das UKW-Band neu zu ordnen. Und da bin ich in jeglicher Hinsicht weiterhin spektisch. Bei beidem! Das heißt: bis auf weiteres bleibt alles beim alten, denke ich. DAB dümpelt weiter dahin, wird vielleicht mal eingestampft oder auch nicht, UKW wird mehr und mehr zugefunzelt, und wir werden noch viele solcher Diskussionen führen. Vielleicht gibts auch irgendwann die große UKW Abschaltungswelle, wo nur mehr einige wenige Ketten übrig bleiben, weil alternative Medien dem Hörfunk völlig den Rang abgelaufen haben. Wer kann das jetzt schon sagen?

D.J.

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von D.J. »

Vielleicht sollte man die Autohersteller auch mal stärker einbinden. Ich hab bisher noch keinen Hersteller gesehen, der als kleinste Radiovariante ein DAB Gerät anbietet. Nur wenn mehr Leute die Geräte haben, kann man auch ohne Radiofreak zu sein, die Vorteile kennen Lernen.

Ich mach mir ab und zu nen Spaß daraus und versuche mich in Mediamarkt und Co über DAB beraten zu lassen. Dabei kommt seitens der Verkäufer nur Müll rum. Kaum einer weiß, wie das funktioniert. So kauft sich garantiert keiner solch ein Gerät.
maggus

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von maggus »

War gestern im Mediamarkt Worms und mußte festellen da war nicht ein einziges Radio(Autoradio) was DAB hatte also wenn sich da nicht bald was tut seh ich schwarz für DAB in Deutschland.
Hagbard Celine

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Hagbard Celine »

Haben die echt kein Woody da? Mann, sind die schlecht sortiert in Worms...

€: Oder bin ich einfach nur von den gut sortierten Frankfurter Media Märkten verwöhnt? Ich meine, die haben dort auch Woodys.

D.J.

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von D.J. »

Im Raum Düsseldorf/Köln gibts die Teile in jedem größeren Markt. Die ahnung der Verkäufer hält sich zwar in Grenzen, aber mein DAB52 habe ich vor einigen Monaten für gut unter 300 Euro bekommen.
pfennigfuchser

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von pfennigfuchser »

manches was man hier liest ist echt interessant. So sollen die Leute wahrscheinlich noch zu DAB gepruegelt werden! Man,lasst den Markt entscheiden! Und dieser entscheidet sich zur Zeit gegen DAB. Und wenn man nichts an DAB aendert, werden auch keine DAB-Geraete verkauft. Warum nicht liebe DAB als Ergaenzung, nicht als Abloesung, dann ueber DVB-Tb Radio verbreiten, wer moechte, dann ist eine grosse Vielfalt da. Ueber DAB sollten dann nur bundesweite Radiosender senden, das wuerde sinn machen und die Kapazitaeten wuerden sinnvoll genutzt. Und noch eines: wenn man schon liest, dass die Programme von Rheinland-Pfalz nach der Landesgrenze nicht mehr empfangbar sind, dann muss ich wirklich lachen. So kann doch DAB nicht abgeloest werden, swr3 z.b. ist weit in NRW empfangbar und wird da auch sehr geschaetzt, swr 1 und 4 und RPR1 uebrigens auch. Und Radio spielt eine sehr grosse Rolle. Eigentlich jeder hoert doch Radio. Das Gefaehrliche bei einer radikalen Umschaltung der Sender nur auf DAB koennte zur Folge haben, dass die Leute zu Hause ja eh schon auf Sat und Kabel umsteigen, im Auto dann lieber MP3 hoeren. Und das bedeutet fuer die Radiosender Werbeverlust und Pleite.
Thomas Birkle

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Thomas Birkle »

Der beste Weg ist der radikalste Weg: UKW abschalten und DAB aufschalten aber: wie wollt ihr einem Ottonormalverbraucher klar machen, dass er aus für ihn nicht nachvollziehbaren Gründen seine Stereoanlage sowie sein Autoradio und diverse andere Radiogeräte wegwerfen muss, die in Tadellosem Zustand sind bloß weil ein paar Leute in den Landesmedienanstalten der Meinung sind UKW hat ausgedient. Ein jeder Familienvater würde sich freuen wenn er für seine Kinder zwei neue Player anschaffen muss, nur damit diese Antenne Bayern o.ä. hören können. In meinen Augen ist eine komplette UKW Abschaltung bis 2015 oder 2020 nicht vorstellbar. In den USA hat man 1946 das UKW Band von 48 MHZ auf 90 MHZ verlegt, das ging gut bei nur 3000 Radioteilnehmern, aber UKW abschalten bei etwa 1 000 000 000 Radioempfangsgeräten in Europa, in meinen Augen schwerlich durchzusetzen und ich kann nicht glauben dass das ohne größere politische Probleme von sich geht. Am besten wäre es auf DAB Deutschlandweit Programme aufzuschalten die größtenteils nur über Kabel und Satellit empfangbar sind wie Klassik Radio, Sunshine live etc., so könnte DAB ein wunderbares Konkurrenzprodukt zu Kabel werden,(dass in meinen Augen wenig Zukunftschancen hat) und sich in einem deutlichen Abstand zu UKW profilieren. Das wäre in etwa so wie der Kabelkanal und MTV am Anfang der 90 nur für Kabelzuschauer empfangbar waren.
drahtlos

