Thomas(Metal) hat geschrieben: ↑Di 10. Dez 2024, 19:17
Das bedeutet dann auch wenn man > 15 kHz geht werden noch mehr kleine Blöcke erzeugt und der Bandbreitenbedarf steigt. Der Encoder wird dann noch stärker die akkustischen Ausgleichsfrequenzen heben.
Willkommen in der Welt der
Verlustbehafteten Audiokompression.

Nochmals: der Encoder muss noch 24kb/s an Daten mehr wegrationalisieren als eine unkomprimierte Audio CD hat! Und jetzt gehe ich noch extrem großzügig davon aus dass das Programm mit 16Bit Quantisierung rausgeht und nicht, wie eigentlich häufiger, mit 24Bit. Außerdem habe ich noch nicht mal weitere Daten wie die Slideshow und ähnliches auf der komprimierten Seite mit eingerechnet.
Künstlich etwas abzuschneiden ist grundsätzlich immer eine schlechte Idee. AAC arbeitet, selbst für die heutige Zeit, mit einem sehr komplexen psychoakustischen Modell. Von daher ist es
immer am besten dem Encoder die Entscheidung zu überlassen. Vor allem wenn die Programme mit Frequenzgangkurven ankommen die vor dem 15kHz UKW Cut-Off nochmals kräftig anziehen oder mit den bereits beschriebenen Tricks für "glanz" im Klang sorgen. Das schadet dem Encoding um Welten(!) mehr als den Frequenzgang einfach unangetastet nach oben hin auslaufen zu lassen.
Das der Datenbedarf bei mehr Hochtonanteil steigt ist klar. Das ist bei jedem CODEC der Fall. (ATRAC3, wie es bei der MiniDisc benutzt wurde, lassen wir jetzt mal weg. Der funktionierte wieder ganz anders.) Primitivere Audio CODECs (MP2/3, OGG, PASC, (E)AC-3, OPUS...) haben feste Cut-Off Frequenzen. AAC kann (zumindest die FhG Pro Encoder) hier dynamisch mit der Cut-Off Frequenz spielen. Je nach dem was sich besser anhört bzw. weniger störend auffällt.
radneuerfinder hat geschrieben: ↑Di 10. Dez 2024, 22:24
Dass die zweifelhafte Klangqualität nicht benannt wird, nicht benannt werden kann, heißt aber nicht, dass sie nicht wahrgenommen wird.
Das ist doch das genau von mir bereits beschriebene Problem. Die Verantwortlichen legen uns stapelweise Ergebnisse von Blindhörtests vor die genau das aussagen. Ganz im Gegenteil. Viele Testhörer mochten sogar den total verbogenen Klang lieber da er "kräftiger", "packender", "gleichmäßiger" sei. Du bemerktest ja selbst bereits sehr richtig:
radneuerfinder hat geschrieben: ↑Di 10. Dez 2024, 22:24
Radio ist für Viele - zunehmend - ein klanglich zweitklassiges, nerviges Medium.
Heute kommt wirklich kaum noch einer auf die Idee das Radio einzuschalten um etwas klanglich hochwertiges zu hören. Mal ganz davon abgesehen das ich eh nicht wüsste wo so etwas laufen würde, käme selbst ich nicht mehr auf die Idee mir "Shine on you Crazy Diamond" (Pink Floyd) im Radio anzuhören.
radneuerfinder hat geschrieben: ↑Di 10. Dez 2024, 22:24
Und der Verweis auf Datenrate und Klangqualität von der Konkurrenz wie Spotify zieht nicht?
Was soll denn da ziehen? Spotify, um jetzt mal bei dem klanglich schlechtesten zu bleiben damit die Fallhöhe nicht noch größer wird, wird doch von den Radiomachern immer noch nicht als Konkurrenz angesehen. Ganz im Gegenteil. Gerade bei den jüngeren Wellen ist es doch schon seit längerem der Trend schlechthin eigene Playlisten bei den Streamingdiensten anzulegen und diese im Radioprogramm zu bewerben.