DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Chris4981

DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Chris4981 »

Moin Moin :) habt hier das hier gelesen ?
http://www.satundkabel.de/index.php?lin ... ort=Medien

Meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

Wisst Ihr wie ich es anstellen würde ? Es ist ja so, daß es Ablaufdatümer für Programmanbieter gibt. Zum Beispiel die LfK schreibt doch immer für eine gewisse Zeit aus.

Erstmal müsste man die beschließen, daß als Beispiel die UKW Frequenz 101,3 stuttgart und 107,7 nach ablauf der Sendelizenz NICHT mehr wieder vergeben werden.

Was würde also bei Antenne 1 und Der neuen 107,7 passieren !? sie würden Sturmwerbung machen.

"Die Landesanstalt für Kommunikation hat beschlossen....." usw. Das würde alle rutsch lang gesagt werden und auch zu Demonstationen führen. Dies heißt wiederrum daß Digitalradio gepuscht wird, weil der Hörer in Stuttgart gezwungen ist, wenn er die Sender weiter haben will sich ein Digitalradio zu kaufen. So kann man das Schritt für Schritt erzwingen in dem man monatlich oder halbjährlich zwei Sender vom Netz nimmt und nur noch via DAB empfangbar macht.

Meine Meinung ist, daß Deutschland zum Umstieg gezwungen werden muss, da es sonst beim UKW bleibt.

Wie seht ihr das ? habe ich recht oder sagt ihr völliger Blödsinn ?

Ich bin gespannt.

Liebe Grüße
Chris
seventeen

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von seventeen »

Meine Meinung ist, daß Deutschland zum Umstieg gezwungen werden muss, da es sonst beim UKW bleibt.
Ersetztest du das Wort "gezwungen" mit "überzeugt", wäre dieser Satz grundrichtig.
Sollte ich für RPR und SWR zu teurer DAB- Technik gezwungen werden, würde sich zumindest die Frage nach dem Mehrwert und dem konkreten Sinn einer solchen Aktion auftun.

Während DVB-T eine Set-Top-Box- Angelegenheit ist, wäre ein harter Umstieg von UKW auf DAB großteils ein Sache des kompletten Hardware- Austauschs.

So wäre DAB nicht zu retten.

Grenzwelle

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Grenzwelle »

Chris,

was Du gleich als falschen Weg abtust , ist nach Jahren des kleinstaaterischen Dilettantismus der erste Funken einer neuen Herangehensweise.

Dafür kommt wieder die Zwangsumschaltung aus der Mottenkiste ... *gähn*

ulionken

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von ulionken »

Hallo,

meine Meinung: Ich sehe keinen vernünftigen Grund, die UKW-Verbreitung einzustellen. Wieso sollte wegen einer neuen Technik, die zumindest beim stationären Empfang nur marginale Vorteile bietet, eine ältere funktionierende Technik aufgegeben werden? Millionen von Empfängern würden dadurch wertlos, und jeder Politiker, der das mit Zwang forciert, wäre ziemlich schnell weg vom Fenster. Ich persönlich würde mir nach einer solchen Zwangsabschaltung von UKW erst recht keinen DAB-Empfänger kaufen, sondern auf andere Verbreitungswege umstellen.

DAB wird sich nur dann durchsetzen, wenn es neue, ausreichend attraktive Inhalte bietet. Die sind wohl nirgends in Sicht. Wenn DAB sich nicht von sich aus als eigenständiges Medium behaupten kann, dann sollte man darüber gezielt Spartenprogramme für Minderheiten verbreiten (spezielle Musikfarben, Wiederholungen von Wortprogrammen) oder diese Technik nicht weiter verfolgen.

73 de Uli
Channel Master

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Channel Master »

