Richtig, die Latenz der Sendestrecke muss bei der Zuführung berücksichtig werden - oder auch nicht.
Szenario A: Tunnel oder seitliches Tal. Das gesamte SFN ist mit 0 - Delay. So ist es üblich. Der Repeater ist zwar weit weg vom Zentrum, sendet aber aus dem Zentrum raus weiter weg. Dann bekommt er zwar wie auch die Radios an seiner Stelle dort schon ein verzögertes Signal. Das wird nur leicht weiter verzögert und abgestrahlt. Das überlagert sich dann mit dem Original und das ist kein Thema.
Szenario B - hier bei mir. Zentrum und 2. Standort auf dem FMT mit Repeater. Aus Sicht eines Empfängers in südlicher RIchtung (Stuttgart) sind beide Stationen gleich weit weg. Sagen wir mal 30km. Noch kein Thema. Jetzt führe ich von der rechten Station nach links 26 km entfernt zum Repeater zu. Quasi hab ich ein fast gleichschenkeliges Dreieck (FMT / Zentrale / Empfänger). Delay ist ca. 3,3us pro km. Würde der Repeater nun das Zentralsignal durchschleifen mit 5us, dann hätten wir (26km Laufzeit zwischen Zentrale und FMT = ca. 80us + 5us Delay) mit 85us schon fast zuviel Delay in einem SFN. Also muss ich kompensieren. Zeitlich so, wo ich eine gute Bedeckung erreichen möchte, wo beide Signale stark sind. Daher hat meine Zentralstation 2 Sender. Die Zuführung ist im Prinzip wenn du die Zentrale auf 0 siehst dann mit -5us und -26km Delay konfiguriert und führt also als allererstes zum Repeater. Wenn der aussendet, sendet in der Zentrale dann der zweite (verzögerte) Sender. Damit senden beide gesehen synchron. Ich habe eben hier alles doppelt. Das ist im Diagramm oben TII 6003 und 6001. Stuttgart sieht dann beide Signale zu gleicher Zeit, aus unterschiedlichen Richtungen. Damit ich besser in die Täler komme. Damit die Zuführung mir nix durcheinander bringt, ist die horizontal polarisiert und für normale DAB Empfänger nicht sichtbar. Ebenso in der Leistung reduziert. Fällt die Zuführung aus, würde der Repeater das Hauptsignal nehmen, was ja unideal wäre. Aber trotzdem noch funktioniert. So die Theorie. Hat meines Wissens alles so noch Niemand probiert.