DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
peeraxel

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von peeraxel »

Wenn es eine sinnvolle Rettung gibt, nicht zwangsweise, lieber so:

1. Im Zuge der DVB-T-Umstellung ziehen nach und nach alle VHF-TV-Programme auf UHF um.

2. Nutzung der Kanäle 5 bis 12 komplett für DAB mit viel Gleichwellenbetrieb, wenig Auflagen bei der Koordinierung und internationaler Koodinierung nur im unmittelbaren Grenzbereich, damit viele Kanäle zur Verfügung stehen.

3. Erlaubnis für öRAs, wie in Großbritannien musikalische/inhaltliche Spartenkanäle zu betreiben, sowie Programme außerhalb des eigenen Bereichs per DAB aufzuschalten (z.B. WDR im SWR-Gebiet).

4. Erlaubnis auch an die Privaten, Low-Cost-Angebote national auf DAB zu schalten. Auch Möglichkeiten für internationale Anbieter schaffen. Mein Traum: BBC 6music und Caroline via DAB per Sponsoring.

5. Ein schwieriger Punkt: Reduzierung der GEMA- und Senderkosten (Liberalisierung des Senderbetriebs?), damit Low-Cost-Programme keine hohen Fixkosten haben. In Sachen GEMA halte ich das für besonders gerechtfertigt, da die einzelnen Stationen ja auch relativ wenige Hörer haben werden.

--->>> Dadurch könnten in Ballungsräumen vielleicht 30, vielleich auch 100 Programme per DAB empfangbar sein. Das würde die Attraktivität enorm steigern. Sobald genügend Leute DAB-Empfänger haben, stellt sich schon aus ökonomischen Gründen für viele Sender die Frage einer UKW-Abschaltung.

Mir ist natürlich klar, daß es vorerst wohl nicht so kommen wird.
Rolf, der Frequenzenfänger

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Gäääääähn! Alle paar Wochen wieder die ewig gleiche DAB-Diskussion... unsere Themen-Rotation ist schon fast so eng wie die Musikrotation im Dudelradio... ;)
Andreas W

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Andreas W »

Sollen wir uns umbenennen in "Formatradioforum", damit wir der Themen-Rotation gerecht werden? :D

Robert S.

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Robert S. »

in china ist ein sack reis umgefallen...

Terranus

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Terranus »

Die DAB Sau ist schon richtig mager, so oft wird die getrieben...

beste Rettung: jetzt abschalten, heftiger Relaunch 2007 mit neuen Frequenzen.
Ich sehe nicht wie man die Dahinsiecherei bis 2007 rechtfertigen soll. Das Geld für die derzeitige Abstrahlung sollte man sparen und dann 2007 investieren - und dann richtig.

radiohead

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von radiohead »

unsere Themen-Rotation ist schon fast so eng wie die Musikrotation im Dudelradio...
:hot: :joke:

Andreas W

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Andreas W »

Ich glaube, das größte Problem für DAB/DRM ist einfach das, dass sich heutzutage Hörfunk scheinbar nur mehr rechnet, wenn man eine wirklich gute Versorgung hat (momentan unbedingt notwendig: terrestrische UKW Hörfunkfrequenzen) und ein vollkommenes Mainstreamangebot anbietet. Alles andere krebst immer irgendwo an der Existenzgrundlage herum und droht meist nach wenigen Jahren zu scheitern.

Es muss also für künftige Programmanbieter, die über DAB und DRM mehr oder weniger sich vom Mainstream abhebende Zusatzangebote senden wollen, eine Möglichkeit geben, ihr Programm zu finanzieren, die über konventionelle Werbung usw. hinaus geht. Denn die scheint sich derzeit eben auf eine möglichst hohe praktische Verbreitung des Programms und ein möglichst junges, mainstreamiges Publikum eingeschossen zu haben, Punkte, die für solche Angebote eben nicht zutreffen.

Wenn ich mir ansehe, wie Lokalsender (als einzige Lokalsender in der Region wohlgemerkt) in relativ finanzstarken Regionen (wie z.B. Teilen Bayerns) kurz vor der Pleite sind, wenn ich mir ansehe, wie Klassik Radio und co. trotz mittlerweile zahlreicher UKW Frequenzen kurz vor der Pleite rumkrebsen, dann frage ich mich ernsthaft, wie sich DAB, DRM und co. jemals rechnen können für Privatanbieter, wenn die Marktdurchdringung dieser Systeme nicht schnellstens bei utopischen 80-100% liegt? Nicht einmal Kabelradio scheint sich zu rechnen, selbst wenn man mehrere Hunderttausend versorgen kann.