1. Räumung des VHF-Bandes von TV-Sendern. Im UHF-Band sollte sich noch ein Plätzchen für diese finden lassen. DVB-T ist dabei auch ein Thema.
2. DAB-Aufschaltung aller bisher ortsüblich empfangbarer UKW-Programme, evtl sogar ortsmöglicher UKW-Programme, z.B könnte man das RLP-Bouquet auch in Köln abstrahlen.
3. komplett flächendeckende DAB-Versorgung sicherstellen (Keller-Empfang)
4. Abschied vom Grundsatz, dass die Grundversorgung des UKW-Empfangs den Brüllwürfel im Keller einschließt.
5. Abschaltung aller UKW-Funzeln ausser DLF und DLR
Bis hierhin werden erstmal diejenigen gezwungen auf DAB zu gehen, welche schlechte UKW-Empfangslagen haben. Dann ziehen wir die Schlinge noch enger:
6. Neukoordinierung des gesamten UKW-Bandes. Das heißt:
a) DLF bekommt den Bereich 87,6 bis 88,5, DLR bekommt den Bereich 88,6 bis 89,5, max. 15 Großsenderstandorte im gesamten Bundesgebiet mit jeweils 100kw. Das deckt 95% der Bevölkerung ab, die unbedingt auf UKW bleiben wollen (also Dachantenne). Der Rest muss auf DAB wechseln.
b) Abschaltung DLF und DLR-Funzeln
c) Die ARD-Rundfunkanstalten bekommen für jeweils 5 Senderketten nur noch wenige Großsenderstandorte. Das WDR-Gebiet bekommt z. B. nur noch 3 Standorte zugeteilt, z.B. Langenberg, Bielstein und einer im Süden (Venusberg, Stolberg oder Bärbelkreuz).
Das deckt 85% der NRW-Bevölkerung ab. Die restlichen 15 % müssen auf DAB wechseln. Die anderen Länder gehen genauso vor, dabei ist klar dass der BR mehr Standorte braucht, da das Land größer ist, vielleicht 5 Standorte.
d) Nach 5 Jahren Reduzierung der Sendeleistung der verbliebenen UKW-Standorte. Langsam den Saft abdrehen, das treibt dann früher oder später jeden dem DAB in die Arme.

Nebenbei haben wir dann für die UKW-Restlaufzeit das DXer-Paradies, wie in den 80ern oder noch besser.
EmmWeh

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von EmmWeh »

Chris4981 schrieb:

> Was würde also bei Antenne 1 und Der neuen 107,7 passieren !?
> Wie seht ihr das ? habe ich recht oder sagt ihr völliger Blödsinn ?

Keins von beiden. Ich würde mich kurzerhand entscheiden, daß beide Programme für mich entbehrlich sind. Die 107,7 ist ab und zu ganz nett, aber keine teure Neuanschaffung wert. Über die Antenne brauchen wir gar nicht erst reden.

Wie's schon andere sagten: Der Mehrwert muß stimmen. Daher mein Vorschlag:

Alle Sender bekommen Ihre Lizenz ab sofort nur noch im Bündel UKW & DAB für die nächste Periode. Ab der übernächsten Periode wird UKW mit fixem Datum abgeschaltet. Gleichzeitig müssen alle Öffi-Programme zwingend über DAB verbreitet werden. Kleine Lokalsender und Spartenprogramme erhalten für eine Lizenzperiode Subventionen für die DAB-Verbreitung und bereichern das Angebot. Die Info-Programme der Öffis, Ausländerprogramme und DLR als Kultursender werden ausschließlich und ab sofort über DAB verbreitet. DLF als Inforadio darf leistungsstarke UKW-Sender noch für eine Periode behalten, Funzeln müssen an Lokalsender als Stützfrequenzen übergehen.

Als Kunde habe ich somit zumindest die Wahl, ob ich mir sofort wegen der interessanten Programme ein DAB-Radio zulege. Und ich weiß, daß die nächste Anschaffung auf jeden Fall ein Kombigerät sein muß.

Programmlich habe ich zumindest das UKW-Angebot zur Auswahl.

Technische Rahmenbed. wie die Abschaffung der untauglichen L-Bänder verstehen sich von selbst.

Da DAB im Programmangebot schon jetzt auf dem absteigenden Ast ist, glaube ich aber nicht mehr an eine Durchsetzung. DAB ist wohl leider schon tot.

seventeen

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von seventeen »

ulionken schrieb :
Wieso sollte wegen einer neuen Technik, die zumindest beim stationären Empfang nur marginale Vorteile bietet, eine ältere funktionierende Technik aufgegeben werden? Millionen von Empfängern würden dadurch wertlos
DAB wird sich nur dann durchsetzen, wenn es neue, ausreichend attraktive Inhalte bietet.
Mit diesen beiden Punkten ist das Ausgangsthema eigentlich sehr gut umschrieben und bereits abgehandelt.
delfi

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von delfi »

alles schön und gut, was hier zu lesen ist. Aber habt Ihr Euch mal Gedanken darüber gemacht, was sonst außer DAB kommen soll? DAB ist international im Aufwind, da wird es sich Deutschland auf längere Sicht nicht erlauben können, auf DAB zu verzichten.

