Der Sender braucht nur mehr Energie wenn man mit der gleichen Sendeleistung wie bei UKW und ganz alleine auf der Frequenz funken würde. Da man aber beides nicht macht (man sendet gerade mal mit einem zehntel der Leistung und mit 6 bis 10 Programmen auf einer Frequenz) ist die Aussage "Der Sender braucht mehr Energie" praktisch falsch.
Die Empfänger benötigen mehr Energie. Wobei die meiste Energie hier dank eines schlechten Schaltungsdesigns und billigsten Bauteilen flöen geht. Da ist also noch jede Menge Verbesserungspotential drin. Ich hab ja schon den Plan im Sack wenn ich ein batteriebetriebenes DAB+ Radio sehe dessen Verstärker permanent auf vollanschlag Power läuft und man lediglich die Laustärke des Vorverstärkers (in dem Falle des DAB Moduls) regelt. Normalerweise hat der Vorverstärker eine feste Ausgansleistung und man regelt die Endstufe. Zusammen mit ein paar anderen Schaltungstricks aus Absurdistan darf man sich dann natürlich nicht wundern wenn beispielsweise ein Dual DAB4 Batterien am laufenden Meter durchfeuert. Die DAB+ Module selbst kommen problemlos mit ein mA aus.
Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
Re: Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
Zur Sendeleistung:
Ein deutschlandweites UKW-Sendenetz mit 60 UKW-Standorten à 100 kW (nicht flächendeckend, ich weiß, aber nahe dran) benötigt bei 10 dBd Antennengewinn (abzüglich Koaxverluste) 800 kW elektrische Eingangsleistung. Damit wird ein Programm übertragen.
Ein deutschlandweites DAB-SFN mit 100 Standorten à 10 kW (perfekt flächendeckend...) benötigt bei 10 dBd Antennengewinn knapp 220 kW elektrische Eingangsleistung. Damit werden 14 Programme übertragen.
Macht 16 kW pro Programm. UKW 800 kW.
Zu Empfängern:
Wenn wir nicht grad vom Sonderfall batteriebetriebener portabler Empfänger mit Kopfhörern reden, ist der Mehrverbrauch durch das digitale Basisband-processing bei DAB vernachlässigbar. Da reden wir von vielleicht 100 mW Mehrverbrauch gegenüber UKW. Wenn überhaupt.
Chipsätze wie Venice 7 brauchen um 250 mW. Fast egal ob FM oder DAB. Klar gibt es Empfänger für UKW, die nur 50 mW oder weniger brauchen. Das sind dann aber Lösungen, die extrem schlechte Performance aufweisen, v.a. hinsichtlich Großsignalfestigkeit. Wirklich gute UKW-Tuner brauchen schon aus Gründen der Großsignalfestigkeit viel mehr Strom als ein DAB-Empfänger, denn in den typischen DAB-Netzplanungszenarien kommen keine so massiven Pegelunterschiede vor wie bei UKW. Das liegt schon daran, dass die Sendeleistungen nicht so massiv variieren (UKW: 10 W bis 100 kW, DAB meist 0,5 bis 10 kW).
Ein deutschlandweites UKW-Sendenetz mit 60 UKW-Standorten à 100 kW (nicht flächendeckend, ich weiß, aber nahe dran) benötigt bei 10 dBd Antennengewinn (abzüglich Koaxverluste) 800 kW elektrische Eingangsleistung. Damit wird ein Programm übertragen.
Ein deutschlandweites DAB-SFN mit 100 Standorten à 10 kW (perfekt flächendeckend...) benötigt bei 10 dBd Antennengewinn knapp 220 kW elektrische Eingangsleistung. Damit werden 14 Programme übertragen.
Macht 16 kW pro Programm. UKW 800 kW.
Zu Empfängern:
Wenn wir nicht grad vom Sonderfall batteriebetriebener portabler Empfänger mit Kopfhörern reden, ist der Mehrverbrauch durch das digitale Basisband-processing bei DAB vernachlässigbar. Da reden wir von vielleicht 100 mW Mehrverbrauch gegenüber UKW. Wenn überhaupt.
Chipsätze wie Venice 7 brauchen um 250 mW. Fast egal ob FM oder DAB. Klar gibt es Empfänger für UKW, die nur 50 mW oder weniger brauchen. Das sind dann aber Lösungen, die extrem schlechte Performance aufweisen, v.a. hinsichtlich Großsignalfestigkeit. Wirklich gute UKW-Tuner brauchen schon aus Gründen der Großsignalfestigkeit viel mehr Strom als ein DAB-Empfänger, denn in den typischen DAB-Netzplanungszenarien kommen keine so massiven Pegelunterschiede vor wie bei UKW. Das liegt schon daran, dass die Sendeleistungen nicht so massiv variieren (UKW: 10 W bis 100 kW, DAB meist 0,5 bis 10 kW).
Re: Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
Weshalb soll der Verbrauch bei batteriebetriebenen portablen Empfängern mit Kopfhörern höher sein?Wenn wir nicht grad vom Sonderfall batteriebetriebener portabler Empfänger mit Kopfhörern reden, ist der Mehrverbrauch durch das digitale Basisband-processing bei DAB vernachlässigbar.
Re: Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
Das ist ohnehin von Gerätemodell zu Gerätemodell unterschiedlich, das kann man unmöglich verallgemeinern.Japhi hat geschrieben: Also: ...Empfänger braucht mehr Energie.
Re: Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
Wo liest Du das raus? Im Gegenteil:Zwölf hat geschrieben:Weshalb soll der Verbrauch bei batteriebetriebenen portablen Empfängern mit Kopfhörern höher sein?Wenn wir nicht grad vom Sonderfall batteriebetriebener portabler Empfänger mit Kopfhörern reden, ist der Mehrverbrauch durch das digitale Basisband-processing bei DAB vernachlässigbar.
Ein eventueller Mehrverbrauch bei DAB-Empfang fällt bei portablen Empfängern eher ins Gewicht, weil bei Kopfhörerbetrieb der Verbrauchsanteil der NF-Endstufe deutlich niedriger ist. Außerdem können gerade Portabelgeräte für UKW am ehesten stromsparend aufgebaut werden, weil das Großsignalverhalten dort eher unwichtig ist (außer für Fernempfangfreaks natürlich...)
Re: Digital vs. Analog - Wer spart mehr Energie?
DH0GHU hat geschrieben:
Bis zu 46% Wirkungsgrad bei COFDM (DAB+, R&S THV9)
Alle Achtung! Es ist noch nicht lange her (und so war bis eben noch meine Denke), dass
der Wirkungsgrad dieser hochlinearen Endstufen auf gerade mal 20% kam.