Terranus

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Terranus »

Radiowerbung ist eben bei weitem nicht so effektiv wie TV-Werbung. Da wird dann auch viel weniger bezahlt. Lokale Werbetreibende zahlen außerdem nicht gerade gut.
Diese richtig lokale Werbekultur - auch im Fernsehen - wie in den USA gibt es hier ja nicht. Dort macht einer ein neues Restaurant oder KFZ Werkstatt auf und kann dafür nen TV spot im örtlichen TV Sender schalten und erreicht damit auch eine ordentliche Zahl an Kunden.
Bei uns ist das nicht so, Werbung können sich nur die richtig Großen leisten.
Außerdem sind bei uns die Betriebskosten zu hoch. Stichwort eigene Sender betreiben etc. Bei uns muss ja immer der rosa Riese gefüttert werden.

Schwabinger

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Schwabinger »

Ein "Zwangsabschalten" von UKW zugunsten von DAB halte ich nicht für sinnvoll, eher kontraproduktiv. Das Medium Radio (in der Bedeutung gegenüber dem TV doch recht unwichtig!) wird eben vielmals gerade von den sog. Küchenbrüllern gehört (Radiowecker!). Eine Zwangsabschaltung im Stil von DVB-T passt da m.M. nicht, da TV meist nicht als Wecker oder Duschberieselung fungiert und auch nicht im Auto oder im Büro. Mit einer Zwangsabschaltung von analogem TV "ärgert" man i.d.R. eher das Wohnzimmer und das "Zweitgerät", ist aber meistens verschmerzbar, da wie oben schon treffend geschrieben, DVB-T schlicht mit einer SepTop-Box gelöst werden kann.
Einen Küchenbrüll(i)würfel kann man NICHT ersetzen. Und wenn Radio wenig Bedeutung hat, warum soll dann die Masse überhaupt diesen Küchenbrüllwürfel für morgends 15 Minuten MoShow-Berieselung überhaupt ersetzen? Dann svchaltet man halt für die 15 Min. den Fernseher ein oder lässt die Hintergrundberieselung halt ganz sein.
M.E. fördert man damit DAB nicht sondern treibt das Radio noch weiter in die Bedeutungslosigkeit.

Zur 2. (immer wieder kommenden) These, dass DAB mit Spartenprogrammen gepusht werden kann: Auch das halte ich für fraglich. Programme die wenig interessieren, kurbeln m.E. keinen Markt an. Spartenprogramme, z.B. Klassik Radio oder Jazzradio (oder böse: DLR und DLF) sprechen auch auf UKW sehr wenig Hörer an. Wenn dann DAB eben noch mehr (oder nur?) solcher "Spartenprogramme" anbietet, bietet das gewiss für manche (aber wegen Sparte halt sehr wenigen)einen "Mehrwert", eine Technik nur für Minderheiten hat sich m.W. aber noch nie durchgesetzt.

Eine neue Erkenntnis ist das aber alles nicht. In der ewigen DAB-Diskussion ist Andreas W. Beitrag vielleicht zielführend. Augen bis 2007 zu und durch ;)

@ Grenzwelle
Zum Thema DAB äußerte sich ein gewisser Volker Lauke, dass das Medium auch in Deutschland eine hohe Akzeptanz habe ...

:joke: :joke: :joke:

Hatten wir den "Experten" vielleicht mal hier im Forum als Gast? Wenn ja hat der aber nichts gelernt hier :D
Hagen

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Hagen »

@Andreas W.
Sollen wir uns umbenennen in "Formatradioforum", damit wir der Themen-Rotation gerecht werden?
Ich bin dabei und lege damit gleich mal los ;)

@Schwabinger

Grad wollt ich schreiben, wir sind ausnahmsweise mal der gleichen Meinung :rolleyes:, aber dann kam der Schuß Richtung Spartenprogramme. Selbstverständlich sprechen Spartenprogramme je Programm viel weniger Hörer an, als die sogenannten Mainstreamprogramme. Weil das so ist versuchen alle kommerziellen Kanäle fast das selbe zu bringen und alles abweichende auszublenden und sich nur in Belanglosigkeiten zu übertreffen, graben sich aber damit, weil sie eben dasselbe machen, gegenseitig das Wasser ab, müssen dann sparen, weil eben weniger Hörer übrig bleiben, konzentrieren sich noch mehr auf einen fast kartellähnlich definierten Mainstream und ... treiben das Radio noch weiter in die Bedeutungslosigkeit.

