jug hat geschrieben:
SSL hat nur den DAB+ Ausspielweg geändert. Unser Chri_BLN hat gar nicht über DAB+ gehört, da er kein DAB+ Radio zur Hand hat, beteiligt aber schon an der Diskussion über den neuen amerikanischen SSL HD Klang. Krass.
Felix II hat geschrieben:
da er kein DAB+ Radio zur Hand hat,
Ich glaube er hat einen Noxon DAB+ Stick am PC.
Der Stick liegt in der anderen Wohnung. Und die Software ist auch nur am anderen Laptop installiert. Ich hatte mich gestern tatsächlich auf den Sat-Sound bezogen und nur den Screenshot aus dem DABmon beigefügt.
Zur Beruhigung: inzwischen habe ich mich ausgiebig mit einem
TechniSat Digitradio 450 via Kopfhörerausgang und einem der langjährigen Kopfhörer meines Vertrauens (hier: Beyerdynamic DT 531) befasst.
Fazit: Sunshine Live musste ich mit dem rudimentären "Equaliser" je 6 dB in Bass und Höhen dämpfen, um keine Schmerzen beim Zuhören zu bekommen. Und diese simple Verbiegung macht dabei noch lange keinen anständigen Klang. Der Bass wummert wie irre, die Höhen sind schneidend grell. Um sicherzugehen, dass nicht der TechniSat so verbogen ist, schaltete ich auf DLF Kultur um - der kommt bei "Normal"-Einstellung auch linear, wie ich es von anderen Empfangswegen gewohnt bin. Die Umschaltung auf UKW brachte (an der Teleskopantenne) bei DLF Kultur vergleichbaren Klang, nur halt mit starkem Rauschen, da der 450er offenbar grottigen UKW-Empfang hat - auf diesem Wege will man DAB offenbar besser dastehen lassen.
Was SSL da auf DAB abliefert, mag so lange gehen, wie jemand nur dieses Programm hört und nie auf ein anderes umschaltet. Dann kann man versuchen, sich einen anhörbaren Sound zurechtzubiegen, sonst drückts einem im Auto die Scheiben raus. Falls mehrere Programme genutzt werden, muss man ständig den Klang anpassen, was natürlich sehr nervt.
Und diese extrem grellen Höhen mögen, so überzogen wie sie sind, eventuell den Dreck der Spektralbandreplikation etwas kaschieren. Es ist so grell kaputt, dass es letztlich egal ist, woher die akustische Katastrophe kommt. Das ist Kirmestechno-Radio in Reinkultur - passt ja irgendwie. Auf jeden Fall "fett" und das wollten sie wohl erreichen.
Leider testete ich außer Haus (bei einem mir bekannten Rundfunkhändler), hatte also keinen Vergleich zu Sat. Sat-Sound habe ich momentan wieder über unsere UKW-Umsetzung: weitaus angenehmer in den Höhen - liegt das nun an den DAB-Artefakten oder an einem doch anderen Processing? Hätte ich die Wahl, würde ich Sat oder Sat via UKW nutzen und nicht DAB.
Dann habe ich auch mal durchgescrollt durch die anderen Programme. Auf der MDR Schlagerwelt lief ein "Wortbeitrag" über den Facebook-Datenklau, das Wort war leiser als das bescheuerte Musikbett, trotzdem zischten alle S-Laute übel verzerrt dank der nur 88 kbps. Ein Wortbeitrag bei MDR Aktuell (72 kbps) war wegen akuter Verzischelung nicht anhörbar, die Nachrichten gingen dann aber so leidlich. MDR Jump zischte in den Moderationen auch übel, die Musik war kratzig. MDR Thüringen (88 kbps) klang auch in den Höhen grauenvoll flirrig-verzischelt und durch das Soundprocessing wie Kirmestechno wummernd. Der DLF (104 kbps) klang auch unsauber (Gesprächsrunde zu "Breitband auf dem Land"). DLF Kultur (112 kbps) war leidlich ok sowohl bei Musik als auch bei "trockener" Sprache. Das würde ich so akzeptieren, aber nicht für Kulturwellen, da erwarte ich vollen Frequenzgang statt Fake-Höhen.
Das muss man sich mal geben: 112 kbps HE-AAC ist die überhaupt höchste Qualität, die man hier, wo ich gerade bin, auf DAB empfangen kann.
Und ich finde DAB wirklich großartig: in allen Signalpausen. Da spielt das System seinen einzigen Vorteil aus: Stille rauscht nicht.
Das Digitradio 450 ist auch ganz großes Kino: obwohl ein Aussteller im Laden und normalerweise die meiste Zeit stromlos, ist das weiße LCD(?)-Display teils ausgebrannt: unten rechts gibt es ein in der Anleitung nicht erklärtes Symbol, das erkennbar bleibt, wenn in der Programmliste der weiße Scrollbalken draufsteht. Der Inkrementalgeber des Scrollrades prellt, Blättern in der Programmliste oder Einstellen des "Equalisers" ist kaum möglich. Die Kategorien der Infotexte haben invertierte Groß-/Kleindarstellung ("tITEL").
Spacelab hat geschrieben:
Vielleicht soll das raue Höhen-Sounddesign ja das Kratzen der SBR-Höhen kaschieren?
Genau das wollte ich damit ausdrücken. Bei diesem breitbandigen Zerren in den Höhen fällt sowas wie SBR-Artefakte gar nicht mehr ins Gewicht, denn um die rauszuhören bräuchte man ja saubere Höhen.
Genau so empfand ich auch: mach extrem grelle Höhen und du kannst nicht mehr unterscheiden, woher der Schaden kommt.
Spacelab hat geschrieben:Wenn man sich mit dem Namen "David P. Reaves" etwas beschäftigt finde man heraus das er seit 2012 nicht mehr Hauptanteilseigner des Soundprocessor Herstellers "TransLanTech Sound" ist, sondern den Laden komplett übernommen hat.
Wo steht das? Auf
http://translantech.com/ steht links außen
"2.1.2012 Today TransLanTech has announced a change in ownership. Co-founder David Reaves has moved on to pursue other interests, leaving the company in the hands of former partner Jim Huste."
David Reaves findet man hier:
https://de.linkedin.com/in/davidreaves - da steht nichts mehr von Translantech-Aktivitäten.