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von drahtlos »

Ich meine, die 10 beliebtesten UKW Programme aus Deutschland auf 2 Ensembles bundesweit verbreiten, ferner noch ca. 5 Spartenprogramme. So hätte DAB auch in Deutschland noch eine Chance. Dazu ein Verkehrsfunk-System, welches von einem Programmanbieter oder unabhängigen Betreiber für alle 15 Programme gemacht wird und man unabhängig davon, welches Programm man gerade hört, übertragen wird. In dieses Verkehrsfunk-System sollte alles reingepackt werden, was über DAB möglich ist (digitale Stau-/Unfall-Standortkoordinaten für Navigations-Systeme / Sprachwiederholung / die Sprachausgaben auch als Text für PDA's/Handy usw. / automatische Verkehrszähler in den berüchtigten Staugegenden mit Zunahme-/Abnahme Angaben / automatische Falschfahrer Alarmsysteme. Diese Systeme sollten grösstenteils automatisch ohne Umweg über die Studios arbeiten.
Peter

PS: natürlich wäre mir lieber wenn es gleich 3 bundeweite Ensembles wären.
Uebrigens: ein viertes Deutschland-weites Ensemble für alle Ausländer hätte auch seine Berechtigung. In England sind es gerade diese Ensembles/Programme, welche dort viele Ausländer bewogen haben, einen DAB Empfänger zu kaufen.
Aber wem erzähle ich das.
Thomas Birkle

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Thomas Birkle »

@drahtlos: An die Ausländer habe ich noch gar nicht gedacht, aber stimmt, die Ausländer sind eine große Gruppe hier in Deutschland, wenn es für die ein paar Programme über DAB gäbe würden die sich hier zu allererst DAB zulegen. Ein Schritt weitergedacht:Urlaubsprogramme für Deutsche in Spanien oder Italien würde auch zu einem mehr an DAB-fähigen Autoradios führen.
DAB muss über die Nachfrage eingeführt werden, eine DAB Einführung von oben durch Richtlinie so uns so oder §§ würden viele glaube ich nicht mitmachen, DAB hätte in 20 Jahren noch den Ruf:"das haben die uns da oben eingebrockt, UKW was eh viel besser". Siehe auch Mankiw, Volkswirtschaftslehre, Seite 69 ff.
Manager.

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Manager. »

@ Chris4981:

Zur einen Frage:
UKW-Zwangsabschaltung ist Blödsinn.

Zur anderen Frage:
Um DAB zu retten, wäre es zunächst einmal notwendig die entsprechenden Empfänger bereitzustellen. Genauer gesagt: Es fehlen halbwegs preiswerte Mehrnorm-Empfänger (AM/FM/DAB).

Bei der UKW-Einführung hat niemand gefordert die Mittelwellensender abzuschalten. Aber es wurden sehr bald alle neu gebauten Radios automatisch auch mit einem UKW-Empfangsteil ausgestattet. Wer sich also ein Radio kaufte, erwarb damit automatisch auch einen UKW-Empfänger; selbst wenn er nur ein Mittelwellenradio kaufen wollte.

Bei DAB läuft das komplett schief. Es gibt bisher nur ganz wenige Radiogeräte, die UKW und DAB empfangen können. Wenn ich mir ein Radio kaufen will, dass auch DAB empfangen kann, und mir dann gleich das superteure Premiumprodukt kaufen muss, um nur wenige oder gar keine zusätzlichen Programme über DAB hören zu können, wird das nie was.

Unsere Wirtschaft funktioniert nach Angebot und Nachfrage.
Eine große Nachfrage nach Radiogeräten besteht derzeit nicht. Trotzdem gibt es keinerlei attraktiven Angebote, um eine höhere Nachfrage auszulösen.