Und für flächendeckenden Rundfunk wird z.B.: DVB-T noch laaaaaaaaange kein Thema sein.

Der Mangel an DAB ist einfach, dass viele einfach noch nichts davon wissen.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Der Korken

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Der Korken »

Genau. Weil alles, was aus GB kommt, gut ist und auf jeden Fall funktioniert. Daher importieren wir auch alle Ideen von denen.

Du meine Güte, die geballte Kompetenz im Forum fährt mal wieder alles auf, um auf ein totes Medium hinzuweisen, das von ALLEN Beteiligten zu den Akten gelegt wurde ( jedenfalls derzeit ). Kinder : Arbeitet doch erstmal eine Zeit lang in einem "Media"-Laden, dann wißt ihr, wo es lang geht. Informiert euch bei denen, die NICHT die Pressetexte rausgeben- dann wisst ihr auch, wie es um euer DAB steht. Zur Zeit liegt DAB im Hospiz.

"DAB ist international im Aufwind".
Wie gut, dass man Renovierungsarbeiten und Reinigungsdienste steuerlich absetzen kann - somit brauche ich mir keine Gedanken zu machen, was nach mir passiert, wenn ich hier vor meinem PC plötzlich platzen sollte : vor lachen.

Grenzwelle

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Grenzwelle »

Naja, mit Pressemitteilungen muss man wirklich vorsichtig sein.

Habe letzte Woche am Zeitungskiosk in der Infosat geblättert. Zum Thema DAB äußerte sich ein gewisser Volker Lauke, dass das Medium auch in Deutschland eine hohe Akzeptanz habe ... :D

Free Speech

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Free Speech »

Sorry, aber mir hat immer noch keiner gesagt, wozu DAB überhaupt gut sein soll?
Europa stellt sich auf DVB ein, und wenn bei DVB-S Rundfunk mit drauf ist, warum soll dann bei DVB-T kein Rundfunk mit drauf sein? UKW braucht dringend eine komplette Neuordnung (vorallem Quasi-Gleichwellen) und DRM könnte die in D seit 20 Jahren fast ungenutzen MW/LW/KW Frequenzen attraktiv machen. Wo ist da noch Platz für DAB - warum sollten 200 Millionen UKW-Empfänger auf den Schrottplatz :confused:
Ehemaliger User

Geloescht

Beitrag von Ehemaliger User »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Chris4981

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Chris4981 »

Weil ihr das gerade mit den Bundesweiten Ensembles erwähnt.

2006 ist es so weit :) hatte kürzlich ein Gespräch mit einem "internen" er sagte mir, daß man ab 2006 ein 2. ens. für BW machen möchte und es sei angedacht ein Bundesweites Ens. zu machen mit unter anderem DLF und D-Radio.

Liebe Grüße
Chris
Andreas W

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Andreas W »

Endlich mal wieder treiben wir die gute alte DAB Sau durchs Dorf. Als hätten wir das nicht schon oft genug gemacht.

Aaaaaaaaaalso nochmal:

Warum DAB? Es ist ein *internationaler* Rundfunkstandard (international ist in Rundfunksachen wohl immer auf alle Länder außer USA und Japan bezogen) und derzeit der einzige, der in der Lage ist, UKW adäquat zu ersetzen. Jeder andere (DRM, DVB-T, UMTS...) hat systembedingte Unzulänglichkeiten, die wir hier schon oft genug durchgekaut haben (mangelnder Mobilempfang, teure Sendernetze, keine UKW-vergleichbare Qualität erreichbar, kein kostenloser Empfang). Sollte DAB hier in Deutschland ad acta gelegt werden, hoffe ich darauf, dass dies europa-/weltweit geschieht, denn sonst haben wir in einigen Jahren ein Szenario, dass man tatsächlich eine Unzahl an verschiedenen Empfängern benötigt, um alle Systeme der einzelnen Länder empfangen zu können. Also: wenn dann europaweit zu DAB stehen, oder europaweit den Käse abschalten.

Warum nicht DAB? Weil Hörfunk für normale Leute kaum mehr eine Rolle spielt und deshalb kein/kaum Bedarf an mehr Programmen, irgendeiner Verbesserung der Empfangsqualität oder dergleichen besteht. Mit einem Wort: die Vorteile von DAB sind zu gering, um Leute zum Umstieg zu bewegen. Aus diesem Grunde kann DAB nur erfolgreich kommen, indem man kurz-/mittelfristig UKW abschaltet (wie bei DVB-T), oder indem man DAB in alle neuen Empfänger mit dazu mogelt. Letzteres beinhaltet die Möglichkeit, dass uns UKW erhalten bleibt und DAB einfach ein neuer Wellenbereich wird.