Anders dagegen sind die Hörer von Spartenprogrammen typischerweise eher dankbarere, aufmerksamere Hörer. Wobei dieser Effekt bei Abspielkanälen meiner Meinung nach vernachlässigbar ist und eher auf Einschaltprogramme zutrifft.
Ich kenne Leute, die sich für eine bestimmte wöchentliche Radiosendung extra 'n ADR-Receiver zugelegt haben. Das wird zwar auf Dauer auch ADR nicht helfen, aber die Mainstreamprogramme schaffen sowas erst recht nicht, weil verwechselbar ähnliches auch so zur Genüge verfügbar. Andererseits reichen die Spartenprogramme bzw. Sparten-Sendungen eben nicht aus, um das System insgesamt tragfähig zu bekommen. Gewohntes und populäres sollte eben auch verfügbar sein, und das ist es noch auf ADR. Auch wenn ADR nie DAS Massenmedium geworden ist, ist es doch meiner Meinung nach insgesamt recht tragfähig geworden und wird es solange bleiben, bis es nun bald durch DVB-S abgelöst werden wird. Tragfähig auch deshalb, weil es parallel als Übertragungsmedium für die Sendeanstalten genutzt wird.
Letzterer Effekt wird übrigens auch für Radio via DVB-T sprechen, auch wenn das die Zersplitterung weiter fördert.
Für DAB dagegen sehe ich einen solchen Mitnahmeeffekt aber nirgendwo. Es hätte eine Chance, wenn bis zur Verfügbarkeit ausreichender Band-III-Kapazitäten, die existierenden L-Band-Kapazitäten massiv subventioniert, ausgebaut werden würden und gleichzeitig preisgünstige, leistungsfähige Empfangs-Geräte verfügbar werden würden.
Die Zeiten, da es einen Massensender gab, den jeder hörte, kannte und mochte, die Zeiten des universellen Massenmediums sind jedenfalls schon lange vorbei. Man hat halt nur 2 Ohren und kann nicht 10 Programme gleichzeitig hören. Und so bleibt für jeden Sender nur ein kleinerer "Kuchen". Für so einen "kleineren Kuchen" müßte DAB tragfähig werden. Die Zukunft des des Radios, wenn es denn weiter funktionieren soll, ist eine funktionsfähige Aufsplittung in viele Spartenprogramme und Spartensendungen.

@TerranusI
Außerdem sind bei uns die Betriebskosten zu hoch. Stichwort eigene Sender betreiben etc. Bei uns muss ja immer der rosa Riese gefüttert werden.
Das KO-Kriterium schlechthin, was auch nach einer eventuell erfolgreichen Wellenkonferenz 2007 geprüft werden muß. Ist aber wohl nicht nur der rosa Riese. Alternative Betreiber werden wohl maximale Selbstausbeutung betreiben müssen, um bei Durchschnittlicher Auslastung ihres Packetes nur annähernd an die UKW-Kosten zu kommen.



Achso, zu den Küchenbrüllwürfeln wollte ich noch was schreiben: Hab sowas auch, empfängt (meist) nur einen Sender. Und letzterer ist an meinen Sat-Receiver angeschlossen. :=) Die Geräte gibt's übrigens im Elektrofachmarkt des Vertrauens...
Olaf Mahlkow

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Olaf Mahlkow »

Hallo,

also, bei all' dem Für und Wider DAB muss ich sagen: Ich bin froh, dass es DAB gibt.

Ich hatte über ein Jahr alle erdenklichen Mittel versucht, die unsaubere Einspeisung meines Lieblingssenders (RBB KulturRadio) in das Breitbandkabel abstellen zu lassen. Leider ohne Erfolg!
Eine eigene Hochantenne auf dem Dach kam leider für mich auf Grund mietrechtlicher Probleme nicht in Betracht.