Nein. So wird das nichts.
Wasat

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Wasat »

Bei der UKW-Einführung hat niemand gefordert die Mittelwellensender abzuschalten. Aber es wurden sehr bald alle neu gebauten Radios automatisch auch mit einem UKW-Empfangsteil ausgestattet. Wer sich also ein Radio kaufte, erwarb damit automatisch auch einen UKW-Empfänger; selbst wenn er nur ein Mittelwellenradio kaufen wollte.
Genau so ist es! Die Geräte MÜSSEN abwärtskompatibel und preisgünstig sein, was in Anbetracht der heutigen Mikroelektronik kein Problem sein dürfte.

Allerdings kommt heute ein erschwerender Umstand dazu, der nicht unterschätzt werden darf. Es gibt nämlich eine Übersättigung mit Rundfunkangeboten. Bei der Einführung des UKW-Rundfunks waren die Kapazitäten der Mittelwelle - bei 1 bis2 Programmen - schon erschöpft. Zusätzlich Programme mussten in einen anderen Wellenbereich. Auch heute müssten neue Programme in einen anderen Wellenbereich, doch es gibt eben schon mehr als genug davon. Und indem man, wie oft praktiziert, Minderheitenprogramme nur mehr digital überträgt, schafft man keine allgemeine Akzeptanz. Ein Ansatz wäre, indem man alle Autoradios mit DAB-Teil ausstattet und bei den Serviceprogrammen Zusatzinfos anbietet, die die Analog-Hörer nicht erhalten. Innerhalb von ein paar Jahren würden im Auto die meisten Leute DAB hören.
Manager.

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Manager. »

@ Wasat:

Ganz richtig. Gerade in einem gesättigten Markt, wie wir ihn haben, ist es besonders schwierig eine neue Gerätenorm zu verkaufen. Um so unverständlicher ist es auch für mich, dass man den Markteinstieg ausgerechnet über das Premiumsegment versucht. So kann man doch keine breiten Käuferschichten ansprechen.

DAB ist nun mal kein Selbstgänger wie es UKW und die analogen Satellitenschüsseln bei ihrer Markteinführung waren. Bei beiden genannten Systemen sorgte die zuvor technisch nicht mögliche, aber vom Verbraucher gewünschte Programmvielfalt zur schnellen Akzeptanz und zu ungeheurer Kauf-Nachfrage.

Anders als UKW und SAT wird DAB vom Durchschnitts-Verbraucher, sofern er das System überhaupt wahrgenommen hat, eben nicht als Quantensprung empfunden und hat zudem ein vergleichsweise schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis (hohe Kosten für neue Geräte/Antennen <-> nur wenige Programme mit bescheidener Ausbreitung).

Wer mit 18 den Führerschein macht und sich seinen ersten Gebrauchten über einen Ratenkredit beschafft, wird sich (abgesehen von ein paar Freaks) nicht auch noch einen Woodstock leisten können und wollen. Es fehlen ganz einfach preiswerte Angebote.

Kurzum: Wenn die Geräteindustrie nicht dazu übergeht, DAB flächendeckend in allen neugebauten UKW-Radios einzubauen, wird man die digitale Technik nie unter's Volk bringen. Wer sich dann aber ein neues Radio kauft, wird beim Ausprobieren sicher auch mal die DAB-Taste "erwischen" und zumindest neugierig werden. Und im Laufe der Jahre könnte DAB über einen höheren Bekanntheitsgrad auch zu einer größeren Beliebtheit gelangen.

Aber solange DAB fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit sendet, bleibt es ein Rohrkrepierer.

Da ist es dann auch nicht entscheidend wieviele Kanäle oder Ensembles auf der nächsten Wellenkonferenz vereinbart werden. Bei der geringen Anzahl verkaufter Endgeräte wird das dann ohnehin kaum jemand registrieren; aber nur für Rundfunk-Freaks wird man den ganzen technischen und finanziellen Aufwand nicht ewig treiben können.
Georg Acher

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Georg Acher »

Wasat: "Die Geräte MÜSSEN abwärtskompatibel und preisgünstig sein, was in Anbetracht der heutigen Mikroelektronik kein Problem sein dürfte."

Tja, anscheinend bekommt das aber keiner mit (oder will es nicht).

Ein DVB-T Tuner allein (d.h. das Metallkästchen) kostet in Stückzahlen so ca. 10-15EUR (DVB-S übrigens so <8EUR). Die Rechenleistung für DVB-T-Dekodierung da drin (ist ja ein DSP) würde *locker* reichen, auch DAB zu empfangen und gleich noch MP2-Audio zu dekodieren. Notfalls klemmt man noch für 1EUR etwas RAM dazu. Und FM ist in Software damit auch recht einfach zu machen. Gibt also FM, DAB und DVB-T (mit zusätzlichem MPEG2-Decoder) in einem. Es fehlt also effektiv nur an der Software und die eierlegende Wollmilchsau wäre da...

Georg
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Gesperrt