Was, wenn DAB nicht kommt? Der normale Hörer hört weiterhin sein UKW. Allerdings werden dann mit Sicherheit viele viele weitere Füllsender kommen und die wirklich allerletzten Kapazitäten ausgenutzt. Bis DLF, DRadio und die vielen neuen Privatprogramme mal flächendeckend zu empfangen sind, wird es noch viele viele Funzeln geben, die euch ärgern werden. Auch so ist dann UKW-DX wohl mehr und mehr auf dem absteigenden Ast. Deshalb wäre mir die vorhin genannte Variante am liebsten, wenn DAB einfach ein neuer Wellenbereich würde und man die vielen Funzeln, die eh keinen vernünftigen Empfang bringen, abschalten würde. Dann könnte man auch wieder DX betreiben *UND* hätte eine Vielzahl an zusätzlichen Programmen in DAB.

Was wird passieren?
Vor der Wellenkonferenz 2006 *kann* sich an DAB nichts wesentliches ändern. Es gibt keine neuen Kapazitäten, das L-Band will ohne Förderung keiner nutzen, die Band III Kapazitäten liegen aber sogar auch tlw. brach, weil nur ein Ensemble für Hörer unattraktiv ist, sich ein DAB Gerät zuzulegen. Der Indoor-Empfang ist bescheiden und am Ausbaustand derzeit wird sich nichts gravierendes ändern, da ohne volle Pakete / ohne genug Anbieter v.a. im Norden nicht mehr weiter ausgebaut wird. DAB liegt also hierzulande im Koma, wie das bereits schön beschrieben wurde. Koma deshalb, weil die Ausstrahlungen ja erst mal weiter gehen werden.

Zur Konferenz 2006: wenn Deutschland hier nicht zusieht, *genug* Kapazitäten zu ordern, geht DAB mit Sicherheit den Bach runter, weil es dann weiterhin all die Probleme haben wird, die es jetzt hat. Genug heißt: mindestens 1 bundesweites Paket, mindestens eine zweite Abdeckung pro Bundesland (besser 2), mindestens 1 regionales Ensemble pro Region, in Ballungsräumen besser 2... Und das alles im Band III und mit ordentlich Power. Nur wenn DAB mindestens so gut geht wie UKW (d.h., keine peinlichen Aussetzer 1km hinter der Landesgrenze, kein Blubbern im Wohnzimmer, keine Klangqualität wie aus dem Schuhkarton (128kbps Programme in NRW/NSA), nur dann ist es überhaupt ansatzweise interessant. Außerdem sollten die Verantwortlichen zusehen, die Umsetzung der Ergebnisse der Konferenz *schnellstmöglichst* anzugehen, denn es ist im Grunde höchste Eisenbahn. Wenn die ersten neuen Band III Ensembles erst 2010 oder noch später kommen, ist DAB bis dahin längst gestorben. Es ist ja jetzt schon ein sehr kritischer Zustand: die Förderungen laufen mehr und mehr aus, man sieht, dass alle Privaten ohne Förderung abspringen, selbst die Öffentlich-rechtlichen haben Probleme, ihre DAB Abstrahlungen finanziell rechtzufertigen. DAB kann es sich nicht leisten, weitere 10 Jahre in diesem Koma-Zustand zu bleiben. Frühestens 2007 (optimistisch gesehen) kann sich was verbessern, das sind noch satte 3 Jaher bis dahin. Eine lange Zeit für einen Koma-Zustand.

Wenn man dann genug Kapazitäten hat, sollten schleunigst alle öffentlich-rechtlichen Programme auf DAB aufgeschaltet werden, sowie neuzuverlängernde UKW-Lizenzen an eine Parallelverbreitung in DAB geknüpft werden. Nur so kann man Private dazu bewegen, auf DAB zu setzen. Es sollten auch die zuletzt aufgeschalteten Funzeln schleunigst abgeschaltet werden. Nur mehr die alten flächendeckenden 4-5 Ketten sollten on-air bleiben plus Lokalfunk, der vermutlich zuletzt auf DAB übersiedeln kann.

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