Völlig verzweifelt habe ich mir den "TU 970" von Harman-Kardon gekauft, um doch einmal DAB als Alternative auszuprobieren.
Bereits mit der mitgelieferten DAB-Wurfantenne bekomme ich alle im Band-III zu empfangenen Sender in 1a-Qualität. Der Empfang vom KulturRadio ist optimal: kein Rauschen und Zirpen, genauso gut wie seinerzeit der Empfang mittels DSR war!

Sicher: Der Klang ist nicht so volltönend wie z.B. auf meinem Restek "Ergo" auf UKW, aber dafür frei von allen Störungen und absolut rauschfrei. Ich möchte nicht mehr tauschen!

Gruß

peeraxel

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von peeraxel »

... wohingegen ich bisher niemanden kenne, der sich für einen Mainstramsender ein DAB-Radio gekauft hätte. Schon gar nicht für ein Dudelradio, das parallel auf UKW abgestrahlt wird.

Einen L-Band-Ausbau halte ich allerdings für weniger geeignet. Die Tests scheinen ja zu belegen, daß hier die Senderkosten für das engmaschige Netz stark steigen und es viel größere Aussetzerprobleme gibt.

Außerdem kollidieren ja soviel ich weiß einige Frequenzen mit dem World-Space-Bereich - einer weiteren schönen Technologie, für die hoffentlich mal jemand einen Salelliten ins All schickt, der auf Europa beamt.
digifreak

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von digifreak »

Die Qualität kann bei DAB, technisch bedingt, nicht genausogut wie beim ehemaligen DSR sein.
Damals hat man die Chance vertan wirklichen Mehrwert beim Rundfunk über Kabel und Satellit zu verbreiten. Was soll der Murks heutzutage mit komprimiertem und durch Soundprozessoren gejagtem Dudelfunk? DAB, ADR, DRM etc. entspricht nicht mal mehr der DIN HiFi-Norm.
Georg Acher

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Georg Acher »

"DAB, ADR, DRM etc. entspricht nicht mal mehr der DIN HiFi-Norm."

Du kennst DIN45500? Anscheinend nicht wirklich...

Hier nur mal ein kurzer Ausschnitt für den relevanten Bereich:

Klirrfaktor <0.7% von 40-4000Hz
Bandbreite 40-16000 bei +-1.5dB
Kanalübersprechen >40dB bei 1kHz, >30dB bei 250Hz-10kHz
L/R-Kanalabweichungen <3dB
Fremdspannungsabstand >50dB bei 1kHz

Das schafft man alles locker, egal ob DAB, DRM, IBOC oder wie sie alle heissen...

Georg
Schwabinger

Re: DAB - wie stellt ihr euch die Rettung vor ?

Beitrag von Schwabinger »

@ Hagen
Hier geht’s doch nicht um einen "Schuss" gegen Spartenprogramme (ich höre die doch selber, z.B. Radio Deluxe).

konzentrieren sich noch mehr auf einen fast kartellähnlich definierten Mainstream und ... treiben das Radio noch weiter in die Bedeutungslosigkeit.

Na ja... Der große Kuchen wird verteilt. Und frag dich mal ehrlich, was die Masse der Hörer wirklich will... (MAINSTREAM). Und ohne (!) die Masse an Hörern hätte das Radio kaum mehr (!) an Bedeutung als JETZT (mit der MAsse die sich mit dem zufrieden gibt, was da so rumdudelt), auch wenn Spartenhörer intensiver zuhören sollten und sich zum Radio bekennen.

Anders dagegen sind die Hörer von Spartenprogrammen typischerweise eher dankbarere, aufmerksamere Hörer.

Klare Zustimmung. Nur -und das ist meine Meinung, mehr nicht- bilden diese und wie ich meine, sehr wenigen dankbaren Hörer keinen (EIGENSTÄNDIGEN) Markt um z.B. eine neue Technologie wie DAB oder was auch immer durchzusetzen zu können und zu forcieren , so dass dann auch die Masse davon Wind kriegt.

Irgendwie -mag dich überraschen (?)- bist du soweit ausnahmsweise nicht soo weit von meinem Posting entfernt.
Gesperrt